CoronavirusSteinmeier sieht Menschliches in der Krise
SDA/aka
2.4.2020 - 10:12
Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich beeindruckt gezeigt vom Einfallsreichtum und der Solidarität vieler Menschen in der Corona-Krise.
«Ja, diese Krise weckt unsere tiefsten Ängste – aber sie ruft auch das Beste in uns hervor.» Das sagte der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in einer am Donnerstag veröffentlichten Videobotschaft. «Als positives Beispiel führte er unter anderem einen Medizinstudenten an, der mit einer Online-Plattform andere angehende Mediziner an Kliniken und Praxen vermittelt.»
Auch erwähnte er eine Krankenhausangestellte, die gemeinsame mit ihren Kindern daheim Schutzmasken für die Klinik näht. Diese Menschen machten Mut, lobte Steinmeier.
«Wir sind vielleicht zur Isolation verdammt – aber nicht zur Untätigkeit», betonte der Bundespräsident. «Jeder und jede von Ihnen kann jetzt helfen», etwa mit einem Einkauf für betagte Nachbarn, mit einer Gute-Nacht-Geschichte für die Enkelkinder übers Telefon oder mit Post für Menschen im Pflegeheim, die derzeit nicht besucht werden dürfen.
«Wir können auch unseren Lieblingsläden, die derzeit geschlossen bleiben müssen, Gutscheine abkaufen oder in unseren Lieblingsrestaurants Essen zum Mitnehmen bestellen», regte Steinmeier an. «Und wir können das Geld für gekaufte Eintrittskarten nicht zurückfordern. Denn viele Kulturschaffende, deren Kunst uns gerade jetzt so viel bedeutet, sind gerade jetzt in ihrer Existenz bedroht.»
«Seltsam unwirklich»
Zugleich räumte Steinmeier ein, dass die Situation nicht leicht sei. «Es sind bedrückende Tage, die wir gemeinsam durchleben.» Die Welt erscheine «seltsam unwirklich». «Manche von uns trifft die Krise schon heute besonders hart, durch Krankheit, durch Einsamkeit oder durch wirtschaftliche Sorgen.» Andere Menschen erlebten «eine Art erzwungene Entschleunigung».
«Wenn wir das miteinander schaffen, dann zerfällt unsere Gesellschaft nicht in dieser Krise, sondern im Gegenteil: Dann wächst sie enger zusammen», zeigte sich der Bundespräsident überzeugt. «Allen, die helfen, sage ich von ganzem Herzen Danke!»
Livestream von Pianist Levit
Für den Abend kündigte Steinmeier ein Konzert des Pianisten Igor Levit an, das ab 19.00 Uhr live aus dem Schloss Bellevue gestreamt werden soll. Levit hatte in den vergangenen Tagen jeweils aus seiner Wohnung ein Konzert gegt gegeben. Auf Twitter schrieb er am Mittwoch: «Morgen werde ich für Euch nicht aus meinem Wohnzimmer heraus, sondern aus dem grossen Saal des Schloss Bellevue spielen.» Er fühle sich von Steinmeiers Einladung sehr geehrt.
Steinmeiers Videobotschaft wurde auf seiner Internetseite sowie auf Instagram und Facebook veröffentlicht. Es ist das dritte Mal, dass sich das Staatsoberhaupt in dieser Form zur Corona-Krise äussert.
Das Coronavirus hat die Welt im Griff: Menschen sollen in ihren Wohnungen bleiben, teils werden Ausgangssperren verhängt. Die Folge: Leere überall. So menschenleer und autofrei ist die Strasse des 17. Juni am Brandenburger Tor in Berlin selten.
Bild: Keystone/dpa/Carsten Koall
Auf den Arroyo Seco Parkway in Los Angeles verirrt sich dieser Tage kaum noch ein Auto.
Bild: Keystone/AP Photo/Mark J. Terrill
Wer schon einmal in London war, kann sich kaum vorstellen, dass sich auf der Westminster Bridge keine Touristen drängen. Doch lediglich ein Bus ist auf der berühmten Brücke mit Blick auf das London Eye zu sehen.
Bild: Keystone/AP Photo/Frank Augstein
Vor dem Gateway to India in Mumbai drängen sich an normalen Tagen Einheimische und Touristen. Doch von «normal» kann aktuell an keinem Ort der Welt die Rede sein.
Bild: Keystone/AP Photo/Rajanish Kakade
Auf den Strassen von Kuwait City ist weit und breit kein Auto zu sehen.
Bild: Keystone/epa/Noufal Ibrahim
An der Klagemauer in Jerusalem trifft man sonst auf viele Gläubige. Doch auch Israel ist fest im Griff der Coronakrise.
Bild: Keystone/Epa/Abir Sultan
Lediglich wenige Jogger und Radfahrer ziehen ihre Kreise auf der National Mall in Washington, D.C.
Bild: Keystone/AP Photo/Andrew Harnik
Bilder, die sich auf der ganzen Welt ähneln: Statt vor Touristenmassen zu flüchten haben Tauben nun die Plätze für sich, so auch in Paris.
Bild: Keystone/AP Photo/Thibault Camus)
Die Champs Elysee in Paris ohne Stau, stattdessen lediglich zwei Ordnungshüter der berittenen Polizei auf einer der berühmtesten Strassen der Welt.
Bild: Keystone/AP Photo/Christophe Ena
Strassenmusiker Ron Sinclair spielt auf dem völlig vereinsamten Hollywood Boulevard in Los Angeles.
Bild: Keystone/AP Photo/Chris Pizzello
Lediglich ein Tuk-Tuk ist vor dem Grossen Palast in Thailands Hauptstadt Bangkok zu sehen.
Bild: Keystone/epa/Rungroj Yongrit
Ein Muss für Touristen in San Francisco ist Fisherman's Wharf. Doch auch hier ist derzeit keine Menschenseele zu sehen.
Bild: Keystone/AP Photo/Jeff Chiu
Auch in Moskau sind die Menschen seit Kurzem angehalten, in ihren Wohnungen zu bleiben. Das führt unter anderem zu einem völlig vereinsamten Roten Platz.
Bild: Keystone/AP Photo/Pavel Golovkin
Leere auch in den Strassen von Istanbul mit Blick auf den Galataturm.
Bild: Keystone/epa/Erdem Sahin
Auf die berühmte Karlsbrücke in Prag hat sich nur ein einzelner Passant verirrt.
Bild: Keystone
Ein einsamer Imbissstand in der Nähe des berühmten Times Square in New York zeigt, dass das Coronavirus auch die USA voll und ganz einnimmt. Wo sich sonst Touristen drängeln und Autos in Staus stehen, herrscht gähnende Leere.
Bild: Keystone
Eine Strasse im Schatten der grossen Notre Dame Kathedrale in Paris zeigt, dass in Frankreich die Menschen in ihren Häusern bleiben.
Bild: Keystone
Selbst im berühmten Amüsierviertel auf der Reeperbahn in Hamburg ist es menschenleer.
Bild: Keystone
Normalerweise stehen hier die Menschen Schlange, um sich das Kolosseum anzuschauen. Doch auch in Rom sind die Menschen angehalten, nicht aus dem Haus zu gehen.
Bild: Keystone
Um am Trevibrunnen in Rom eine Münze ins Wasser werfen zu können, muss man sich sonst zwischen Leuten hindurch drängeln. Aktuell findet man keine Menschenseele an der Touristenattraktion.
Bild: Keystone
Auch in Bern sind die Strassen inzwischen leer und verwaist.
Bild: Keystone
In Bayern wurden Ausgangsbeschränkungen verhängt – die Folgen sind leere Strassen und Plätze, so wie hier am Marienplatz zu sehen.
Bild: Keystone
Auf der berühmten Strasse «La Rambla» in Barcelona drängen sich das ganze Jahr über Touristen. Nun haben die Tauben die Einkaufsmeile für sich allein.
Bild: Keystone
Lediglich ein einzelner Velofahrer ist noch auf dieser Strasse in Wien unterwegs. Auch in Österreich gelten massive Einschränkungen im öffentlichen Leben.
Bild: Keystone
Die Ulica Piotrkowska im polnischen Lodz ist eine der längsten Einkaufsstrassen Europas. Doch an einen Shoppingbummel denkt hier aktuell niemand mehr.
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