Politik Sudan: Gefechte nach Waffenpause fortgesetzt

SDA

11.6.2023 - 12:59

Rauch steigt auf, während die Kämpfe zwischen der sudanesischen Armee und den paramilitärischen Rapid Support Forces weitergehen. Im Sudan kämpfen seit Mitte April 2023 die Armee und paramilitärische Einheiten des ehemaligen Vizepräsidenten um die Vorherrschaft. Foto: Uncredited/AP/dpa
Rauch steigt auf, während die Kämpfe zwischen der sudanesischen Armee und den paramilitärischen Rapid Support Forces weitergehen. Im Sudan kämpfen seit Mitte April 2023 die Armee und paramilitärische Einheiten des ehemaligen Vizepräsidenten um die Vorherrschaft. Foto: Uncredited/AP/dpa
Keystone

Nach einer weitgehend eingehaltenen 24-stündigen Waffenruhe sind in Sudans Hauptstadt Khartum erneut Gefechte ausgebrochen. Das berichteten mehrere arabische Medien am Sonntag übereinstimmend. Demnach soll die sudanesische Armee bereits kurz nach Ende der Feuerpause um 6.00 Uhr Ortszeit unter anderem erneut Luftangriffe gegen Stellungen der gegnerischen Paramilitärs RSF in Khartums Vororten Bahri und Omdurman durchgeführt haben. Auch Artillerie und Luftabwehrraketen seien zu hören gewesen.

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Am Samstagmorgen war eine Feuerpause in Kraft getreten, die wie bereits zuvor von den USA und Saudi-Arabien vermittelt worden war. Ziel war es, humanitäre Versorgung zu ermöglichen. Medien und Augenzeugen zufolge blieb es in Khartum tatsächlich ruhig. Die Situation in anderen Teilen des Landes, vor allem dem von schwerer Gewalt betroffenen West-Darfur, war schwer zu überprüfen. Nachdem vorherige Feuerpausen wiederholt gescheitert waren, hatten die Vermittler gewarnt, ein Verstoss könne den Abbruch der Verhandlungen mit den Parteien im saudischen Dschidda bedeuten. Wann Gespräche über weitere Feuerpausen fortgesetzt werden, war zunächst offen.

Im Sudan kämpfen seit Mitte April die Rapid Support Forces (RSF) des früheren Vize-Machthabers Mohammed Hamdan Daglo, eine aus Milizen hervorgegangene Quasi-Armee mit Zehntausenden Kämpfern, gegen die Streitkräfte unter der Führung von De-facto-Staatsschef Abdel Fattah al-Burhan. Die beiden Generäle hatten sich 2019 und 2021 gemeinsam an die Macht geputscht, später aber zerstritten. Ein von der Zivilbevölkerung geforderter Übergang zur Demokratie blieb aus.