Corona-Skeptiker vor Gericht Mutter will Sohn impfen – dessen älterer Bruder tötet sie

aru

19.10.2023

Vor dem Landgericht im bayrischen Hof muss sich der junge Mann verantworten.
Vor dem Landgericht im bayrischen Hof muss sich der junge Mann verantworten.

Weil er verhindern wollte, dass sein Bruder eine Corona-Impfung erhält, soll ein 21-Jähriger seine Mutter ermordet haben. Nun hat der Prozess gegen ihn im bayrischen Hof begonnen.  

aru

19.10.2023

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Ein 21-Jähriger soll seine Mutter umgebracht haben, weil diese seinen elfjährigen Bruder impfen lassen wollte.
  • Der Mann leide unter Wahnvorstellungen.
  • Nachdem er die Frau mit einem Kissenbezug stranguliert hatte, schoss er ihr noch mit einer Armbrust in den Kopf.

Er soll seine Mutter umgebracht haben, weil er verhindern wollte, dass sein kleiner Bruder geimpft wird. Am Dienstag startete der Prozess gegen einen 21-Jährigen im bayrischen Hof, der unter Wahnvorstellungen leiden soll.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, seine 54-jährige Mutter im März in Thiersheim ermordet zu haben. Er machte sie dafür verantwortlich, dass er zuvor geimpft wurde. Geht es nach dem Angeklagten, habe die Impfung sein Leben ruiniert.

Mit der Tat habe er verhindern wollen, dass auch sein elfjähriger Bruder eine Impfung erhält. Der Angeklagte soll seine Mutter geschlagen und anschliessend mit einem Kopfkissenbezug stranguliert haben. Als die Mutter bereits tot war, soll er ihr noch mit einer Armbrust mehrere Bolzen in den Kopf geschossen haben.

Wirres Geständnis gleich zu Prozessbeginn

Im Anschluss hatte der Mann selber den Notruf betätigt und dort angegeben, dass er seine Mutter getötet habe. Aufgrund des Alters des Angeklagten wird der Fall vor der Jugendkammer verhandelt, heisst es weiter.

Wie die «Bild» schreibt, habe der mutmassliche Täter direkt bei Prozessbeginn ein wirres Geständnis abgegeben. «Das ist alles die Folge von Aluminiumformal­deyd und Schwermetallen, die man mir gespritzt hat», soll der Angeklagte gesagt haben.

Er habe bereits einen Monat vor der Tat gewusst, dass es dazu kommen werde, wie er vor Gericht weiter sagte.

Bereits im Februar kam es beinahe zur Tat

«Ich fand es traurig, dass sie mir keine andere Wahl gelas­sen hat, als zu so drasti­schen Mitteln zu greifen, da­mit meinem Bruder nicht das­selbe passiert wie mir. Irgendwann war mein Gewissen so erdrückend, dass es nicht anders ging», sagt er weiter.

Bereits im Februar habe er einen Kissenbezug in der Hand gehabt, es damals aber nicht übers Herz gebracht.

Ein Gutachter attestierte Moritz vor Prozessbeginn Wahnvorstellungen, der niederen Beweggründe seiner Tat soll er sich laut Anklage aber bewusst gewesen sein. Er hält sich selber nicht für psychisch krank, wie der Mann im Prozess festhält.