Adieu Pass und BordkarteSingapur führt automatische Einwanderungs-Abfertigung ein
mmi
25.9.2023
Der Changi-Flughafen in Singapur will das Reisen für Passagiere vereinfachen. Ein einziges Authentifizierungsmerkmal, basierend auf biometrischen Daten, soll das Vorweisen von Bordkarten und Pässen überflüssig machen.
mmi
25.09.2023, 00:00
25.09.2023, 05:51
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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Am Changi-Airport Singapur muss man bald keine Bordkarten und Pässe mehr vorweisen.
Ab 2024 führt einer der weltweit modernsten Flughäfen ein neues System zur Einwanderungsabfertigung ein.
Ein einziges Authentifizierungsmerkmal, basierend auf biometrischen Daten, kommt von der Gepäckabgabe über die Einwanderungskontrolle bis hin zum Boarding zum Einsatz.
Das Reisen über einen der besten Flughäfen der Welt soll nächstes Jahr noch reibungsloser werden.
Ab 2024 wird der Changi-Flughafen in Singapur eine automatische Einwanderungsabfertigung einführen. Dies soll den Passagieren ermöglichen, den Stadtstaat ohne Reisepass zu betreten und wieder zu verlassen. Wie der amerikanische Nachrichtensender «CNN» berichtet, braucht es bei der Ein- und Ausreise nur noch die biometrischen Daten.
«Singapur wird eines der ersten Länder der Welt sein, das eine automatische, passlose Einwanderungsabfertigung einführt», kündigte Kommunikationsministerin Josephine Teo während einer Parlamentssitzung anfangs Woche an.
Und das funktioniert so: Mithilfe der Biometrie soll ein «einziges Authentifizierungsmerkmal» geschaffen werden, das an verschiedenen automatisierten Berührungspunkten – von der Gepäckabgabe über die Einwanderungsabfertigung bis hin zum Boarding – zum Einsatz kommt. Das macht physische Reisedokumente wie Bordkarten und Reisepässe überflüssig.
Biometrische Technologie und Gesichtserkennungssoftware werden bereits in gewissem Umfang auf dem Changi-Flughafen in automatischen Bahnen an den Einreisekontrollstellen eingesetzt.
Die bevorstehenden Änderungen werden es den Passagieren jedoch ersparen, ihre Reisedokumente wiederholt an den Kontrollpunkten vorzulegen, und eine nahtlosere und bequemere Bearbeitung ermöglichen, so Kommunikationsministerin Teo.
Der Changi-Flughafen in Singapur, der oft als bester Flughafen der Welt und als einer der verkehrsdichtesten Flughäfen bezeichnet wird, bedient mehr als 100 Fluggesellschaften, die 400 Städte in rund 100 Ländern und Gebieten weltweit anfliegen.
Im Juni wurden hier 5,12 Millionen Passagiere über die derzeit vier Terminals abgefertigt, womit die 5-Millionen-Marke zum ersten Mal seit Ausbruch der Corona-Pandemie.
Der Flughafen Changi geht davon aus, dass das Passagier- und Flugaufkommen wieder das Niveau von vor der Pandemie erreichen wird, und hofft, dass das neue biometrische System zu einem reibungsloseren Passagierfluss beitragen wird.
«Unsere Einwanderungssysteme müssen in der Lage sein, dieses hohe und wachsende Aufkommen an Reisenden effizient zu bewältigen», sagte Teo.
Die Zukunft des Reisens?
Nahtloses Reisen ist weltweit auf dem Vormarsch, und die biometrische Identifizierung könnte bald die Zukunft des Reisens sein, mutmassen Aviatik-Experten.
Im Jahr 2018 etwa führte der internationale Flughafen Dubai biometrische «Smart Gates»-Tunnel ein. Mithilfe von Gesichtserkennung überprüfen diese die Identität der Reisenden in nur fünf Sekunden. Die Passagiere dürfen auch ihre Fingerabdrücke oder Gesichtsscans zur Authentifizierung verwenden, anstatt sich auf physische Pässe zu verlassen.
In anderen Teilen der Welt wird die Gesichtserkennungstechnologie bereits in gewissem Umfang eingesetzt, unter anderem auf den Flughäfen Hongkong International Airport, Tokio Narita, Tokio Haneda, Indira Gandhi International in Delhi, London Heathrow und Paris Charles de Gaulle.
In den USA haben grosse Fluggesellschaften wie American Airlines, United und Delta in den letzten Jahren an ausgewählten Flughäfen mit biometrischem Check-in, Gepäckabgabe und Boarding-Gates experimentiert.