Südkorea Südkoreas Ex-Präsidentin Park nach Haft wieder frei

SDA

31.12.2021 - 10:29

ARCHIV - Südkoreas frühere Präsidentin Park Geun Hye im Jahr 2017. Foto: YNA/dpa
ARCHIV - Südkoreas frühere Präsidentin Park Geun Hye im Jahr 2017. Foto: YNA/dpa
Keystone

Nach fast fünfjähriger Haftzeit ist die frühere südkoreanische Präsidentin Park Geun Hye wieder auf freiem Fuss. Die wegen Korruption und Machtmissbrauchs zu 20 Jahren Haft verurteilte Tochter des früheren Diktators Park Chung Hee befand sich auf einer Liste von knapp 3100 Straftätern, für die die Regierung in der vergangenen Woche eine Sonderamnestie erlassen hatte.

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Ihre «Begnadigungsurkunde» erhielt die 69-jährige konservative Politikerin nach Berichten südkoreanischer Sender um Mitternacht am Freitag in einem Krankenhaus in Seoul. Dorthin war sie wegen der Behandlung verschiedener Beschwerden aus der Haftanstalt verlegt worden.

Der Straferlass für Park ist umstritten. Mehrere zivile Organisationen einschliesslich des Gewerkschaftsdachverbands KCTU hatten in dieser Woche bei einem Protest vor dem Präsidialamt des Präsidenten Moon Jae In die Rücknahme der Entscheidung gefordert. Der sozialliberale Moon hatte die vorzeitige Freilassung Parks unter anderem mit ihrer angeschlagenen Gesundheit begründet. Auch solle die Amnestie der «nationalen Eintracht» dienen.

Park war Ende 2012 als erste Frau des Landes ins Präsidentenamt gewählt worden. Sie war während ihrer Amtszeit in einen grossen Korruptionsskandal verwickelt. Das Verfassungsgericht enthob sie im März 2017 ihres Amtes. Noch im selben Monat wurde sie verhaftet und später angeklagt.

In erster Instanz erhielt Park zunächst eine Haftstrafe von 24 Jahren. Park wies die Vorwürfe stets zurück. In einem getrennten Verfahren wegen Vorteilsnahme im Amt wurde sie zudem zu fünf Jahren Haft verurteilt. Im vergangenen Jahr wurden verschiedene Verfahren gegen Park in einer Neuverhandlung zusammengezogen. Im Januar dieses Jahres bestätigte dann das Oberste Gericht die Verurteilung Parks zu 20 Jahren Haft. Insgesamt summierten sich die Strafen für Park zuletzt auf 22 Jahre.