Ukraine-Überblick Kiew: Bereits 13 Kinschal-Raketen abgeschossen +++ Russischer Kampfjet in Region Kaliningrad abgestürzt

Agenturen/red

12.8.2023

Kiew und Moskau melden Angriffe aus der Luft

Kiew und Moskau melden Angriffe aus der Luft

STORY: Luftalarm in Kiew. Russische Truppen haben am Freitag erneut die ukrainische Hauptstadt angegriffen. Trümmer einer abgeschossenen Rakete seien auf das Gelände eines Kinderkrankenhauses gestürzt, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Verletzt worden sei niemand, allerdings seien weitere Häuser beschädigt worden. Die ukrainische Luftwaffe erklärte, Russland habe Hyperschallraketen vom Typ Kinschal auf die Oblast Kiew abgeschossen. Explosionen wurden nicht nur aus Kiew, sondern auch aus der im Westen des Landes gelegenen Oblast Chmelnyzkyj gemeldet. Dort seien Luftverteidigungskräfte im Einsatz, teilten die Behörden mit. Es gab aus der Gegend zunächst keine Berichte über Schäden oder Opfer. Auch die russische Hauptstadt meldete einen Luftangriff. Dort seien Drohnen abgefangen worden, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Diese Aufnahmen einer russischen Nachrichtenagentur und von Privatleuten zeigen aufsteigenden Rauch nur wenige Momente, nachdem sich der Abschuss der Drohnen ereignet haben soll. Seymon / Augenzeuge «Ich stand neben meinem Auto und hörte den Lärm. Es hörte sich an wie ein Motorboot. Nach einer oder zwei Minuten gab es eine Explosion. Dann fühlten wir die Druckwelle.» Zeitweise wurde der Flugverkehr an zwei Flughäfen in der Nähe von Moskau ausgesetzt. Das russische Verteidigungsministerium sprach von einem vereitelten «Terroranschlag». Auch hier habe es weder Verletzte noch Tote gegeben. Drohnen seien auch nahe der russischen Stadt Kursk abgefangen worden, so der Gouverneur der gleichnamigen Oblast, die an die Ukraine grenzt.

12.08.2023

Die Ukraine hat Marschflugkörper aus Grossbritannien und Frankreich. Mit denen schiesst sie nicht nach Russland hinein. Dennoch gibt es Bedenken zu den Taurus-Raketen aus Deutschland.  Die Entwicklungen im Ticker.

Agenturen/red

Die Ukraine bekräftigt ihre Forderung nach Marschflugkörpern Taurus aus Deutschland und versucht Bedenken in Berlin gegen die Lieferung auszuräumen. Wegen ihrer hohen Reichweite würden die Taurus militärisch dringend benötigt – genauso wie die ebenfalls erbetenen ATACMS aus den USA, erklärte Aussenminister Dmytro Kuleba in Kiew. Er sicherte zu: «Beide werden ausschliesslich innerhalb unserer Grenzen eingesetzt werden.» Ähnlich äusserte sich Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar.

Die Befürchtung, dass die Ukraine mit den bunkerbrechenden Waffen russisches Gebiet beschiessen könnte, gilt als Grund für das Zögern in Berlin. Allerdings steigt der Druck auf Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), die Taurus-Lenkraketen mit einer Reichweite von 500 Kilometern an die Ukraine zu liefern. Einem «Spiegel»-Bericht zufolge wird erwogen, die Waffen so zu programmieren, dass sie nicht gegen Ziele in Russland gerichtet werden können.

Präsident Wolodymyr Selenskyj beriet mit Spitzenvertretern aus Militär und Regierung, wie die Alternativrouten für Getreideexporte ausgebaut werden können. Die Schwarzmeerhäfen hat Russland blockiert.

An der Front im Osten und Süden der Ukraine gab es unterdessen weiter schwere Gefechte, wie der ukrainische Generalstab am Freitagabend meldete.

Explosionen an Krim-Brücke

An der Front im Osten und Süden der Ukraine gab es unterdessen weiter schwere Gefechte, wie der ukrainische Generalstab am Freitagabend meldete.

In sozialen Netzwerken wurden derweil Fotos und Videos veröffentlicht, die hohe Rauchsäulen an der für Russland strategisch wichtigen Brücke zeigen. Anwohner berichteten demnach von Explosionsgeräuschen. Wenig später schrieb Aksjonow, es habe erneut einen Raketenangriff gegeben, der ebenfalls abgewehrt worden sei. Auch das liess sich nicht überprüfen. Russlands Verteidigungsministerium sprach zunächst nur von einem Angriffsversuch.

Russischer Kampfjet in Region Kaliningrad abgestürzt

In der russischen Ostsee-Exklave Kaliningrad stürzte offiziellen Angaben zufolge ein russisches Kampfflugzeug bei einem Trainingsflug ab. «Die Besatzung des Flugzeugs kam ums Leben», teilte das russische Verteidigungsministerium am Samstag laut Agentur Interfax mit. Um wie viele Insassen es sich handelte, war zunächst unklar. Auch die genaue Absturzstelle wurde nicht genannt. Die Maschine vom Typ Suchoi Su-30 sei über unbewohntem Gebiet geflogen, als technische Probleme aufgetreten seien, hiess es.

Russland will Drohnen über abgewehrt haben

Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau wehrten russische Streitkräfte in der Nacht eine Drohnenattacke Kiews über der annektierten Schwarzmeerhalbinsel Krim ab. Die Ukraine habe die Krim mit 20 unbemannten Luftfahrzeugen angegriffen.

«Der vereitelte Terroranschlag hat weder Opfer gefordert noch Schaden verursacht», teilte das Ministerium laut einem Bericht der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass am Morgen mit. Demnach sollen 14 Drohnen von der Luftabwehr zerstört worden sein. Sechs weitere seien blockiert worden. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig verifizieren. Zuvor war in der Nacht über Teilen der Krim die Flugabwehr aktiviert worden.

Russische Angriffe an allen Frontabschnitten

Der ukrainische Generalstab berichtete für Freitag von heftigem russischem Artilleriebeschuss und von Luftangriffen an fast allen Frontabschnitten. Am Boden versuchten russische Truppen bei Kupjansk, Bachmut, Awdijiwka und Marjinka vorzurücken. Diese Angriffe seien abgewehrt worden, hiess es im Abendbericht. Unabhängig überprüfbar sind die Militärangaben nicht. Es wurde nichts zu eigenen Angriffen im Rahmen der ukrainischen Gegenoffensive berichtet.

Bei einem russischen Raketenangriff sei es gelungen, eine von vier Hyperschallraketen des Typs Kinschal abzufangen. Einschläge gab es den Angaben nach im Westen des Landes, wo die ukrainische Luftwaffe ihre Stützpunkte hat.

Ukraine: Grenzgebiet Sumy erneut unter russischem Beschuss

Russland griff nach Angaben der regionalen Militärverwaltung erneut das ukrainische Gebiet Sumy nahe der russischen Grenze an. Im Tagesverlauf sei das Gebiet im Nordosten der Ukraine neunmal unter Beschuss geraten, teilte die Militärverwaltung von Sumy am Freitagabend bei Telegram mit.

Insgesamt seien 51 Explosionen registriert worden. Dabei seien unter anderem in der Gemeinde Seredyna-Buda zwei Wohnhäuser beschädigt worden. Berichte über Opfer gab es zunächst nicht. Die Angaben liessen sich nicht verifizieren.


Die Ereignisse des Tages in der Übersicht

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Ukraine bekräftigt ihre Forderung nach Marschflugkörpern Taurus aus Deutschland und versucht Bedenken in Berlin gegen die Lieferung auszuräumen.
  • Wegen ihrer hohen Reichweite würden die Taurus militärisch dringend benötigt, erklärte Aussenminister Dmytro Kuleba in Kiew.
  • Die Befürchtung, dass die Ukraine mit den bunkerbrechenden Waffen russisches Gebiet beschiessen könnte, gilt als Grund für das Zögern in Berlin.
  • Präsident Wolodymyr Selenskyj beriet mit Spitzenvertretern aus Militär und Regierung, wie die Alternativrouten für Getreideexporte ausgebaut werden können.
  • An der Front im Osten und Süden der Ukraine gab es unterdessen weiter schwere Gefechte, wie der ukrainische Generalstab am Freitagabend meldete.
  • Über Teilen der von Russland annektierten Schwarzmeerhalbinsel Krim wurde in der Nacht die Flugabwehr aktiviert.
  • Der russische Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine dauert bereits fast anderthalb Jahre. Samstag ist der 535. Kriegstag.
  • Die Entwicklungen von Freitag findest du hier.
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  • 22 Uhr

    Wir beenden unseren Live-Ticker vom 12. August 2023

  • 20.48 Uhr

    Ukrainische Luftwaffe: 13 Kinschal-Raketen abgeschossen

    Die ukrainische Luftverteidigung will nach eigenen Angaben seit Kriegsbeginn 13 russische Hyperschallraketen Kinschal sowie mehr als 20 Iskander- und S-400-Raketen abgeschossen haben. Der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Jurij Ihnat, äusserte die Zahlen gegenüber dem öffentlich-rechtlichen Ukrajinske Radio.

    In der Hauptstadt Kiew gab es am Freitag  mehrere Explosionen. Die Militärverwaltung sprach von einem Angriff mit russischen Hyperschallraketen vom Typ «Kinschal». Der Luftabwehr sei es gelungen, die Geschosse abzufangen, hiess es.

  • 18.37 Uhr

    Russland: 20 Drohnen abgewehrt

    Russland hat in der Nacht zum Samstag nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau einen Drohnenangriff auf die annektierte Halbinsel Krim abgewehrt. Für die Attacke seien 20 Drohnen eingesetzt worden, teilte das Ministerium mit.

    14 seien von der Luftabwehr abgeschossen, sechs weitere elektronisch blockiert worden. Über Verletzte oder Schäden wurde nichts bekannt. Videos in den sozialen Medien zeigten Rauch über der Kertsch-Brücke, die das russische Festland mit der Krim verbindet.

  • 18.18 Uhr

    Ukraine meldet über 253’000 tote und verletzte russische Soldaten

    Seit Beginn der russischen Invasion auf die Ukraine sind gemäss Angaben des ukrainischen Generalstabs 253’290 russische Soldaten getötet oder verletzt worden. Die Zahl der Toten sei in den letzten 24 Stunden um etwa 510 gestiegen.

    Ausserdem seien weitere fünf Panzer, sechs gepanzerte Fahrzeuge,zehn Artilleriesysteme, ein Luftverteidigungssystem und vier Drohnen zerstört worden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen

  • 16.58 Uhr

    Foto in den sozialen Medien verrät Luftabwehrstellung auf der Krim

    Ein Foto von einer russische Luftabwehr im Einsatz in den sozialen Medien hat einem Mann Ärger mit der russischen Polizei eingebracht. Mit dem Schnappschuss hat der Mann versehentlich die Stellung des Flugabwehrsystems auf der besetzten Halbinsel verraten.

    Der Mann wurde umgehend von der russischen Polizei festgenommen. Ihm blieb bei der Festnahme nicht einmal die Zeit, um sich anzuziehen. Ein von den Behörden veröffentlichtes Reue-Video zeigt, wie sich der Mann halbnackt für die Veröffentlichung des Fotos entschuldigt.

  • 14.58 Uhr

    Russischer Kampfjet in Region Kaliningrad abgestürzt - Insassen tot

    In der russischen Ostsee-Exklave Kaliningrad ist offiziellen Angaben zufolge ein russisches Kampfflugzeug bei einem Trainingsflug abgestürzt. «Die Besatzung des Flugzeugs kam ums Leben», teilte das russische Verteidigungsministerium am Samstag laut Agentur Interfax mit.

    Um wie viele Insassen es sich handelte, war zunächst unklar. Auch die genaue Absturzstelle wurde nicht genannt. Die Maschine vom Typ Suchoi Su-30 sei über unbewohntem Gebiet geflogen, als technische Probleme aufgetreten seien, hiess es.

  • 13.38 Uhr

    Berichte über Explosionen auf Krim-Brücke

    Russland hat nach eigenen Angaben über der Brücke zur annektierten ukrainischen Halbinsel Krim zwei ukrainische Raketen abgeschossen. Zwei «feindliche Raketen» seien von der Flugabwehr in der Nähe der Straße von Kertsch abgeschossen worden, erklärte der von Moskau eingesetzte Gouverneur der Krim, Sergej Aksjonow, am Samstag im Online-Dienst Telegram. Die für Russland strategisch und symbolisch wichtige Krim-Brücke sei dabei «nicht beschädigt» worden.

    Das russische Verteidigungsministerium schrieb auf Telegram von einer abgeschossenen ukrainischen Rakete. Demzufolge wurden für den Angriff eine Luftabwehrgeschoss vom Typ S-200 eingesetzt.

    Gouverneur Aksjonow rief die Anwohner zur Ruhe auf. Auf in Online-Netzwerken verbreiteten Bildern waren nahe der Brücke aufsteigende Rauchsäulen zu sehen. Einem Berater Aksjonows zufolge wurde von russischen Spezialkräften künstlich Rauch erzeugt, um die Brücke zu verteidigen. Der Verkehr über die Verbindung sei unterbrochen, werde aber «demnächst» wiederaufgenommen.

  • 13.14 Uhr

    US-Experten sehen ukrainische Fortschritte an Front in Saporischschja

    US-Experten haben der ukrainischen Armee Erfolge bei der Gegenoffensive im Gebiet Saporischschja bescheinigt. Ukrainische Truppen hätten am Freitag «taktisch bedeutende Fortschritte» im Westen Saporischschjas erzielt, schrieb das US-Institut für Kriegsstudien ISW. Aufnahmen zeigten, dass die Ukrainer die nördlichen Aussenbezirke der Siedlung Robotyne erreicht hätten, die rund zehn Kilometer südlich von der Stadt Orichiw liegt. Zugleich war in dem Bericht von verstärkten russischen Angriffen bei Kupjansk im Charkiwer Gebiet die Rede.

    Das britische Verteidigungsministerium wiederum berichtete, dass Russland angesichts des ukrainischen Drucks weitere Truppen nach Saporischschja schicke. Die Russen hätten wahrscheinlich Luftlandetruppen aus der Region Cherson in die Gegend um Orichiw verlegt, teilte das Ministerium in seinem regelmässigen Geheimdienst-Update mit.

    Möglich sei, dass die Ankunft dieser Truppen letztlich erlaube, Teile zweier Motorschützenregimenter an der Front zur Ruhe und Erholung zurückzuziehen, schrieben die Briten. Die Verlegung schwäche Russland jedoch in der Nähe des Ostufers des Flusses Dnipro, wo es zunehmend von ukrainischen Amphibienangriffen bedrängt wer

  • 12.48 Uhr

    Polens Polizei untersucht Anwerbe-Aufkleber für Söldnertruppe Wagner

    In Polen hat die Polizei Aufkleber sichergestellt, die für einen Dienst in der russischen Söldnertruppe Wagner werben. Die Aufkleber im A5-Format seien von Bürgern in Krakau in mehreren Stadtteilen bemerkt worden, sagte eine Sprecherin der örtlichen Polizei am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Auf den Zetteln ist das Logo der Wagner-Leute abgebildet, darunter steht auf Englisch: «Wir sind hier. Schliess dich an.» Der darunter gedruckte QR-Code führt nach Polizeiangaben auf eine Rekrutierungs-Webseite der Söldnertruppe.

    In Polen ist die Nervosität gewachsen, seitdem Truppen der Privatarmee von Söldner-Chef Jewgeni Prigoschin nach einem gescheiterten Aufstand gegen Moskau im benachbarten Belarus ihr Lager aufschlugen. Nach Angaben der Führung in Minsk sollen die Wagner-Kämpfer die belarussische Armee schulen.

    «Wir wissen nicht, ob die Aufkleber-Aktion ein Witz ist oder ob etwas Ernsthafteres dahintersteckt», sagte die Sprecherin der Polizei in Krakau. Die Staatsanwaltschaft sei informiert, die Polizei versuche, die Täter zu ermitteln und dingfest zu machen. Nach dem polnischen Strafrecht ist sowohl die Rekrutierung für fremde Armeen und Söldnertruppen als auch der Dienst in solchen Organisationen verboten. Bei Verstössen drohen bis zu fünf Jahre Haft.

    Angehörige der Wagner-Gruppe sitzen hier noch in Rostow am Don, Russland. Inzwischen sollen sie sich in Belarus aufhalten.
    Angehörige der Wagner-Gruppe sitzen hier noch in Rostow am Don, Russland. Inzwischen sollen sie sich in Belarus aufhalten.
    Archivbild: -/AP/dpa
  • 11.45 Uhr

    Schoigu inspiziert Arktis als mögliches Testgelände von Atomwaffen

    Sergej Schoigu, russlands Verteidigungsminister soll in der Arktis stationierte Truppen besucht haben. Dies teilt sein Ministerium via Onlinedienst Telegram mit. Demnach habe Schoigu «abgelegene Garnisonen der Nordflotte in der Arktis» inspiziert und sich Verteidigungsübungen in dem für Moskau wichtigen Gebiet zeigen lassen.

    Gemeinsam mit dem Chef des staatlichen russischen Atombetreibers Rosatom habe der Minister zudem ein Testgelände für Atomwaffen besucht.

    Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat in der Akrtis stationierte Truppen besucht (Archivbild).
    Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat in der Akrtis stationierte Truppen besucht (Archivbild).
    Uncredited/Russian Defense Ministry Press Service/AP

    Bereits vor dem Einmarisch in die Ukraine im Februar 2022 hat Russland sein militärisches Potenzial in der Arktis ausgebaut. Die seit der Sowjetzeit verlassenen Stützpunkte wurden wieder instand gesetzt, modernste Waffen wie S-400-Flugabwehrsysteme eingesetzt. Nebst dem grossen Kohlenwasserstoff-Vorkommen ist die Region für Moskau auch als Nordostpassage zwischen Asien und Europa lukrativ.

  • 11 Uhr

    Iran und Russland vereinbaren Medien-Kooperation

    Russland und der Iran rücken im Medienbereich näher zusammen. Der staatliche russische Sender Sputnik und die Nachrichtenagentur Tasnim vereinbarten eine Zusammenarbeit, wie die iranische Agentur am Samstag berichtete. Tasnim gilt als Sprachrohr der mächtigen Revolutionsgarden (IRGC) im Iran. Während einer Videoschalte unterzeichneten Vertreter der beiden Medienunternehmen demnach eine Kooperationsvereinbarung. Darüber hatten zuvor auch russische Medien berichtet.

    Wie die Kooperation konkret aussehen wird, erklärte Tasnim nicht. Es sei eine «Stärkung der Zusammenarbeit bei Medienaktivitäten auf der globalen Bühne» geplant, hiess es in dem Bericht. Nachrichtenchef Abdollah Abdollahi begrüsste die Zusammenarbeit als wichtigen Schritt, um der «westlichen Hegemonie» entgegenzuwirken.

    Der Sender Sputnik wurde in der EU nach dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine verboten. Angesichts internationaler Sanktionen haben der Iran und Russland ihre Kooperation auf wirtschaftlichem und militärischem Gebiet ausgebaut. Die Islamische Republik unterstützt Moskau nach westlichen Erkenntnissen auch mit sogenannten Kamikaze-Drohnen im Krieg gegen die Ukraine. Teheran bestreitet dies.

  • 10.30 Uhr

    Angriff auf Saporischschja fordert einen Toten und 12 Verletzte

    In der Oblast Saporischja ist nach Angaben der ukrainischen Regierung bei einem russischen Angriff auf die Stadt Orichiw auch ein Polizist getötet worden. Weiter seien bei dem Angriff zwölf Menschen, darunter vier Polizisten, verletzt worden, teilt der Innenminister Ihor Klymenko via Telegram mit. Die russischen Truppen hätten eine gelenkte Fliegerbombe eingesetzt, so Klymenko. 

    Der grösste Teil der Oblast Saporischja im Südosten der Ukraine grenzt direkt an die Frontlinie.

  • 10 Uhr

    Russische Offensive bei Kupjansk töten eine Frau

    Ukrainischen Angaben zufolge ist bei einem russischen Angriff auf die Oblast Charkiw eine Frau getötet worden.

    Am frühen Morgen sei das Dorf Kupjansk-Wuslowyj im Bezirk Kupjansk beschossen worden, teilt der Gouverneur der im Nordosten der Ukraine gelegenen Oblast Charkiw, Oleh Synehubow, auf Telegram mit. Ein Wohngebäude sei beschädigt worden, dabei sei eine 73-jährige Frau gestorben. 

    Östliche Teile von Charkiw grenzen direkt an die Frontlinie. Die ukrainischen Streitkräfte haben dort in den vergangenen Wochen zunehmende russische Angriffe gemeldet. Die Regionalbehörden haben bereits angekündigt, die Zivilbevölkerung aus den Ortschaften die der Frontlinie am nächsten liegen in Sicherheit zu bringen.

  • 9.15 Uhr

    Ukrainisches Verteidigungsministerium teilt neues Pilotenvideo

    Das ukrainische Verteidigungsministerium hat auf seinem offiziellen X-Account (ehemals Twitter)  ein Video ukrainischer Piloten geteilt.  Immer mal wieder, zeigt die Ukraine sogenannte Promo-Videos ihrer Kampfeinheiten. Die teils spektakulären Aufnahmen sind mit Musik unterlegt und sollen im Informationskrieg Ukrainer*innen  und ihre Unterstützer motivieren.

  • 9 Uhr

    ISW: Ukraine macht bedeutende Fortschritte bei Robotyne

    Nach Angaben des Institute for the Study of War (ISW) haben ukrainische Streitkräfte in der westlichen Oblast Saporischschja taktisch bedeutsame Fortschritte gemacht.

    Die am Freitag veröffentlichten geografischen Aufnahmen bestätigen, dass die ukrainischen Streitkräfte den nördlichen Stadtrand von Robotyne im Westen von Saporischschja erreicht haben, schreibt das ISW in seinem aktuellen Lagebericht.

    Die ukrainischen Streitkräfte führen seit Wochen regelmässig Bodenangriffe auf Robotyne durch, um die russische Verteidigung zu schwächen. Zudem sei die Fähigkeit der ukrainischen Streitkräfte, in die Aussenbezirke von Robotyne vorzudringen - die von den russischen Streitkräften mit erheblichem Aufwand an Zeit und Ressourcen verteidigt werden - nach wie vor von Bedeutung, auch wenn die ukrainischen Gewinne derzeit begrenzt sind.

  • 8.15 Uhr

    Flugabwehr über Krim aktiv - Russland will 20 Drohnen abgewehrt haben

    Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau haben russische Streitkräfte in der Nacht zum Samstag eine Drohnenattacke Kiews über der annektierten Schwarzmeerhalbinsel Krim abgewehrt. Die Ukraine habe die Krim mit 20 unbemannten Luftfahrzeugen angegriffen. «Der vereitelte Terroranschlag hat weder Opfer gefordert noch Schaden verursacht», teilte das Ministerium laut einem Bericht der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass am Samstagmorgen mit.

    Demnach sollen 14 Drohnen von der Luftabwehr zerstört worden sein. Sechs weitere seien blockiert worden. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig verifizieren. Zuvor war in der Nacht über Teilen der Krim die Flugabwehr aktiviert worden.

  • 7 Uhr

    Russische Angriffe an allen Frontabschnitten

    Der ukrainische Generalstab berichtete für Freitag von heftigem russischem Artilleriebeschuss und von Luftangriffen an fast allen Frontabschnitten. Am Boden versuchten russische Truppen bei Kupjansk, Bachmut, Awdijiwka und Marjinka vorzurücken. Diese Angriffe seien abgewehrt worden, hiess es im Abendbericht. Unabhängig überprüfbar sind die Militärangaben nicht. Es wurde nichts zu eigenen Angriffen im Rahmen der ukrainischen Gegenoffensive berichtet.

    Bei einem russischen Raketenangriff sei es gelungen, eine von vier Hyperschallraketen des Typs Kinschal abzufangen. Einschläge gab es den Angaben nach im Westen des Landes, wo die ukrainische Luftwaffe ihre Stützpunkte hat.

  • 5.55 Uhr

    Ukraine: Grenzgebiet Sumy erneut unter russischem Beschuss

    Russland hat nach Angaben der regionalen Militärverwaltung erneut das ukrainische Gebiet Sumy nahe der russischen Grenze angegriffen. Im Tagesverlauf sei das Gebiet im Nordosten der Ukraine neunmal unter Beschuss geraten, teilte die Militärverwaltung von Sumy am Freitagabend bei Telegram mit. Insgesamt seien 51 Explosionen registriert worden. Dabei seien unter anderem in der Gemeinde Seredyna-Buda zwei Wohnhäuser beschädigt worden. Berichte über Opfer gab es zunächst nicht. Die Angaben liessen sich nicht verifizieren.

  • 2 Uhr

    Kiew fordert Zusage für Taurus-Lenkraketen

    «Je grösser die Reichweite, desto kürzer der Krieg», schrieb Kuleba am Freitag im sozialen Netzwerk X (früher Twitter) über die erbetenen Marschflugkörper. «Wir bitten unserer Partner, sie so schnell wie möglich zur Verfügung zu stellen.»

    Die Ukraine braucht diese Waffen, um russische Stützpunkte und Versorgungslinien weit hinter der Front auszuschalten. Von Grossbritannien und Frankreich hat die Ukraine bereits ähnliche Marschflugkörper des Typs Storm Shadow/Scalp bekommen. Auch diese wurden nicht gegen russisches Staatsgebiet, sondern nur gegen Ziele in den russisch besetzten Teilen der Ukraine eingesetzt.

    Die Ukraine halte sich an Völkerrecht, sagte die stellvertretende Verteidigungsministerin Maljar dem ZDF-«heute-journal». «Das bedeutet, dass die Ukraine sich nur auf ihrem Territorium verteidigt.» Strategisches Ziel sei die Befreiung der von Russland besetzten Gebiete.

    Insider: Gespräche über deutsche Taurus-Lieferung an Ukraine

    Insider: Gespräche über deutsche Taurus-Lieferung an Ukraine

    STORY: Die Bundesregierung ist nach Angaben aus Sicherheitskreisen mit der Industrie im Gespräch über eine Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine. Es gebe entsprechende Kontakte mit dem Waffenhersteller MBDA bestätigte ein Insider am Freitag einen «Spiegel»-Bericht. Offiziell erklärte die Bundesregierung allerdings, es gebe bei dem Thema «keinen neuen Sachstand». Vielmehr konzentriere sich Deutschland darauf, der Ukraine schwere Artillerie, gepanzerte Fahrzeuge und Luftabwehrsysteme zu liefern, erklärte eine Regierungssprecherin in Berlin. Die Regierung in Kiew dringt auf die Lieferung der Taurus-Raketen, die eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern haben und von den Kampfjets Tornado, F-15 und F-18 getragen werden können. Während Grossbritannien und Frankreich der Ukraine Raketen mit grösserer Reichweite zur Verfügung stellen, ist die Bundesregierung diesbezüglich zurückhaltend. Russland hat den Westen mehrfach davor gewarnt, der Ukraine solche Waffen zur Verfügung zu stellen, da dies die Lage aus Sicht der Regierung in Moskau eskalieren würde. Das russische Militär setzt seinerseits allerdings Raketen mit grösserer Reichweite ein, um Ziele in der Ukraine zu treffen. Zumeist Städte und damit die Zivilbevölkerung. In den Beständen der Bundeswehr befinden sich derzeit rund 600 Taurus-Marschflugkörper, 150 davon wären nach Medienberichten sofort einsatzbereit.

    12.08.2023

  • 1.30 Uhr

    Druck auf Scholz nimmt zu

    In Berlin forderten Politiker aus Regierungsparteien und Opposition, den ukrainischen Streitkräften die Taurus zu überlassen. Scholz sagte indes der «Thüringer Allgemeinen» (Online/Freitag): «Es gibt in dieser Frage keinen neuen Sachstand mitzuteilen.» Auch das Verteidigungsministerium machte deutlich, es gebe keinen geänderten Kurs. Nach Medienberichten laufen indes Gespräche zwischen Ministerium und Rüstungsindustrie, um die Lieferung vorzubereiten.

    Zögert die TaurusWaffen an die Ukraine zu liefern: Bundeskanzler Olaf Scholz.
    Zögert die TaurusWaffen an die Ukraine zu liefern: Bundeskanzler Olaf Scholz.
    Bodo Schackow/dpa

  • Ukraine sucht Alternativrouten für Getreideexporte

    «Wir tun alles, was möglich ist, damit die Ukraine weiter ein Garant für Ernährungssicherheit ist», sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Auch brauche die Bevölkerung der Ukraine Zugang zu den Weltmärkten. Russland hatte Mitte Juli seine Sicherheitsgarantien für ukrainische Getreideausfuhren über das Schwarze Meer zurückgezogen. Mit Luftangriffen auf Häfen wie Odessa versuchte Moskau dann, die Infrastruktur für solche Exporte zu zerstören. Auch ukrainische Häfen an der Donau, durch die eine Ausweichroute läuft, wurden angegriffen. Der Transport von Agrarprodukten mit Eisenbahn oder Lastwagen ist aufwendiger und teurer als das Verschiffen

  • USA verhängt Sanktionen gegen russische Bankchefs

    Die US-Regierung hat Sanktionen gegen vier - wie es hiess - «prominente Mitglieder der russischen Finanzelite» verhängt. Sie seien mit der Alfa Gruppe verbunden, einem der grössten Finanz- und Industriekonzerne in Russland, teilte das Aussenministerium mit. Betroffen sind die Oligarchen Michail Fridman, Mitbegründer der Alfa Gruppe, German Chan, Alexej Kusmitschow und Pjotr Awen. Als eine Folge werden mögliche Vermögenswerte in den USA gesperrt.

  • Russische Wirtschaft wächst wieder

    Die russische Wirtschaft ist im Frühjahr nach offiziellen Angaben wieder gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im zweiten Quartal um 4,9 Prozent zum Vorjahr zu, wie das Statistikamt bekanntgab. Zuvor war die russische Wirtschaft vier Quartale in Folge im Jahresvergleich geschrumpft. Allerdings beruht das Wachstum vor allem auf Staatsausgaben, auf den hohen Kosten für den Krieg gegen die Ukraine. Der private Konsum wird durch gestiegene Sozialleistungen und höhere Löhne beflügelt. Der Rubel ist zum Dollar und zum Euro auf den niedrigsten Stand seit März 2022 gefallen.