Israel Ein Toter und mindestens 13 Verletzte bei Explosionen in Jerusalem

dpa

23.11.2022 - 09:09

Verletzte nach Explosion bei Bushaltestelle an Jerusalem-Zufahrt

Verletzte nach Explosion bei Bushaltestelle an Jerusalem-Zufahrt

In Jerusalem kam es am Morgen am Stadtrand zu zwei Explosionen. Mehrere Menschen wurden verletzt.

23.11.2022

Bei Explosionen an zwei Bushaltestellen in Jerusalem ist ein Mensch getötet worden, mehrere wurden verletzt. Die Polizei schliesst einen kombinierten Anschlag nicht aus. 

DPA, dpa

Bei zwei Explosionen an Bushaltestellen im Grossraum Jerusalem sind mindestens ein Mensch getötet und 13 weitere verletzt worden. Ein Sprecher des Rettungsdienstes Zaka bestätigte am Mittwoch, ein Mann sei im Spital seinen Verletzungen erlegen. Die Polizei sprach vom Verdacht auf einen kombinierten Anschlag.

In Jerusalem hat es in der Vergangenheit immer wieder Anschläge militanter Palästinenserorganisationen gegeben. Der scheidende Ministerpräsident Jair Lapid wollte am Mittag eine Dringlichkeitssitzung mit der Polizei- und Militärspitze abhalten.

Die erste Explosion ereignete sich an einer Haltestelle am Stadtrand, dabei wurden elf Menschen verletzt. Kurz darauf gab es Berichte über eine weitere Explosion an einer Haltestelle in Ramot «nördlich» der Stadt. Rettungskräfte kümmerten sich dort um drei Verletzte. Die Polizei sperrte wegen der Explosion am Stadtrand die Schnellstrasse nach Tel Aviv. Die Suche nach Verdächtigen laufe, so die Polizei.

«Rückkehr zum Horror»

Der israelische Abgeordnete Joav Ben-Zur von der strengreligiösen Schas-Partei sprach von einer «Rückkehr zum Horror und den schweren und blutigen Tagen des zweiten Palästinenseraufstands Intifada». Israels Abschreckungskraft sei kaum noch existent. «Jeden Tag erhebt der Terror wieder sein Haupt», sagte er.

Seit März sind bei einer Terrorwelle in Israel 18 Menschen getötet worden. Ausserdem wurden in diesem Jahr mehrere israelische Zivilisten und Sicherheitskräfte bei Anschlägen im Westjordanland getötet. Seit dem Frühjahr unternimmt Israels Armee im besetzten Westjordanland auch vermehrt Razzien.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden dieses Jahr bereits mehr als 140 Palästinenser in Zusammenhang mit Militäreinsätzen, bei Zusammenstössen oder eigenen Anschlägen getötet. Es gibt zudem zunehmend Berichte über Gewalt israelischer Siedler gegen Palästinenser, israelische Aktivisten oder Soldaten.