Frankreich Telegram-Chef muss nach Festnahme in Gewahrsam bleiben

SDA

26.8.2024 - 06:30

Chats auf der Telegram-App am 25. August 2024, 
Chats auf der Telegram-App am 25. August 2024, 
Bild: IMAGO/NurPhoto

Der in Frankreich festgenommene Chef der Messenger-App Telegram bleibt vorerst in Polizeigewahrsam. Der 39-Jährige war am Samstagabend am Flughafen Le Bourget bei Paris festgenommen worden.

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  • Der in Frankreich festgenommene Chef der Messenger-App Telegram bleibt vorerst in Polizeigewahrsam.
  • Der zuständige Untersuchungsrichter in Paris hat laut einem Medienbericht am Sonntagabend entschieden, dass die Haft zur Vernehmung von Pawel Durow verlängert werde.
  • Der 39-Jährige war am Samstagabend am Flughafen Le Bourget bei Paris festgenommen worden.
  • Gegen ihn lag ein Haftbefehl wegen Vorermittlungen im Zusammenhang mit Vorwürfen wie Betrug, Drogenhandel, Online-Mobbing, Organisierte Kriminalität und Förderung des Terrorismus vor.
  • Durow wird vorgeworfen, nicht genug dafür getan zu haben, die Nutzung seines Messenger-Dienstes für kriminelle Zwecke zu verhindern.

Der zuständige Untersuchungsrichter in Paris habe am Sonntagabend entschieden, dass die Haft zur Vernehmung von Pawel Durow verlängert werde, sagte eine mit den Ermittlungen vertraute Quelle der Nachrichtenagentur AFP.

Der Gewahrsam kann demnach bis zu 96 Stunden dauern. Danach muss der Richter entscheiden, ob er Durow auf freien Fuss setzt oder ein Ermittlungsverfahren einleitet.

Der 39-Jährige war am Samstagabend am Flughafen Le Bourget bei Paris festgenommen worden. Gegen ihn lag ein Haftbefehl wegen Vorermittlungen im Zusammenhang mit Vorwürfen wie Betrug, Drogenhandel, Online-Mobbing, Organisierte Kriminalität und Förderung des Terrorismus vor. Durow wird vorgeworfen, nicht genug dafür getan zu haben, die Nutzung seines Messenger-Dienstes für kriminelle Zwecke zu verhindern.

Telegram betont nach Durows Festnahme, das Unternehmen habe nicht gegen europäisches Recht verstossen. Alle geltenden Regeln würden eingehalten, dazu gehöre auch das neue Digital-Gesetz DSA, das ein konsequenteres Durchgreifen gegen illegale Inhalte und Aktivitäten auf grosse Online-Plattformen bewirken soll. Durow habe «nichts zu verbergen». Der 39-Jährige, der die russische und die französische Staatsbürgerschaft hat, reise «häufig nach Europa», hiess es in einer Telegram-Stellungnahme. Es sei «absurd», eine Plattform oder ihren Chef «für den Missbrauch dieser Plattform» verantwortlich zu machen.

Bis zu 200'000 Empfänger pro Gruppe

Der verschlüsselte Messengerdienst Telegram hat sich seit seiner Gründung 2013 als eine Alternative zu US-Plattformen etabliert. Telegram verweigert jegliche Herausgabe von Nutzerdaten, selbst bei Straftaten.

Telegram erlaubt Gruppen mit bis zu 200'000 Nutzerinnen und Nutzern. Dies handelte dem Onlinedienst den Vorwurf ein, die Verbreitung von Falschinformationen sowie pädophiler oder rechtsextremer Inhalte und von Verschwörungstheorien zu begünstigen.

Der konkurrierende Messengerdienst Whatsapp hatte 2019 Begrenzungen für die Weiterverbreitung von Beiträgen eingeführt. Zuvor war der App vorgeworfen worden, die Verbreitung von Falschinformationen ermöglicht zu haben, die zu Lynchmorden in Indien führten.