Pakistan Tote und Verletzte bei Bombenanschlag in Unruheprovinz

sda/tgab

24.4.2023 - 21:12

Die Opfer des Bombenanschlags werden in einem Krankenhaus in Saidu Sharif im pakistanischen Swat-Tal behandelt.
Die Opfer des Bombenanschlags werden in einem Krankenhaus in Saidu Sharif im pakistanischen Swat-Tal behandelt.
Naveed Ali/AP

Bei einem Bombenanschlag in Pakistan sind mindestens zwölf Mitglieder der Anti-Terror-Einheiten getötet worden. Fast 60 weitere Menschen sollen bei der Explosion verletzt worden sein, teilten Behördenvertreter mit.

Keystone-SDA, sda/tgab

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Bei einem Bombenanschlag auf eine Polizeistation in Pakistan sind am Montag mindestens zwölf Menschen getötet und 60 verletzt worden.
  • Keine Organisation bekannte sich zunächst zu dem Anschlag, doch steht die radikal-islamischen TTP, ein regionaler Ableger der Taliban, in Verdacht.
  • Seit der Machtübernahme der Taliban im benachbarten Afghanistan erlebt auch Pakistan wieder einen sprunghaften Anstieg an mutmaßlich islamistisch motivierten Angriffen und Anschlägen.

Die starke Explosion im Inneren eines Gebäudes der Antiterroreinheit der Stadt Kabal im Nordwesten Pakistans in der von Unruhen erschütterten Provinz Khyber Pakhtunkhwa habe das gesamte Bauwerk zum Einsturz gebracht und viele Menschen unter den Trümmern eingeschlossen, sagte der örtliche Polizeichef der Deutschen Presse-Agentur in Islamabad.

Auch eine Moschee sei durch die Wucht der Explosion zerstört worden. Weitere Tote werden befürchtet. Nach ersten Erkenntnissen hat sich ein Attentäter in die Luft gesprengt, es soll auch zu einer zweiten Explosion gekommen sein. Noch bekannte sich niemand zu dem Angriff.

In jüngster Vergangenheit wurden jedoch mehrere Anschläge auf Polizeistationen und Polizisten mit der radikal-islamischen TTP, einem regionalen Ableger der Taliban, in Verbindung gebracht.

Kein Waffenstillstand in Sicht

Erst im Januar tötete ein Attentäter mit Sprengstoffweste in einer Moschee, die sich in einer Polizeistation befand, sich selbst und mehr als 80 Polizisten in Peshawar. Einen Monat später stürmte ein Selbstmordkommando der TTP eine Polizeistation in der Hafenstadt Karachi, tötete fünf Menschen und lieferte sich einen stundenlangen Schusswechsel mit der Polizei.

In der südasiatischen Atommacht Pakistan schwelt seit Jahren ein Konflikt zwischen der Regierung und den pakistanischen Taliban TTP. Bemühungen für einen dauerhaften Waffenstillstand zwischen Islamabad und den militanten Islamisten kamen bisher nicht zustande. Die pakistanischen Taliban sind unabhängig von der islamistischen Taliban-Regierung im benachbarten Afghanistan.

Ende Januar wurden bei einem Anschlag in der pakistanischen Millionenstadt Peshawar in einer Hochsicherheitszone mehr als 100 Menschen getötet. Der Geheimdienst machte die TTP dafür verantwortlich, die sich wiederum distanzierten.