NorwegenTatverdächtiger von Kongsberg in ärztlicher Behandlung
SDA
15.10.2021 - 11:04
Der Mann, der im norwegischen Kongsberg fünf Menschen getötet hat, wird nun von Ärzten betreut. Offenbar gibt es Zweifel an seiner Zurechnuungsfähigkeit.
Keystone-SDA
15.10.2021, 11:04
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In Norwegen geht die Aufarbeitung der Gewalttat mit fünf Toten auch am Freitag weiter. Der neue norwegische Ministerpräsident Jonas Gahr Støre und die Justizministerin werden am Freitagnachmittag in Kongsberg, dem Schauplatz der Tat, erwartet.
Der Tatverdächtige, ein 37-jähriger Däne, wird inzwischen von Ärzten betreut. Das sagte die Staatsanwältin der norwegischen Zeitung «Verdens Gang» am Freitag.
Zuvor hatte sein Anwalt mitgeteilt, dass sein Mandant von Rechtspsychiatern untersucht werden solle. Offenbar gibt es Zweifel an seiner Zurechnungsfähigkeit. Der Sicherheitsdienst der norwegischen Polizei bestätigte, dass der Mann häufig ärztliche Hilfe in Anspruch nahm.
«Die Tat wirkt wie ein Terrorakt, aber wir kennen die Beweggründe des Täters nicht», hatte der Chef der Behörde, Hans Sverre Sjøvold, am Donnerstag gesagt. Der 37-jährige Däne hatte eingeräumt, am Mittwochabend mehrere Menschen mit Pfeil und Bogen und anderen Waffen angegriffen zu haben.
Ungeplante Tat?
In Kongsberg gehen die die Ermittlungen zum genauen Tatverlauf weiter. Nach bisherigen Informationen traf die Polizei zum ersten Mal in einem Supermarkt auf den Täter.
Die Beamten wurden mit Pfeilen beschossen und kamen nicht in eine Position, von der aus sie auf ihn schiessen konnten, wie ein Polizeisprecher sagte. Während die Beamten Schutzkleidung holten, gelang dem Täter die Flucht.
Danach lief der Täter weiter durch die Innenstadt und drang auch in Wohnungen ein, wo er Menschen tötete. Die Polizei vermutet, dass alle fünf Opfer getötet wurden, nachdem der Mann zum ersten Mal mit der Polizei zusammengetroffen war.
Staatsanwältin Ann Irén Svane Mathiassen sagte dem Fernsehsender TV2, dass es keine Hinweise darauf gebe, dass der Mann die Tat geplant hatte. «Es deutet auch nichts darauf hin, dass es eine Situation im Laden gab, die dies ausgelöst hat.» Weitere Verhöre seien vorerst nicht geplant.