Ein Jahr PräsidentSRF-Korrespondentin weiss: Das hält Macron von der Schweiz
Interview: Danica Gröhlich
3.5.2018
Alexandra Gubser berichtet seit Frühling 2017 für das Schweizer Fernsehen aus Frankreich. Gegenüber «Bluewin» beschreibt sie, wie die Stimmung im Land ist - ein Jahr nach Emmanuel Macrons Wahl zum Präsidenten.
Wie ist die Situation in Frankreich genau ein Jahr nach Macrons Wahl?
Die erste Euphorie nach der Präsidentschaftswahl ist sicher verflogen. Emmanuel Macron stösst Reform um Reform an, hört sich Einwände an – um dann allein zu entscheiden. Diese bonapartistische, vertikale Auffassung von Macht kommt nicht gut an. Das soziale Klima im Land ist gereizt, es gärt bei den Funktionären, beim Spitalpersonal, bei den Studenten, bei den Bahnangestellten, die mit ihrem Intervall-Streik den Franzosen das Leben schwer machen. Geblieben ist bei einer knappen Mehrheit die Überzeugung, dass Frankreich dringend Reformen braucht. Und der Stolz, dass Frankreich dank Macron auf dem internationalen Parkett wieder eine Stimme hat.
Wie kommt seine Frau Brigitte beim Volke an?
Sehr gut. Sie wird bewundert für ihre unkomplizierte, warmherzige Art, für ihre Art sich zu kleiden bei grossen Empfängen. Zwar wurde Brigitte Macron nach einer Internet-Petition mit gegen 200'000 Unterschriften kein eigenes Portfolio zugesprochen, doch sie engagiert sich im Hintergrund. Als ehemalige Lehrerin für Bildungsthemen und unter anderem auch für Autisten.
Markenzeichen von Brigitte Macron: blonde Löwenmähne und schicke, lässige Kleidung. Die 65-Jährige gilt als modebewusst.
Bild: Keystone
In einem hellblauen Kleid von Louis Vuitton erschien Brigitte Macron zur Amtseinführung ihres Mannes im Pariser Elysée-Palast. Todschick, wie die Franzosen es von ihr gewohnt sind.
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Mit der jetzt 65-Jährigen hat Frankreich in schwierigen Zeiten eine Première Dame, die Zuversicht und Lebensfreude ausstrahlt.
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Brigitte Macron war immer mehr, als nur das schmückende Beiwerk des Politik-Jungstars Emmanuel Macron, der 2017 zum Präsidenten Frankreichs gewählt wurde.
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Brigitte Macron war im Wahlkampf ständig dabei.
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Sie organisierte, vermittelte im Hintergrund und coachte ihren Mann, der als unabhängiger Kandidat antrat.
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Brigitte Macron stammt aus einer Dynastie von Schokolade-Fabrikanten im nordfranzösischen Amiens und lernte ihren künftigen Mann auf dem Gymnasium kennen, wo sie unterrichtete.
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Die Macrons im Élysée-Palast: Glamour ist garantiert, meinen französische Medien.
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«You're in such good shape», sagte US-Präsident Donald Trump zu Frankreichs Prèmiere Dame Brigitte Macron. Für viele schwang bei der Bemerkung das Alter Macrons mit, das Trump mit seiner Bemerkung indirekt thematisiert. Etwa: «Sie haben sich so gut gehalten.»
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Brigitte Macron mit der Grossherzogin von Luxemburg, Maria-Teresa, nach einem Treffen im Élysée-Palast.
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Auch Superstar Rihanna kam schon zu Besuch.
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Brigitte Macron kommentierte den Altersunterschied zu ihrem Mann mit einer gewissen Selbstironie. Vor der Wahl 2017 sagte sie: «Emmanuel muss es dieses Jahr schaffen. Stellt euch nur vor, wie ich in fünf Jahren aussehen werde.»
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Manch einer in Frankreich lästert, dass es die 65-Jährige übertreibe mit kurzen Kleidern und hohen Absätzen.
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Aus ihrer früheren Ehe hat Brigitte Macron drei Kinder.
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Mittlerweile sind auch sieben Enkelkinder dazugekommen.
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Grossmütterlich aber tritt die Politikergattin beileibe nicht auf.
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Die blonde, schlanke und braungebrannte Mittsechzigerin mit dem breiten Lächeln ist bekannt für ebenso todschicke wie körperbetonte Garderobe.
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Berigitte Macron verstrahlt bei ihren Auftritten unbekümmerte Lebensfreude.
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Die Rolle als Première Dame nimmt Brigitte Macron mit viel Herz wahr.
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Manchmal wirkt es allerdings, als sei Brigitte Macron noch immer die Lehrerin ihres zum Präsidenten gewählten Mannes.
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Was bewegt die Menschen gerade am meisten?
Die Politik und die Reformen natürlich. Wer unten auf dem sozialen Treppchen steht und sich täglich nach der Decke strecken muss, der sieht sich in seinem Alltag direkt betroffen. Veränderungen machen Angst, also wehrt man sich dagegen. Erhöhte Kaufkraft, Jobs, einen leichteren Alltag, und doch bitte lieber gestern schon als erst morgen. Ob Macrons Reformen greifen, wird sich aber bestenfalls erst in drei, vier, fünf Jahren zeigen. Diese etwas infantile Ungeduld ist wohl Macrons grösstes Handicap.
Welcher wichtige Anlass steht als nächstes an?
Die Europaratswahlen nächsten Mai. Sie werden Macrons politisches Kräfteverhältnis neu definieren, zwischen seiner Mehrheit LREM (La République En Marche) und dem Oppositionsblock mit Laurent Wauquiez der LR (Les Républicains), Marine Le Pen des FN (Front National) und Jean-Luc Mélenchon der FI (France Insoumise).
Was könnte für die Schweiz wichtig werden?
Emmanuel Macron gilt nicht als grosser Schweiz-Versteher. Zwar lobt er die Schweiz als zuverlässigen Partner. Bei den EU-Verhandlungen zeigt er aber Härte. Es gibt noch ein paar offene Baustellen: Die Abschaltung von Fessenheim, des ältesten AKW vor den Toren Basels, die verkehrstechnische Zusammenarbeit im Grand Genève, dem Grossraum um Genf.
«#SRFglobal: Emmanuel Macron, eine Art 'Messias'?» mit Alexandra Gubser läuft am Donnerstag, 3. Mai, um 22.25 Uhr auf SRF 1. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.
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