Politik Terrorvorwurf: Argentinien fordert Festnahme von Irans Innenminister

SDA

24.4.2024 - 18:00

ARCHIV - Der iranische Innenminister Ahmad Wahidi spricht bei einer Pressekonferenz zu der Parlamentswahl im Iran. Rund 30 Jahre nach einem tödlichen Anschlag auf ein jüdisches Gemeindezentrum in Buenos Aires fordert die argentinische Regierung die Festnahme von Wahidi als mutmaßlichen Drahtzieher. Foto: Arne Immanuel Bänsch/dpa
ARCHIV - Der iranische Innenminister Ahmad Wahidi spricht bei einer Pressekonferenz zu der Parlamentswahl im Iran. Rund 30 Jahre nach einem tödlichen Anschlag auf ein jüdisches Gemeindezentrum in Buenos Aires fordert die argentinische Regierung die Festnahme von Wahidi als mutmaßlichen Drahtzieher. Foto: Arne Immanuel Bänsch/dpa
Keystone

Rund 30 Jahre nach einem tödlichen Anschlag auf ein jüdisches Gemeindezentrum in Buenos Aires hat die argentinische Regierung die Festnahme des iranischen Innenministers Ahmad Wahidi als mutmasslichen Drahtzieher gefordert. Sie habe bei der internationalen Polizeibehörde Interpol einen Fahndungsaufruf gegen ihn erwirkt, teilte das argentinische Aussenministerium am Dienstag mit. Wahidi befinde sich derzeit auf einer Reise nach Pakistan und Sri Lanka und könne dort festgenommen werden.

Keystone-SDA

Irans Aussenministerium verurteilte die Forderung in einer Mitteilung scharf und bezeichnete sie als illegal. Sie basiere auf «Lügen und Fabrikationen», zitierte das Ministerium Aussenamtssprecher Nasser Kanaani.

Der frühere Kommandeur der Al-Kuds-Brigaden war nach Einschätzung der argentinischen Ermittler einer der Drahtzieher des schweren Bombenanschlags 1994 auf das jüdische Gemeindezentrum Amia in Buenos Aires, bei dem 85 Menschen ums Leben kamen. Vor zwei Wochen hatte ein Gericht in Argentinien die iranische Regierung für die Attacke verantwortlich gemacht. Die Schiiten-Miliz Hisbollah habe den Anschlag auf Anweisung der iranischen Regierung verübt, urteilten die Richter.

Wenn ein Interpol-Mitgliedsland einen Verdächtigen zur Fahndung ausschreiben will, informiert Interpol mit einer «Roten Ausschreibung» die Behörden in den anderen Ländern. Jedes Land entscheidet selbst, ob es dem Fahndungsaufruf nachkommt.