Südtirol kämpft gegen Impfgegner «Man spürt den Einfluss des deutschsprachigen Raumes»

dpa

29.6.2021 - 13:05

Corona-Test in Bozen, Südtirol. (Archiv)
Corona-Test in Bozen, Südtirol. (Archiv)
Bild: Keystone

Die Provinzregierung im norditalienischen Südtirol will den «kulturellen Kampf» gegen Impfgegner in der Pandemie gewinnen. Der sogenannte Grüne Pass soll dabei helfen – und die Tatsache, dass Tests auf Dauer «lästig sind». 

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«Wir wussten, dass wir ein Gebiet sind, in dem die Ansichten von Impfgegnern verwurzelter sind. Man spürt den Einfluss des deutschsprachigen Raumes», sagte Landeshauptmann Arno Kompatscher im Interview der Zeitung «Corriere della Sera» (Dienstag). Nun müsse man einen kulturellen Kampf gewinnen. Der Zeitung zufolge hat mehr als die Hälfte der Bevölkerung noch nicht die erste Impfung gegen die Viruskrankheit erhalten.

Die Provinzregierung im norditalienischen Südtirol versucht im Kampf gegen die Krankheit Covid-19, zahlreiche Impfgegner von einer Immunisierung zu überzeugen.

Mehr als die Hälfte der Bevölkerung keinmal geimpft

Nun müsse man einen kulturellen Kampf gewinnen. Der Zeitung zufolge hat mehr als die Hälfte der Bevölkerung noch nicht die erste Impfung gegen die Viruskrankheit erhalten.

Südtirol war laut Kompatscher sehr gut in die Kampagne gestartet, was zeige, dass es logistisch perfekt funktioniere. Das Problem seien jetzt die Menschen im Alter zwischen 30 und 50 Jahren und die Jüngeren. Vor allem diejenigen, die zwar nicht ideologisch gegen eine Impfung seien, aber wegen der niedrigen Infektionszahlen damit warten wollten, müssten überzeugt werden.

Die Regierung der autonomen Provinz hofft demnach auch, dass der sogenannte Grüne Pass Anreiz für viele sein wird, sich doch zu impfen. Das Zertifikat sei nämlich der Zugang für viele sportliche Aktivitäten oder Feste. Menschen erhalten es, wenn sie zum Beispiel nachweislich durchgeimpft oder negativ auf Corona getestet sind. «Auf Dauer sind die Tests und auch die Selbsttests lästig», sagte Kompatscher.