Von Scholz bis PutinSo reagiert die Welt auf den Tod von Benedikt XVI.
Agenturen/red.
31.12.2022
Vom Professor bis zum Papst: Das Leben von Joseph Ratzinger
Er wuchs tief religiös auf, lernte von klein auf Klavier und sorgte während seiner Zeit als Oberhaupt der katholischen Kirche für einige Skandale. Das Video zeigt einige Stationen aus dem bewegten Leben von Benedikt XVI.
29.12.2022
Der emeritierte Papst Benedikt XVI. ist mit 95 Jahren im Vatikan verstorben. Das sind die Reaktionen aus der Schweiz, seiner Heimat Deutschland, und der Welt.
Agenturen/red.
31.12.2022, 19:01
Agenturen/red.
Joseph Ratzinger war am 19. April 2005 als Nachfolger von Johannes Paul II. zum Papst gewählt worden. Knapp acht Jahre später trat er in einem spektakulären Schritt als erster Papst seit mehr als 700 Jahren freiwillig zurück.
Mit dem Tod des emeritierten Papstes Benedikt XVI. verliert die Welt nach den Worten des deutschen Bundeskanzlers Olaf Scholz einen klugen Theologen. «Als ‹deutscher› Papst war Benedikt XVI. für viele nicht nur hierzulande ein besonderer Kirchenführer», schrieb der SPD-Politiker am Samstag auf Twitter. «Die Welt verliert eine prägende Figur der katholischen Kirche, eine streitbare Persönlichkeit und einen klugen Theologen. Meine Gedanken sind bei Papst Franziskus.»
Als „deutscher“ #Papst war #BenediktXVI. für viele nicht nur hierzulande ein besonderer Kirchenführer. Die Welt verliert eine prägende Figur der katholischen Kirche, eine streitbare Persönlichkeit und einen klugen Theologen. Meine Gedanken sind bei Papst Franziskus.
Steinmeier: Benedikt lag Einheit der Christen am Herzen
Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den verstorbenen emeritierten Papst Benedikt XVI. als Mittler zwischen den Religionen gewürdigt. «Die Einheit der Christenheit und der Dialog der Religionen, das Miteinander von Religion und Gesellschaft lagen ihm besonders am Herzen. Er suchte das Gespräch mit Juden und Muslimen sowie allen christlichen Konfessionen weltweit», schrieb Steinmeier.
Schon im Wirken des Professors Joseph Ratzinger habe sich hohe theologische und philosophische Bildung mit verständlicher Sprache verbunden. «Deswegen fanden viele Menschen, nicht nur Katholiken, in seinen Schriften und Ansprachen klare Orientierung. Er hat sich dem Suchen und Fragen der Menschen gestellt», so der Bundespräsident.
Spätestens als Präfekt der Glaubenskongregation sei er mit dem bedrückenden Problem des weltweiten sexuellen Missbrauchs und dessen systematischer Vertuschung konfrontiert gewesen. «Hier war er besonders in der Verantwortung. Benedikt wusste um das grosse Leid der Opfer und den immensen Schaden für die Glaubwürdigkeit der Kirche.»
Benedikt habe sich zum Amtsverzicht in dem Moment entschieden, in dem er gewiss war, sein Amt nicht mehr mit der nötigen Kraft ausführen zu können. «Das war eine unerwartete kirchengeschichtliche Zäsur», schrieb der Bundespräsident, der zu einer Reise nach Brasilien aufgebrochen war.
Söder: «Er trug seine Heimat immer im Herzen.»
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat nach dem Tod des aus Bayern stammenden Papstes Benedikt XVI. Trauerbeflaggung an allen staatlichen Dienstgebäuden im Freistaat angeordnet. «Wir trauern um unseren bayerischen Papst», erklärte Söder in München. Der Tod von Benedikt XVI. berühre ihn genau wie viele Menschen in Bayern und aller Welt sehr.
Söder erklärte, mit Benedikt verliere die Gesellschaft einen überzeugungsstarken Repräsentanten der katholischen Kirche sowie einen der einflussreichsten Theologen des 20. Jahrhunderts. «In bewegten und herausfordernden Zeiten war er das religiöse Oberhaupt der katholischen Gläubigen.»
Söder erinnerte an den Besuch Benedikts in seiner bayerischen Heimat im Jahr 2006, der bis heute unvergessen geblieben sei. Als damals neuer Papst habe er seine Liebe zu Land und Leuten zum Ausdruck gebracht. «Er trug seine Heimat immer im Herzen.»
Leben und Wirken von Papst Benedikt XVI.
Sohn einess Gendarmen: Joseph Ratzinger wurde am Karsamstag, dem 16 April 1927 im bayrischen Markl geboren. 1951 wurde und sein Bruder Georg zu katholischen Priestern geweiht. Seine Schwester und seine Mutter hiessen Maria.
Bild: KEYSTONE
Erste Predigt als Erzbischof von München und Freising. Ratzinger lehrte an verschiedenen deutschen Universitäten katholische Dogmatik und Dogmengeschichte. 1977 wurde er Erzbischof von München und Freising und hatte dieses Amt bis 1982 inne. Hier bei seiner ersten Predigt nach der Weihe im Münchner Liebfrauendom.
Bild: KEYSTONE
Den «Jahrhundertpapst» als Förderer: Johannes Paul II berief Kardinal Ratzinger 1981 zum Präfekten der Kongregation für die Glaubenslehre. 1982 übernahm er dieses Amt im Vatikan und legte jenes als Erzbischof nieder.
Bild: KEYSTONE
Habemus Papam: Joseph Ratzinger wird zum Papst gewählt. Obwohl er das Amt angeblich nie wollte. Er gibt sich den Namen Benedikt XVI.
Bild: KEYSTONE
Heimat: Benedikt XVI ist der erste deutsche Papst der Geschichte. Noch im Jahr seiner Wahl besucht er sein Geburtsland.
Bild: KEYSTONE
Holocaust: Ratzinger wurde 1941 als 14-Jähriger Luftwaffenhelfer und 1943 in die Wehrmacht eingezogen. 2006 besuchte er das Konzentrationslager Auschwitz in Polen.
Bild: KEYSTONE
Streicheleinheit: Bei einem unagekündigten Besuch lässt Papst Benedikt XVI in Martigny Bernhardiner seine Güte spüren.
Bild: KEYSTONE
Windstoss: Der neue Papst erfährt als Konservativer auch Gegenwind. Er gilt zudem als Papst des geschriebenen Wortes. da er mehr theologische Bücher als seine Vorgänger veröffentlicht hat.
Bild: KEYSTONE
Populär: Aller Kritik zum Trotz halten ihm viele Gläubige die Treue.
Bild: KEYSTONE
Wink von oben: In den USA leben rund doppelt so viele Protestanten wie Katholiken. Papst Benedikt XVI lobt die US-Amerikaner*innen bei seinem Besuch für ihre Spiritualität.
Bild: KEYSTONE
Down under: Beim Besuch des Papstes in Australien 2008 spielen junge Männer das letzte Abendmahl im Sinne eines Reenactments nach.
Bild: KEYSTONE
In heiliger Mission: Bei einem Auftritt in der angolanischen Hauptstadt Luanda 2009 ruft Benedikt XVI dazu auf, Menschen zu bekehren, die an Hexerei glauben, zu bekehren. Auf seiner Afrikareise gibt auch seine Haltung zu Kondomen zu reden. In Kamerun bekräftigte er seine Ablehnung gegen jede Form der Verhütung, später erklärte er ihren Gebrauch in gewissen Fällen für gerechtfertigt.
Bild: KEYSTONE
In Jerusalem: Papst Benedikt pflegte den Kontakt zu anderen Religionsgemeinschaften und traf sich 2009 mit dem israelischen Präsidenten Shimon Peres.
Bild: KEYSTONE
Als die Mitte noch christlich war: Bundespräsidentin und Katholikin Doris Leuthard erhält 2010 eine Audienz beim Papst. Ihr Partei hiess damals noch nicht Die Mitte, sondern Christliche Volkspartei.
Bild: KEYSTONE
Fridenstaube: Am Ende des Angelus-Gebets wird eine weisse Taube freigelassen. Sie fliegt beim Wohltäter vorbei.
Bild: KEYSTONE
Päpstlicher Segen: 2010 ernennt Benedikt XVI den Schsweizer Bischof Koch zum Erzbischof.
Bild: KEYSTONE
Sombrero: Ratzingers langjähriger Privatsekretär Georg Gänswein verhilt ihm während eines Besuchs in Mexiko 2012 zu etwas Schatten.
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Pontifex und Maximo Lider: Auf der gleichen Lateinamerikareise trifft der Papst auch Fidel Castro.
Bild: KEYSTONE
Dunkelheit: Zu Beginn der Ostermesse 2012 im Petersdom ist die Kerze die einzige Lichtquelle. Ratzingeres Pontifikat wird zu jenem Zeitpunkt seit längerem von immer neuen Missbrauchsskandalen in verschiedenen Ländern überschattet.
Bild: KEYSTONE
Rücktritt: Am 11. Februar 2013 verkündet Benedkt XVI überraschend seinen Amtsverzicht. Seit mehr als 700 Jahren ist kein Papst mehr freiwillig aus dem Amt geschieden.
Bild: KEYSTONE
Nur für Lateiner: Dieses Rücktrittsschreiben verlas Ratzinger, als er die Karinäle über seinen Ausschied aus dem Amt unterrichtete.
Bild: KEYSTONE
Sympathiebekundung: Manche bedauerten den Abschied Benedikts XVI.
Bild: KEYSTONE
Gleichberechtigung: Die Frauenrechte-Bewegung FEMEN protestierte auch noch gegen ihn, nachdem er seinen Rücktritt angekündigt hatten.
Bild: KEYSTONE
Nachfolge: Am 13. März wählt die Kongregation Kardinal Jorge Bergoglio zum neuen Papst. Als Franziskus tritt er die Nachfolge Benedikts XVI an.
Bild: KEYSTONE
Ruhestand: Joseph Ratzinger teilte nach seinem Rücktritt mit, er wolle verborgen von der Öffentlichkeit in einem Kloster im Vatikan leben. Bis heute ist es ihm nicht gänzlich gelungen, nicht mehr zur Kenntnis genommen zu werden. Hier als er 2020 seinen damals 96-jährigen Bruder in Deutschland besuchte, der inzwischen gestorben ist.
Bild: KEYSTONE
Keine Ruhe: Auch nach seinem Rücktritt holen Missbrauchsvorfälle in der katholischen Kirche den emeritierten Papst immer wieder ein. So muss er 2020 bekennen, zu einem ihm unterstellten Geistlichen, der Jugendliche missbraucht hat, unwahre Aussagen gemacht zu haben.
Bild: KEYSTONE
Mitgefühl: Die Nachrichten über die schlechte Gesundheit Joseph Ratzingers lösen im Dezember 2022 vielerorts Sorge um sein Leben und Gebete aus.
Bild: KEYSTONE
Am 31. Dezember 2022 stirbt Benedikt XVI. im Vatikan. Er wurde 95 Jahre alt.
Bild: Sven Hoppe/dpa-Pool/dpa
Leben und Wirken von Papst Benedikt XVI.
Sohn einess Gendarmen: Joseph Ratzinger wurde am Karsamstag, dem 16 April 1927 im bayrischen Markl geboren. 1951 wurde und sein Bruder Georg zu katholischen Priestern geweiht. Seine Schwester und seine Mutter hiessen Maria.
Bild: KEYSTONE
Erste Predigt als Erzbischof von München und Freising. Ratzinger lehrte an verschiedenen deutschen Universitäten katholische Dogmatik und Dogmengeschichte. 1977 wurde er Erzbischof von München und Freising und hatte dieses Amt bis 1982 inne. Hier bei seiner ersten Predigt nach der Weihe im Münchner Liebfrauendom.
Bild: KEYSTONE
Den «Jahrhundertpapst» als Förderer: Johannes Paul II berief Kardinal Ratzinger 1981 zum Präfekten der Kongregation für die Glaubenslehre. 1982 übernahm er dieses Amt im Vatikan und legte jenes als Erzbischof nieder.
Bild: KEYSTONE
Habemus Papam: Joseph Ratzinger wird zum Papst gewählt. Obwohl er das Amt angeblich nie wollte. Er gibt sich den Namen Benedikt XVI.
Bild: KEYSTONE
Heimat: Benedikt XVI ist der erste deutsche Papst der Geschichte. Noch im Jahr seiner Wahl besucht er sein Geburtsland.
Bild: KEYSTONE
Holocaust: Ratzinger wurde 1941 als 14-Jähriger Luftwaffenhelfer und 1943 in die Wehrmacht eingezogen. 2006 besuchte er das Konzentrationslager Auschwitz in Polen.
Bild: KEYSTONE
Streicheleinheit: Bei einem unagekündigten Besuch lässt Papst Benedikt XVI in Martigny Bernhardiner seine Güte spüren.
Bild: KEYSTONE
Windstoss: Der neue Papst erfährt als Konservativer auch Gegenwind. Er gilt zudem als Papst des geschriebenen Wortes. da er mehr theologische Bücher als seine Vorgänger veröffentlicht hat.
Bild: KEYSTONE
Populär: Aller Kritik zum Trotz halten ihm viele Gläubige die Treue.
Bild: KEYSTONE
Wink von oben: In den USA leben rund doppelt so viele Protestanten wie Katholiken. Papst Benedikt XVI lobt die US-Amerikaner*innen bei seinem Besuch für ihre Spiritualität.
Bild: KEYSTONE
Down under: Beim Besuch des Papstes in Australien 2008 spielen junge Männer das letzte Abendmahl im Sinne eines Reenactments nach.
Bild: KEYSTONE
In heiliger Mission: Bei einem Auftritt in der angolanischen Hauptstadt Luanda 2009 ruft Benedikt XVI dazu auf, Menschen zu bekehren, die an Hexerei glauben, zu bekehren. Auf seiner Afrikareise gibt auch seine Haltung zu Kondomen zu reden. In Kamerun bekräftigte er seine Ablehnung gegen jede Form der Verhütung, später erklärte er ihren Gebrauch in gewissen Fällen für gerechtfertigt.
Bild: KEYSTONE
In Jerusalem: Papst Benedikt pflegte den Kontakt zu anderen Religionsgemeinschaften und traf sich 2009 mit dem israelischen Präsidenten Shimon Peres.
Bild: KEYSTONE
Als die Mitte noch christlich war: Bundespräsidentin und Katholikin Doris Leuthard erhält 2010 eine Audienz beim Papst. Ihr Partei hiess damals noch nicht Die Mitte, sondern Christliche Volkspartei.
Bild: KEYSTONE
Fridenstaube: Am Ende des Angelus-Gebets wird eine weisse Taube freigelassen. Sie fliegt beim Wohltäter vorbei.
Bild: KEYSTONE
Päpstlicher Segen: 2010 ernennt Benedikt XVI den Schsweizer Bischof Koch zum Erzbischof.
Bild: KEYSTONE
Sombrero: Ratzingers langjähriger Privatsekretär Georg Gänswein verhilt ihm während eines Besuchs in Mexiko 2012 zu etwas Schatten.
Bild: KEYSTONE
Pontifex und Maximo Lider: Auf der gleichen Lateinamerikareise trifft der Papst auch Fidel Castro.
Bild: KEYSTONE
Dunkelheit: Zu Beginn der Ostermesse 2012 im Petersdom ist die Kerze die einzige Lichtquelle. Ratzingeres Pontifikat wird zu jenem Zeitpunkt seit längerem von immer neuen Missbrauchsskandalen in verschiedenen Ländern überschattet.
Bild: KEYSTONE
Rücktritt: Am 11. Februar 2013 verkündet Benedkt XVI überraschend seinen Amtsverzicht. Seit mehr als 700 Jahren ist kein Papst mehr freiwillig aus dem Amt geschieden.
Bild: KEYSTONE
Nur für Lateiner: Dieses Rücktrittsschreiben verlas Ratzinger, als er die Karinäle über seinen Ausschied aus dem Amt unterrichtete.
Bild: KEYSTONE
Sympathiebekundung: Manche bedauerten den Abschied Benedikts XVI.
Bild: KEYSTONE
Gleichberechtigung: Die Frauenrechte-Bewegung FEMEN protestierte auch noch gegen ihn, nachdem er seinen Rücktritt angekündigt hatten.
Bild: KEYSTONE
Nachfolge: Am 13. März wählt die Kongregation Kardinal Jorge Bergoglio zum neuen Papst. Als Franziskus tritt er die Nachfolge Benedikts XVI an.
Bild: KEYSTONE
Ruhestand: Joseph Ratzinger teilte nach seinem Rücktritt mit, er wolle verborgen von der Öffentlichkeit in einem Kloster im Vatikan leben. Bis heute ist es ihm nicht gänzlich gelungen, nicht mehr zur Kenntnis genommen zu werden. Hier als er 2020 seinen damals 96-jährigen Bruder in Deutschland besuchte, der inzwischen gestorben ist.
Bild: KEYSTONE
Keine Ruhe: Auch nach seinem Rücktritt holen Missbrauchsvorfälle in der katholischen Kirche den emeritierten Papst immer wieder ein. So muss er 2020 bekennen, zu einem ihm unterstellten Geistlichen, der Jugendliche missbraucht hat, unwahre Aussagen gemacht zu haben.
Bild: KEYSTONE
Mitgefühl: Die Nachrichten über die schlechte Gesundheit Joseph Ratzingers lösen im Dezember 2022 vielerorts Sorge um sein Leben und Gebete aus.
Bild: KEYSTONE
Am 31. Dezember 2022 stirbt Benedikt XVI. im Vatikan. Er wurde 95 Jahre alt.
Bild: Sven Hoppe/dpa-Pool/dpa
Biden: Benedikt XVI. bleibt als renommierter Theologe in Erinnerung
US-Präsident Joe Biden hat den gestorbenen emeritierten Papst Benedikt XVI. als angesehenen Theologen und hingebungsvollen Kirchenmann gewürdigt. «Er wird als renommierter Theologe in Erinnerung bleiben, der sich ein Leben lang mit Hingabe für die Kirche einsetzte und sich dabei von seinen Prinzipien und seinem Glauben leiten liess», hiess es am Samstag in einer schriftlichen Stellungnahme des Präsidenten.
Er habe das Privileg gehabt, im Jahr 2011 Zeit mit Papst Benedikt im Vatikan zu verbringen, und werde sich immer an dessen Grosszügigkeit und die bedeutungsvolle Unterhaltung erinnern, schrieb Biden weiter. «Möge seine Konzentration auf den Dienst der Nächstenliebe weiterhin eine Inspiration für uns alle sein.»
Der emeritierte Papst war am Silvestertag im Alter von 95 Jahren gestorben. Biden ist gläubiger Katholik und geht regelmässig in die Kirche.
Papst Franziskus über Benedikt: edle und sanfte Person
Papst Franziskus hat seinen gestorbenen Vorgänger Benedikt XVI. als edle und sanfte Person gewürdigt. In der Predigt des Vespergottesdienstes am Silvesterabend sagte der Argentinier, mit Ergriffenheit denke er an die «so edle, so sanfte Person». «Und wir empfinden so viel Dankbarkeit in unseren Herzen: Dankbarkeit gegenüber Gott, dass er ihn der Kirche und der Welt geschenkt hat; Dankbarkeit gegenüber ihm für all das Gute, das er vollbracht hat, und vor allem für sein Zeugnis des Glaubens und des Gebets, besonders in diesen letzten Jahren, als er zurückgezogen lebte.»
Der Pontifex ergänzte: «Nur Gott kennt den Wert und die Kraft seiner Fürsprache, seiner Opfer, die er für das Wohl der Kirche gebracht hat.»
Cassis: Benedikt XVI. hat sich für Wohl der Menschheit eingesetzt
Der noch bis am Samstagabend um Mitternacht als Bundespräsident amtierende Aussenminister Ignazio Cassis hat den verstorbenen emeritierten Papst Benedikt XVI. in einem Tweet im Kurznachrichtendienst Twitter gewürdigt.
Benedikt XVI. habe es verstanden, «grosse intellektuelle Tiefe und Bescheidenheit zu verbinden und sich stets für das Wohl der Menschheit einzusetzen», schrieb Cassis in italienischer Sprache. «Requiescat in pace», Ruhe in Frieden, schloss Cassis seinen Tweet.
Papa Benedetto XVI ha saputo unire grande spessore intellettuale e modestia, operando sempre per il bene dell’umanità. Requiescat in pace 🙏.
Schweizer Bischöfe trauern um verstorbenen Papst Benedikt XVI.
Zwei Schweizer Bischöfe haben mit Trauer auf die Nachricht vom Tod von Papst Benedikt XVI. reagiert. Der Churer Bischof Joseph Bonnemain schreibt auf der Internetseite des dortigen Bistums, für ihn sei Benedikts Werk «Einführung in das Christentum» ausschlaggebend gewesen für den priesterlichen Weg.
Wie andere auch, habe er dank diesem Buch Joseph Ratzingers Grundgedanken der Kirchenlehre (‹Ekklesiologie›) des zweiten vatikanischen Konzils besser erfasst, sagt Bischof Bonnemain weiter. Benedikt XVI. sei ein «grosser theologischer Denker» gewesen. Joseph Ratzinger lautet der bürgerliche Name von Papst Benedikt XVI.
Alain de Raemy, Weihbischof der Diözese Lausanne, Genf und Freiburg und derzeit Apostolischer Administrator der Diözese Lugano, schreibt in einer Medienmitteilung, er habe «mit tiefer Trauer» vom Tod Benedikts erfahren. Der verstorbene Papst sei ein Beispiel authentischer Demut, feiner Intelligenz und grosser Güte im Dienst der Kirche gewesen.
UN-Chef würdigt Benedikt XVI. als «demütigen Mann des Gebets»
UN-Generalsekretär António Guterres hat sich traurig über den Tod des früheren Papstes Benedikt XVI. gezeigt. «Wir erinnern uns an Papst Benedikt als einen demütigen Mann des Gebets und des Studiums», teilte Guterres am Samstag mit. Er sei prinzipientreu in seinem Glauben, unermüdlich in seinem Streben nach Frieden und entschlossen in seiner Verteidigung der Menschenrechte gewesen.
Macron: Papst Benedikt XVI. war Verfechter für eine brüderlichere Welt
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat den früheren Papst Benedikt XVI. nach dessen Tod als Verfechter für eine brüderlichere Welt gewürdigt. Der emeritierte Papst war am Silvestertag im Alter von 95 Jahren gestorben. «Meine Gedanken sind bei den Katholiken in Frankreich und der ganzen Welt, die um Seine Heiligkeit Benedikt XVI. trauern, der sich mit Seele und Verstand für eine brüderlichere Welt eingesetzt hat», erklärte Macron am Samstag.
Von der Leyen: «Er sah sich selbst zuerst als Diener Gottes»
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat sich mit Trauer über den Tod des emeritierten Papstes Benedikt XVI. geäussert. Sie sprach am Samstag allen Katholiken ihr Beileid aus. Mit seinem Rücktritt vom Papstamt 2013 habe Benedikt ein starkes Signal gesetzt, schrieb von der Leyen auf Twitter. Und: «Er sah sich selbst zuerst als Diener Gottes und seiner Kirche. Als seine körperliche Kraft schwand, diente er weiter durch die Kraft seiner Gebete.»
Pope Benedict’s passing saddens me. My sympathy goes out to all Catholics.
He had set a strong signal through his resignation. He saw himself first as a servant for God and his Church.
Once his physical strength waned, he continued to serve through the power of his prayers.
Der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen zeigte sich «tief berührt» vom Ableben des ehemaligen Papstes. «Durch seine neutrale und diskrete Vermittlung in zahlreichen Krisensituationen hat Benedikt XVI. die Aussenpolitik des Heiligen Stuhls nachhaltig geprägt», schrieb das Staatsoberhaupt auf Twitter. Als Zeichen der Anteilnahme werde die österreichische Flagge auf dem Dach der Präsidentschaftskanzlei am Samstag auf halbmast gesetzt.
Tief berührt habe ich vom Ableben des emeritierten Papstes Benedikt XVI. erfahren. Er war Österreich in besonderer Weise verbunden. Im Namen der Republik und auch persönlich möchte ich heute meine tiefempfundene Anteilnahme aussprechen. (1/2)
Politiker im stark katholisch geprägten Polen haben die Verdienste des gestorbenen emeritierten Papstes Benedikt XVI. gewürdigt. Die Welt habe «einen der ausserordentlichsten Theologen des 20. und 21. Jahrhunderts» verloren, schrieb Präsident Andrzej Duda am Samstag bei Twitter. Mit seinem Leben, seinem Werk und seinem pastoralen Dienst habe er wie ein Wegweiser durch die verwundenen und trügerischen Strassen der Gegenwart gewirkt. Der als Joseph Ratzinger geborene frühere Kirchenführer starb nach langer Krankheit im Alter von 95 Jahren.
Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki beschrieb den Verstorbenen als einen «grossen katholischen Denker, eine geistliche Autorität und einen — wenngleich bescheidenen — Menschen aussergewöhnlichen Formats». Ratzinger habe als langjähriger Vorsitzender der Glaubenskongregation eng mit dem aus Polen stammenden Papst Johannes Paul II. zusammengearbeitet. «Vielleicht hatte er deshalb ein besonderes Verhältnis zu unserem Land», sagte Morawiecki der Agentur PAP zufolge.
Auch Putin äussert sich
Der russische Präsident Wladimir Putin hat den verstorbenen Benedikt XVI. als «Verteidiger traditioneller christlicher Werte» gewürdigt. «Benedikt XVI. war eine herausragende religiöse und staatliche Persönlichkeit», erklärte Putin am Samstag in einem vom Kreml veröffentlichten Kondolenzschreiben an Papst Franziskus.
Meloni: Benedikt XVI. «Gigant des Glaubens und der Vernunft»
Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni ehrt Benedikt XVI. als «Gigant des Glaubens und der Vernunft». Die Regierungschefin nannte den Verstorbenen «einen Mann aus Liebe zum Herrn, der sein Leben in den Dienst der Weltkirche gestellt hat und mit der geistigen, kulturellen und intellektuellen Tiefe seines Lehramtes zu den Herzen und Köpfen der Menschen gesprochen hat und weiterhin sprechen wird».
«Ein Christ, ein Pastor, ein Theologe: ein grosser Mann, den die Geschichte nicht vergessen wird», schrieb sie in einer Mitteilung. «Ich habe dem Heiligen Vater Franziskus gegenüber zum Ausdruck gebracht, dass die Regierung und ich persönlich an seiner und der Trauer der gesamten Kirchengemeinschaft teilhaben.»