Kasachstan Sprecher: Kasachstans Ex-Langzeit-Machthaber ist weiter im Land

SDA

8.1.2022 - 10:04

Wladimir Putin (r), Präsident von Russland, spricht mit Nursultan Nasarbajew, ehemaliger Präsident von Kasachstan, im Konstantin-Palast in Strelna. (Archivbild) Foto: Yevgeny Biyatov/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa
Wladimir Putin (r), Präsident von Russland, spricht mit Nursultan Nasarbajew, ehemaliger Präsident von Kasachstan, im Konstantin-Palast in Strelna. (Archivbild) Foto: Yevgeny Biyatov/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa
Keystone

Kasachstans einflussreicher Ex-Langzeit-Machthaber Nursultan Nasarbajew hat seine Heimat einem Sprecher zufolge trotz der Unruhen nicht verlassen. «Der Führer der Nation hält sich in Kasachstans Hauptstadt Nur-Sultan auf», schrieb Ajdos Ukibaj am Samstag auf Twitter. Zuvor hatte es Gerüchte gegeben, der 81-Jährige habe Kasachstan verlassen, nachdem sein Nachfolger, Präsident Kassym-Schomart Tokajew, ihm den Posten als Chef des einflussreichen Sicherheitsrats entzogen hatte. Nasarbajew stehe in direktem Kontakt zu Tokajew, schrieb Ukibaj. Der 2019 zurückgetretene Ex-Präsident gilt als der eigentlich starke Mann in der autoritär geführten Ex-Sowjetrepublik.

8.1.2022 - 10:04

Kasachstan wird seit Tagen von den schwersten Ausschreitungen seit Jahren erschüttert. Unmut über gestiegene Treibstoffpreise an den Tankstellen schlug in teils gewaltsame Proteste gegen die Staatsführung um. Tokajew entliess die Regierung, verhängte den Ausnahmezustand und setzt Militär gegen Demonstranten ein. Es gab Tote und Verletzte. Zudem bat Tokajew ein von Russland geführtes Militärbündnis um Hilfe.

Der kasachische Inlandsgeheimdienst gab am Samstag bekannt, dass sein früherer Chef, Karim Massimow, wegen des Verdachts auf Hochverrat festgenommen wurde. Tokajew hatte Massimow den Posten am Donnerstag entzogen – ebenfalls im Zuge der Proteste. Der Präsident wirft den Sicherheitsorganen vor, nicht im Vorfeld auf angeblich von aussen gesteuerte «Terroristen» aufmerksam geworden zu sein, die nun an den Ausschreitungen beteiligt seien.

In der Millionenstadt Almaty im Südosten, wo die Lage besonders dramatisch und unübersichtlich ist, erhielten unterdessen nicht dringend benötigte Mitarbeiter des US-Generalkonsulats die Erlaubnis, freiwillig auszureisen, wie das US-Aussenministerium mitteilte.

SDA