Afghanistan Taliban-Versammlung endet – Kein Fortschritt bei Frauenrechten

SDA

2.7.2022 - 17:07

ARCHIV - Mädchen bereiten sich im Sommer 2021 in einer Schule in Kabul auf den Unterricht vor. Mittlerweile haben die Taliban unter anderem den Schulbesuch von Mädchen weitgehend eingeschränkt. Foto: Felipe Dana/AP/dpa
ARCHIV - Mädchen bereiten sich im Sommer 2021 in einer Schule in Kabul auf den Unterricht vor. Mittlerweile haben die Taliban unter anderem den Schulbesuch von Mädchen weitgehend eingeschränkt. Foto: Felipe Dana/AP/dpa
Keystone

Die erste grosse Versammlung der in Afghanistan regierenden Taliban ist ohne nennenswerte Fortschritte in Fragen etwa der Frauenrechte oder der politischen Teilhabe zu Ende gegangen. Mehr als 3000 handverlesene, ausschliesslich männliche Gelehrte, einflussreiche Personen und Stammesvertreter der militant-islamistischen Gruppe waren in der Hauptstadt Kabul zusammengekommen. Trotz mehrerer Anschläge der verfeindeten Terrormiliz IS war das dreitägige Treffen unter strengen Sicherheitsvorkehrungen fortgeführt worden.

2.7.2022 - 17:07

In der Abschlusserklärung vom Samstag ging es massgeblich um die förmliche Anerkennung der Taliban-Regierung, die sich nach der gewaltsamen Machtübernahme im August 2021 installiert hatte, sowie darum, Ergebenheit gegenüber dem obersten Führer Haibatullah Achundsada zu demonstrieren. Zudem wurde die internationale Gemeinschaft aufgerufen, die Taliban-Regierung anzuerkennen und eingefrorene Konten mit Staatsgeldern freizugeben. Achundsada verkündete, das Gesetz Gottes in Afghanistan durchsetzen zu wollen, selbst wenn die Welt mit einer Atombombe gegen die Taliban vorginge. Bislang hat kein Land das Taliban-Regime anerkannt.

Zeitgleich hatten Vertreter der Taliban Gespräche mit einer US-Delegation in Katars Hauptstadt Doha geführt. Die US-Sondergesandte für afghanische Frauen und Mädchen, Rina Amiri, hatte sich «enttäuscht» geweigert teilzunehmen. Das internationale Engagement habe bislang keine bedeutsamen Durchbrüche für afghanische Frauen, Mädchen und andere gefährdete Bevölkerungsgruppen erzielt, twitterte Amiri am Samstag.

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