USATrump bringt Verschiebung von Präsidentschaftswahl ins Gespräch
AFP/SDA/tsha
30.7.2020
Donald Trump hat sich dafür ausgesprochen, die Wahl im November eventuell zu verschieben. Als Grund nannte er die Zunahme von Briefwählern.
US-Präsident Donald Trump hat offen eine Verschiebung der Präsidentschaftswahl vom kommenden November ins Gespräch gebracht. Wegen der Zunahme von Briefwahlen inmitten der Coronavirus-Krise drohten die Wahlen die «fehlerhaftesten und betrügerischsten» in der US-Geschichte zu werden, schrieb Trump auf Twitter. Er fügte hinzu: «Die Wahl verschieben, bis die Menschen richtig und in Sicherheit wählen können?»
With Universal Mail-In Voting (not Absentee Voting, which is good), 2020 will be the most INACCURATE & FRAUDULENT Election in history. It will be a great embarrassment to the USA. Delay the Election until people can properly, securely and safely vote???
Der US-Präsident setzte seinen Tweet mit der Idee nur wenige Minuten nach der Publikation verheerender Wirtschaftsdaten ab. Laut jüngsten Zahlen der Regierung in Washington ist das Bruttoinlandsprodukt der USA im zweiten Quartal um 32,9 Prozent auf das ganze Jahr hochgerechnet eingebrochen.
Der Republikaner Trump hat in den vergangenen Wochen mehrfach vor einer zunehmenden Nutzung der Briefwahl gewarnt. Beobachter sehen dies aber als einen politisch motivierten Schritt, weil Briefwähler tendenziell eher die Demokraten unterstützen.
Infolge der Coronavirus-Pandemie, die einen persönlichen Urnengang riskanter machen könnte, prüfen mehrere US-Bundesstaaten eine Ausweitung der Briefwahlmöglichkeiten.
In den USA steigen derzeit die Coronafallzahlen weiter. Laut Johns-Hopkins-Universität haben sich in dem Land mehr als 4,4 Millionen mit dem Virus infiziert, die Zahl der Toten stieg am Donnerstag auf über 150'000.
Der designierte Präsidentschaftskandidat der Demokraten, Joe Biden, hatte zuletzt die Befürchtung geäussert, dass Trump bei einer Wahlniederlage seine Vorwürfe gegen eine Abstimmung per Briefwahl nutzen wolle, um das Ergebnis anzufechten. Biden verwies darauf, dass es bislang keine stichhaltigen Beweise gebe, die eine Verbindung zwischen Briefwahl und Wahlbetrug belegten. Trump bewirbt sich bei der Wahl am 3. November um eine zweite Amtszeit.