Insgesamt haben in den 28 EU-Staaten sowie in Norwegen, der Schweiz, Island und Liechtenstein im vergangenen Jahr 664'480 Menschen um Asyl ersucht. Dies waren 10 Prozent weniger als 2017. Es ist ein Rückgang im dritten Jahr in Folge.
2015 hatte es noch fast 1,4 Millionen Anträge gegeben. Gemessen an der Bevölkerungsgrösse gehen die meisten Asylersuchen in Zypern, Griechenland und Malta ein, wie aus dem Montag in Brüssel veröffentlichten Jahresbericht der EU-Asylbehörde Easo hervorgeht. Die meisten Anträge stellten Menschen aus Syrien, Afghanistan und dem Irak.
Der rückläufige Trend hält in den ersten Monaten dieses Jahres allerdings nicht an. Von Januar bis Mai 2019 lag die Zahl der Asylanträge bei mehr als 290'000 – ein Zuwachs um 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Asylbehörde betont jedoch, dass die Zunahme keine Trendwende und Schwankungen normal seien.
Auf eine faire Verteilung Asylsuchender auf alle Länder kann sich die EU seit langem nicht einigen. Vor allem Länder wie Ungarn und Polen wollen sich nicht dazu verpflichten lassen, Migranten aufzunehmen. Deshalb kommt auch die Reform des Asylsystems kaum voran.
Während die Antragszahlen in Deutschland zurückgehen, gibt es etwa in Frankreich und Griechenland entgegengesetzte Trends. Frankreich verzeichnete 2018 im vierten Jahr in Folge eine Zunahme (rund 120'000 Anträge), in Griechenland stieg die Zahl zum fünften mal in Folge (77'000).
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