USA «Fake News»: Trump boykottiert erneut Mediendinner

SDA

28.4.2019 - 06:52

US-Präsident Donald Trump ist erneut dem traditionellen Galadinner für Journalisten ferngeblieben und griff dagegen am Samstag (Ortszeit) auf einer Veranstaltung die Medien an.
US-Präsident Donald Trump ist erneut dem traditionellen Galadinner für Journalisten ferngeblieben und griff dagegen am Samstag (Ortszeit) auf einer Veranstaltung die Medien an.
Source: KEYSTONE/FR155603 AP/MIKE ROEMER

Das Galadinner der Hauptstadtpresse in Washington galt bislang als Pflichttermin für US-Präsidenten. Donald Trump sieht das anders. Erneut boykottierte er den Abend. Und mehr noch: Bei einer Wahlkampfveranstaltung griff er mit heftigen Worten kritische Medien an.

US-Präsident Donald Trump ist dem Galadinner der Hauptstadtpresse in Washington erneut ferngeblieben. Stattdessen griff er bei einer Wahlkampfveranstaltung kritische Medien an.

«Fake News» bescheinigte ihnen Trump vor Tausenden jubelnden Anhängern bei seinem Auftritt am Samstagabend (Ortszeit) in Green Bay im Bundesstaat Wisconsin. «Sie sind Fälscher.» Das Publikum skandierte daraufhin Sprechchöre, in denen der Trump-kritische Sender CNN verunglimpft wurde.

Der Republikaner quittierte die Slogans mit breitem Grinsen und sagte, CNN verliere Zuschauer, weil niemand mehr dem Sender glaube. Allerdings gehört Glaubwürdigkeit auch nicht zu Trumps bekanntesten Attributen: Seit seinem Amtsantritt im Januar 2017 haben die Faktenchecker der Trump-kritischen «Washington Post» mehr als 9450 falsche oder irreführende Aussagen des Präsidenten verzeichnet.

Langweilige Veranstaltung

Trump blieb dem Galadinner am Samstag zum dritten Mal in Folge fern. CNN hatte vor wenigen Tagen berichtet, dass der Präsident alle Mitarbeiter angewiesen habe, die Veranstaltung zu boykottieren. Trumps Sprecherin Sarah Sanders – die mit ihm in Green Bay war und die er aufs Podium bat – sagte, im vergangenen Jahr sei sie bei einer Veranstaltung gewesen, bei der sie weniger willkommen gewesen sei.

Sanders spielte auf das Galadinner der Hauptstadtpresse im vorigen Jahr an, bei der die Kabarettistin Michelle Wolf sie heftig angegriffen hatte. Kritiker meinten, Wolf sei mit ihren Rundumschlägen gegen Trump und Sanders zu weit gegangen. Trump kündigte kürzlich an, dass er nicht an der Veranstaltung teilnehmen werde, die er «so langweilig und so negativ» nannte.

Der Präsident wirft Medien regelmässig vor, gezielt Falschmeldungen zu verbreiten, und bezeichnet Journalisten als «Feinde des Volkes». Das jährliche Galadinner wird von der «White House Correspondents' Association» organisiert, einer Vereinigung von Journalisten, die über das Weisse Haus berichten.

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