Corona-Pandemie Shutdown bis 26. April verlängert – Conte fürchtet EU-Kollaps

Agenturen/red.

8.4.2020 - 21:55

Die Massnahmen gegen die Pandemie werden um eine Woche verlängert und dauern nun bis 26. April. Für die Zeit danach stellt der Bundesrat bei seiner Medienkonferenz erste Lockerungen in Aussicht. Die ETH Zürich hat mit einer Berechnung derweil die positiven Effekte der strikten Massnahmen bestätigt. Das Wichtigste des Tages im Überblick.

In einer Pressekonferenz hat sich am frühen Mittwochabend der Bundesrat an die Öffentlichkeit gewandt. Darin lobte Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga zwar den «Ruck», der durch das Land gegangen sei, rief aber gleichzeitig eine Verlängerung des Shutdowns um eine Woche bis zum 26. April aus. «Der Bundesrat dankt Ihnen, meine Damen und Herren, von ganzem Herzen für Ihre Solidarität», sagte Sommaruga.

Alain Berset wies auf die weniger schnelle Zunahme von Covid-19-Ansteckungen hin, mahnte aber gleichzeitig zur Geduld. Finanzielle Hilfen darf derweil die arg gebeutelte Luftfahrtindustrie erwarten. Ein Konzept dazu werde laut Sommaruga derzeit erarbeitet. Wirtschaftsminister Guy Parmelin stellte sich auf eine «lange und schwere Krise» ein, sicherte gleichzeitig aber den Arbeitnehmern und auch den Medien Unterstützung zu.



Nach dem 26. April sei laut der Vertreter des Bundesrates eine schrittweise Lockerung der Massnahmen geplant. «Wir gehen davon aus, dass die Öffnung länger als einen Monat dauert», sagte Berset. Wie lange sich die schrittweise Lockerung hinziehen werde, bis wieder Normalbetrieb herrsche, lasse sich aber nicht vorhersagen. 

Immerhin scheinen die strikten Massnahmen zu greifen. Eine Berechnung von Wissenschaftlern der ETH Zürich sagt aus, dass eine mit dem Coronavirus infizierte Person im Schnitt nur noch eine Person an statt wie vorher zwei bis drei Personen ansteckt. «Wir haben die Ausbreitung definitiv stark gebremst», bestätigte die ETH-Professorin Tanja Stadler. Trotz der abgeflachten Infektionskurve stieg die Anzahl der Corona-Infizierten in der Schweiz am Mittwoch auf 22’789.

Leichte Verbesserung in den USA, Unmut in Italien

Eine leichte Verbesserung der Lage verzeichnete man auch in der USA, wenngleich die Zahl der Infizierten auf über 400’000 anstieg. In der am stärksten betroffenen Region in und um New York gab es mit 779 neuen Todesopfern innert 24 Stunden zwar einen traurigen Negativ-Rekord, Gouverneur Andrew Cuomo berichtete trotzdem von Fortschritten im Kampf gegen das Virus.

Gute Nachrichten trafen aus Grossbritannien ein, wo Premierminister Boris Johnson noch immer auf der Intensivstation liegt, sich aber auf dem Weg der Genesung befindet. Währenddessen plant Spanien Ende April eine geregelte Rückkehr zu einer gewissen Normalität. In Frankreich wird dagegen eine Verlängerung der strengen Ausgangsbeschränkungen erwartet.



In Italien wird die Kritik an Spitalen und Heime immer lauter. Allein in einer bekannten Geriatrie bei Mailand seien seit März 110 Menschen gestorben und Fälle verdeckt worden, berichtete unter anderem die Zeitung «Corriere della Sera». Ministerpräsident Giuseppe Conte sorgt sich zudem vor einem Auseinanderbrechen der Europäischen Union in der Corona-Krise. Bei «Bild live» forderte er eine Lockerung der fiskalpolitischen Regeln in der EU. «Sonst müssen wir Europa abschreiben, und jeder macht sein Ding. Ein rascher Aufstieg ist für alle das Beste.»

Ereignisse des Tages im Überblick

Das Wichtigste in Kürze

  • Frankreich plant seine seit Mitte März geltenden strikten Ausgangsbeschränkungen über den 15. April hinaus zu verlängern. 
  • Die USA meldet über 400'000 Corona-Infizierte. Besonders schlimm bleibt die Lage in New York, wo mit 779 Toten in 24 Stunden ein trauriger Rekord aufgestellt wurde.
  • Berechnung von ETH Zürich bestätigt: Massnahmen des Bundesrates bewirken Verbesserung der Lage.
  • Der Lockdown in der Schweiz wird bis zum 26. April verlängert. Danach sollen schrittweise Lockerungen erfolgen.
  • In der Schweiz ist die Zahl der Infizierten auf 22'789 gestiegen, aber es gibt auch eine gute Nachricht: Die Infektionskurve flacht ab. 
  • Im Kanton Tessin sterben 13 Personen innert 24 Stunden an Covid-19, insgesamt 2'659 Personen wurden hier positiv auf das Virus getestet. 
  • Abo-Kunden im ÖV sollen durch Kulanzmassnahmen entschädigt werden, der Konsumentenschutz übt bereits Kritik.
  • In Italien wird massive Kritik an Spitälern und Altenheimen laut, beim Krisenmanagement seien viele Fehler gemacht worden.

21.01 Uhr: Frankreich will Ausgangsbeschränkungen verlängern

Frankreich will in der Corona-Krise die strikten Ausgangsbeschränkungen über den 15. April hinaus verlängern. Staatschef Emmanuel Macron werde sich am Montagabend an die Bürger wenden, bestätigte das Präsidialamt am Donnerstagabend in Paris. Eine neue Frist für die Ausgangsbeschränkungen wurde zunächst nicht mitgeteilt. Sie gelten seit Mitte März.

Emmanuel Macron wird am Montagabend seine Landsleute über die Verlängerung der Ausgangssperre informieren. 
Emmanuel Macron wird am Montagabend seine Landsleute über die Verlängerung der Ausgangssperre informieren. 
Bild: Keystone

Die Menschen sind angehalten, nur mit triftigen Gründen vor die Haustüre zu gehen. Dafür müssen sie einen Passierschein bei sich tragen. Die Polizei kontrolliert die Umsetzung der Massnahmen streng. Die Covid-19-Pandemie forderte im Land bisher 10'869 Todesopfer.

20.43 Uhr: Lufthansa verliert stündlich eine Million Euro

Die Lufthansa verhandelt wegen der Corona-Krise über Staatshilfe – nun ist klar, wie viel Geld die stark gesunkenen Fluggastzahlen wegen der Pandemie den Konzern kosten. «In Summe verlieren wir daher jede Stunde eine Million Euro unserer Liquiditätsreserve - Tag und Nacht, Woche für Woche und wohl auch noch Monat für Monat», sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr in einer Videobotschaft an die Mitarbeiter vom Mittwoch, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Die Airline befördert statt täglich 350'000 Fluggästen derzeit weniger als 3000.

Die Pandemie bedeute für den Konzern «die grösste Herausforderung unserer Geschichte», sagte Spohr. Lufthansa befinde sich «im Kampf» um ihre künftige Aufstellung.



Die Lufthansa könne zwar der Krise mit finanziellen Reserven von mehr als vier Milliarden Euro gegenübertreten, allerdings verzeichne der Konzern nur noch einen «Bruchteil der Einnahmen». Deshalb sei absehbar, dass das Unternehmen die Krise nur mit staatlicher Unterstützung überstehen werde. Spohr zeigte sich aber optimistisch, dass die Gespräche positiv enden werden.

20.13 Uhr: UN-Sicherheitsrat kündigt Videokonferenz an

Der UN-Sicherheitsrat befasst sich am Donnerstag (15.00 Uhr Ortszeit; 21.00 Uhr MESZ) erstmals mit der weltweiten Coronavirus-Krise. Die Videokonferenz des Gremiums wird unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Während der Sitzung soll UN-Generalsekretär António Guterres einen Bericht zum Coronavirus vortragen. Die 15 Mitgliedstaaten des mächtigsten UN-Gremiums halten wegen des Virus ihre Beratungen schon seit Wochen nur noch per Videoschalten ab.

Die UN-Vollversammlung hatte bereits in der vergangenen Woche in einer Resolution für globale Solidarität im Kampf gegen die Pandemie plädiert. Weltweit sind schon rund 1,5 Millionen Infektionsfälle und mehr als 85.000 Todesopfer bestätigt worden. Die tatsächliche Zahl der Infektionen dürfte deutlich höher liegen.

19.57 Uhr: Conte warnt vor Auseinanderbrechen Europas

Der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte hat in der Corona-Krise vor einem Auseinanderbrechen der Europäischen Union gewarnt. «Deutschland hat keine Vorteile, wenn Europa in der Rezession versinkt. Unsere Volkswirtschaften sind auf eine schwere Probe gestellt», sagte er «Bild live» (Mittwoch). «Wir fordern nicht, dass Deutschland und Holland unsere Schulden zahlen sollen.»

Zentraler Streitpunkt in der EU ist in der Krise die gemeinsame Schuldenaufnahme über sogenannte Corona-Bonds. Italien ist von der Corona-Pandemie mit mehr als 17'600 Toten besonders schwer betroffen, zudem werden besonders schwere wirtschaftliche Auswirkungen in dem hochverschuldeten Land befürchtet.

Conte forderte eine Lockerung der fiskalpolitischen Regeln in der EU. «Sonst müssen wir Europa abschreiben, und jeder macht sein Ding. Ein rascher Aufstieg ist für alle das Beste.» Man dürfe am Ende nicht dastehen und sagen, die Operation sei gelungen aber der Patient Europa tot. Deutschland und Italien müssten sich gegenseitig helfen. «Wir müssen gemeinsam in die Schlacht ziehen. Die Front, die dem Feind entgegentritt, muss geschlossen sein.»

19.27 Uhr: Mehr als 400'000 Coronavirus-Fälle in den USA

Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen in den USA ist auf mehr als 400'000 angestiegen. Laut der Johns-Hopkins-Universität gab es bis Mittwochmittag mehr als 401'100 Infektionsfälle und knapp 13'000 Tote. Die USA sind mit grossem Abstand das Land mit den meisten bestätigten Coronavirus-Fällen weltweit. Das liegt aber auch daran, dass inzwischen umfassend getestet wird.

Derweil verzeichnete der Bundesstaat New York die bislang höchste Zahl von Coronavirus-Toten an einem Tag. Wie Gouverneur Andrew Cuomo am Mittwoch sagte, starben binnen 24 Stunden 779 Menschen an den Folgen der Infektion. Am Vortag waren 731 Menschen gestorben – der bis dahin stärkste Anstieg. Inzwischen gibt es in New York mehr als 6'250 Tote.

Denkt trotz der schlimmen Lage positiv: der New Yorker Gouverneur Andrew Cuomo. (Archivbild)
Denkt trotz der schlimmen Lage positiv: der New Yorker Gouverneur Andrew Cuomo. (Archivbild)
Bild: Keystone

Der Gouverneur verwies aber zugleich auf Fortschritte im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus: Es gelinge, die Infektionskurve abzuflachen, sagte Cuomo. New York ist der Brennpunkt der Epidemie in den USA. In dem Bundesstaat mit der gleichnamigen Millionenstadt gibt es mit Abstand die meisten Infektionsfälle und Todesopfer.

19.06 Uhr: EU-Kommission fordert Verlängerung des Einreiseverbots

Die EU-Kommission hat die Mitgliedstaaten der Europäischen Union dazu gedrängt, das wegen der Corona-Krise verhängte Einreiseverbot bis zum 15. Mai zu verlängern. Nicht notwendige Reisen in die EU sollen mindestens einen weiteren Monat ausgesetzt bleiben, erklärte die Brüsseler Behörde am Mittwoch. Die Erfahrungen in den Mitgliedsstaaten hätten gezeigt, dass Massnahmen zur Bekämpfung der Ausbreitung des Virus mehr als 30 Tage benötigen, um wirksam zu sein.

«Alle Mitgliedstaaten haben erfolgreich Massnahmen zur sozialen Distanzierung eingeführt, um soziale Interaktionen einzuschränken und die Ausbreitung des Virus einzudämmen», erklärte Kommissionsvize Margaritis Schinas. «Die Beschränkung nicht notwendiger Reisen aus Drittländern in die EU ergänzt diese Massnahmen.»



Das weitgehende Einreiseverbot aus Drittstaaten in die EU gilt seit dem 17. März. Seit der Einführung der Reisebeschränkung sank der Fluggastverkehr nach Angaben der Kommission fast auf Null. Die Verantwortung für die Visa- und Einreiseregeln liegt bei den Regierungen der Mitgliedstaaten. Brüssel versucht allerdings, die Massnahmen zu koordinieren und den wirtschaftlichen Schaden in Grenzen zu halten.

18.53 Uhr: Boris Johnson auf dem Weg der Besserung

Der Gesundheitszustand des britischen Premierministers Boris Johnson hat sich nach Angaben von Finanzminister Rishi Sunak gebessert. «Der Premierminister bleibt in Intensivbehandlung, wo sich sein Zustand verbessert», sagte Sunak in einer Pressekonferenz am Mittwochabend in London. Ausserdem habe sich Johnson im Bett aufsetzen können und habe «positiv» mit dem medizinischen Team interagiert.

Zuvor hatte der Regierungssitz Downing Street mitgeteilt, Johnson sei «klinisch stabil» und die Behandlung schlage an. Er werde weiterhin auf der Intensivstation des St. Thomas's Hospital in London behandelt und sei gut gelaunt. Bei einem Pressebriefing am Mittag hatte ein Regierungssprecher gesagt, Johnson erhalte eine reguläre Sauerstoffbehandlung, könne aber selbstständig atmen. Er arbeite nicht, sei aber in der Lage, die für ihn notwendigen Kontakte zu pflegen.

Der britische Premierminister Boris Johnson bleibt wegen seiner Covid-19-Erkrankung zwar auf der Intensivstation, seine Genesung schreitet aber voran.
Der britische Premierminister Boris Johnson bleibt wegen seiner Covid-19-Erkrankung zwar auf der Intensivstation, seine Genesung schreitet aber voran.
Bild: Keystone

Johnson war am Sonntag ins Krankenhaus eingeliefert worden, nachdem die Symptome seiner Covid-19-Erkrankung nach zehn Tagen nicht abgeklungen waren. Am Montag ging es ihm dann schlechter und er musste auf die Intensivstation verlegt werden. Seitdem stabilisierte sich sein Gesundheitszustand aber.

18.38 Uhr: Virusausbreitung in der Schweiz stark gebremst

Der vom Bundesrat verfügte «Lockdown light» zeigt Wirkung. Eine mit dem Coronavirus infizierte Person steckt gemäss Berechnungen eines ETH-Teams im Schnitt nur noch eine Person an statt wie vorher zwei bis drei Personen. Wirkung zeigen die Massnahmen des Bundesrats zur Eindämmung der Pandemie in der ganzen Schweiz. Die Lage sei damit stabil, die Epidemie aber noch nicht eingedämmt, teilte die ETH Zürich am Mittwochabend mit.

Anders als beim Ausbruch der Pandemie in der Schweiz, ist der Anstieg der Infiziertenzahlen nicht mehr exponentiell, sondern nur noch linear. Dies zeigt eine Berechnung, die ein Team unter der Leitung von Tanja Stadler, Professorin am Departement für Biosysteme der ETH Zürich in Basel, durchgeführt hat.



«Wir haben die Ausbreitung definitiv stark gebremst», sagt die ETH-Professorin. Für eine Lockerung der Social-
Distancing-Massnahmen sei es aber zu früh. Dass die Lage derzeit stabil sei, sei zwar positiv, beispielsweise für die Spitäler und ihre Kapazitätsplanung. Solange die Lage so bleibe, wüssten die Spitäler, dass sie in Zukunft so viel Kapazität für Eintritte benötigten wie derzeit.

Eingedämmt ist die Epidemie damit allerdings nicht, betont Stadler. «Würden wir die getroffenen Massnahmen bald aufheben, müssten wir damit rechnen, dass sich das Virus sofort wieder exponentiell verbreitet», sagt die Wissenschaftlerin.

18.32 Uhr: Mexiko: 347'000 Arbeitsplätze weniger in drei Wochen

Rund 347'000 Menschen haben in Mexiko in der Corona-Krise ihre Arbeit verloren. Dies geschah im Zeitraum vom 13. März bis zum 6. April, wie Arbeitsministerin Luisa Alcalde am Mittwoch vor Journalisten mitteilte. Die Zahl entspricht gut 1,6 Prozent der 21 Millionen formell Beschäftigten in dem 130-Millionen-Einwohner-Land. Es sind mehr Arbeitsplätze, als im gesamten Jahr 2019 in Mexiko entstanden. 57 Prozent der Mexikaner leben allerdings von Arbeit im informellen Sektor. Auch diesen dürfte die Krise schwer treffen – Zahlen gibt es dazu bisher nicht.

Staatspräsident Andrés Manuel López Obrador hatte in einer Regierungserklärung am Sonntag Mikrokredite für Kleinunternehmen sowie die Schaffung von zwei Millionen neuen Arbeitsplätzen bis Ende des Jahres angekündigt, ohne Details zu nennen.

Unter anderem wegen Sorgen um wirtschaftliche Folgen führte Mexikos Regierung bisher vergleichsweise wenig strenge Massnahmen gegen die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus ein. Die zweitgrösste Wirtschaft Lateinamerikas war bereits im vergangenen Jahr nicht gewachsen. In Mexiko wurden bislang 2'785 Infektionen mit dem Virus und 141 Todesfälle bestätigt.

17.57 Uhr: Ende der Medienkonferenz

Die heutige Medienkonferenz des Bundesrats ist vorbei. Wir danken für die Aufmerksamkeit.

17.50 Uhr: Die Schweiz hat es nicht allein in der Hand

Die Schweiz ist ökonomisch von anderen Staaten abhängig, macht die Bundespräsidentin deutlich: «Die Hälfte der Schäden wird durch das internationale Umfeld verursacht», erklärt Sommaruga.

17.44 Uhr: «Es ist nicht verboten, eine Maske zu tragen»

Beim Thema Maskenpflicht versichert Berset, der Bundesrat beobachte die Diskussion im In- und Ausland, die aber noch nicht abgeschlossen sei. «Ich sage es nochmal: Es ist nicht verboten, eine Maske zu tragen», ruft der Innenminister in Erinnerung.

17.37 Uhr: Dauer bis zur Normalisierung ist offen

«Wir gehen davon aus, dass die Öffnung länger als einen Monat dauert», sagt Berset. Wie lange sich die schrittweise Lockerung hinziehen werde, bis wieder Normalbetrieb herrsche, lasse sich aber nicht vorhersagen.

17.33 Uhr: Was passiert mit den Schulen?

Werden die Schulen schnell wieder geöffnet? «Grosse Personenansammlungen werden wir nicht so schnell wieder zulassen», so Berset. Kleine Gruppierungen könnten schneller wieder erlaubt sein, suggeriert er. «Die Schule liegen da irgendwo in der Mitte.»

17.27 Uhr: Einzelheiten der Exit-Strategie kommen erst

Der Bund arbeitet bereits länger am Konzept für den Ausstieg aus den jetzigen Massnahmen, antwortet Simonetta Sommaruga auf die Frage eines Journalisten. Wie genau dies aussehen könnte, ist noch unklar, doch sei es wichtig, dass die Bevölkerung nun eine Perspektive erhalte.

17.25 Uhr: Vieles noch unklar bei Hilfe für Luftfahrt

Wie hoch die Unterstützung für Fluggesellschaften ausfallen werden, will Sommaruga zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Man stecke mitten in den Verhandlungen über das Hilfspaket, darum sei eine solche Angabe derzeit nicht möglich.

17.22 Uhr: Unterstützung für Medien sind in Arbeit

Der Bundesrat sei sich bewusst, dass die Medien sich aktuell in einer enorm schwierigen Lage befänden, sagt Sommaruga. Einerseits brächen nun die Werbeeinnahmen weg, zugleich seien die Produkte der Medienhäuser sehr gefragt. «Es braucht die Medien als kritisches Korrektiv staatlichen Handelns», so die Bundespräsidentin. Der Bundesrat sei derzeit daran, Massnahmen zu beraten.

Bürgschaften und Kurzarbeit stünden auch notleidenden Medienunternehmen offen, betont Sommaruga. «Auch die Kantone haben hier Möglichkeiten.» Konkrete Zahlen kommentiert die Bundespräsidentin nicht, aber sie will auch nicht ausschliessen, Notrecht anzuwenden, um der Branche zu helfen.

17.20 Uhr: Bundesrat will weg vom Notrecht

Simonetta Sommaruga sagt, der Bundesrat wolle weg vom Notrecht und zurück «zum parlamentarischen Weg». Nachdem der Bund in Vorleistung getreten ist, um Liquidität zu erhalten, sei es nun an der Reihe der Kantone, in den Bereichen, in denen sie bestimmen, ebenfalls Massnahmen umzusetzen. Dazu gehöre auch das Thema Krippe.

17.16 Uhr: Komplexe Situation bei Selbständigen

Die Unterstützung für Selbständige gestaltet sich laut dem Bundesrat äusserst schwierig. Man sei hier daran, eine Lösung auszuarbeiten. «Es ist schwierig, eine praktisch umsetzbare Lösung suchen», sagt Wirtschaftsminister Parmelin. Man setze wo immer möglich auf bestehende Institutionen, um die Betroffenen zu unterstützen. Aber diese fehlen bei den Selbständigen. Zudem wolle man Missbrauch und Mitnahmeeffekte ausschliessen.

17.12 Uhr: Verantwortung für Krippen liegt bei den Kantonen

«Der Bundesrat ist sich der schwierigen Situation der Krippen bewusst und haben das mit den Kantonen besprochen», sagt Alain Berset. «Es ist prioritär ihre Verantwortung.» Man bleibe aber mit den Kantonen in Kontakt, damit nicht massenweise Krippen schliessen. «Wir brauchen ihre Strukturen, damit die Wirtschaft funktionieren kann.»

17.04 Uhr: Arbeitslose profitieren nicht von Ausnahmen

Kurzarbeiter können Zwischenverdienste behalten – Arbeitslose auch? Boris Zürcher vom Staatssekretariat für Wirtschaft sagt, die Regel besage, ein Zwischenverdienst werde dem Arbeitslosengeld angerechnet. Sie könnten also nicht wie ein Kurzarbeiter durch Zusatzarbeit einen Lohn von bis zu 105 Prozent erreichen.

17.01 Uhr: Bis zu sieben Prozent Arbeitslose

Die Massnahmen zur Stützung der Wirtschaft zeigen erste Wirkung, wie Parmelin festhält. Gleichwohl seien bereits 1,5 Millionen Personen in der Schweiz von Kurzarbeitsentschädigung betroffen. Der Schweiz drohe eine lange und tiefe Krise, fährt der Wirtschaftsminister fort. Der Bund rechne mit bis zu sieben Prozent Arbeitslosigkeit, sagt er. Man unternehme darum alles, dass die Menschen in der Schweiz trotz des Coronavirus weiterarbeiten können.

16.52 Uhr: Appelle an Vermieter, aber keine Eingriffe

Beim Thema Mieten werde sich der Bundesrat zurückhalten, so Berset: «Es gibt eine Taskforce, die mit Mietern und Vermietern zusammenarbeitet. Wir finden, dass der Staat sich nicht einmischen sollte. Lösungen müssen bilateral gefunden werden. Der Bundesrat ruft zum Dialog aus. Der Mieterverband hat Kompromissbereitschaft signalisiert.»

Der Bundesrat rufe darum alle Beteiligten auf, auf den Dialog zu setzen. Gesetzliche Massnahmen werde es aber nicht geben, dazu sei das Thema zu komplex. An die Mieter gerichtet sagt Parmelin, dass man bedenken müsse, dass auch Vermieter Kosten hätte. Die Mietenden sollten nun «die Situation nicht ausnutzen».

16.48 Uhr: Ein Viertel der Produktion fällt weg

«1,5 Millionen sind von Kurzarbeit betroffen. Die Produktion ist um 25 Prozent gesunken. Es wird eine lange und schwere Krise geben», sagt Parmelin. Der Bundesrat werde helfen, aber mit Blick auf künftige Generationen warnt er: «Der Staat wird sich nicht überall engagieren können.»

Um die Arbeitnehmer zu unterstützen, werden die Bedingungen für die Kurzarbeit gelockert, so dass auch Angestellte mit stark schwankenden Pensen davon profitieren können. Ausserdem würden Zwischenverdienste nicht mehr abgezogen. So will der Bund Anreize schaffen, dass Leute, die nun keine Arbeit mehr haben, in anderen Sektoren tätig werden können. Beispielsweise als Erntehelfer in der Landwirtschaft.

16.46 Uhr: Gute Anzeichen, aber immer noch heikel

Die Zahlen der Ansteckungen mit Covid-19 nehmen in der Schweiz weniger schnell zu. «Das sind gute Anzeichen», so Innenminister Alain Berset. Die Lage sei aber immer noch heikel. «Wir müssen jetzt die Geduld und Disziplin bewahren, besonders an Ostern. Bleiben Sie wenn möglich zuhause.»

16.37 Uhr: Schutzmassnahmen für Luftfahrtindustrie

Der Bundesrat will der arg gebeutelten Luftfahrtindustrie helfen. Man wolle ein Konzept ausarbeiten, wie Hilfen für diesen für die Schweiz wichtigen Sektor aussehen könnten, so Simonetta Sommaruga. Im Vordergrund stünden dabei Garantien für die betroffenen Unternehmen – geknüpft an strenge Bedingungen.

16.30 Uhr: Die Massnahmen zeigen Wirkung

«Der Ruck durch unser Land hat stattgefunden», sagt Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga. «Heute können wir feststellen, dass die Massnahmen Wrikung zeigen.» Der Weg stimme, doch am Ziel sei man noch nicht. Und darum fragten sich viele, wann eine Lockerung kommt. 

Der Bundesrat habe heute über Ausstiegsszenarien beraten, und will eine schrittweise Öffnung anstreben. Allerdings müssten Distanzregeln weiterhin eingehalten werden. Der Bundesrat hat darum den Shutdown um eine Woche bis zum 26. April verlängert. Danach solle aber eine schrittweise Lockerung erfolgen, erste Öffnungen sollen noch in diesem Monat kommen.

«Der Bundesrat dankt Ihnen, meine Damen und Herren, von ganzem Herzen für Ihre Solidarität», sagt Sommaruga – und wiederholt den Dank auch auf Französisch und Italienisch.

16.12 Uhr: Boris Johnsons Zustand weiter stabil

Grossbritanniens Premierminister Boris Johnson reagiert auf seine Coronavirus-Behandlung auf der Intensivstation. Sein Zustand sei stabil und er werde weiter zusätzlich mit Sauerstoff versorgt, sagte Johnsons Sprecher James Slack am Mittwoch. Die Behandlung sei Standard; er atme ohne weitere Hilfen. 

Der Premier hat bereits zwei Nächte auf der Intensivstation verbracht. Er wurde am Sonntag ins Krankenhaus eingeliefert, nachdem er tagelang in seiner Dienstwohnung in Quarantäne gelebt hatte. Ende März hatte Johnson bekanntgegeben, sich mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt zu haben. Aussenminister Dominic Raab hat zahlreiche Amtspflichten Johnsons übernommen.

16 Uhr: Tessin schliesst Freizeitstätten

Die Gemeinde Losone schliesst Erholungszonen und sperrt Parkplätze. Auch die Stadt Lugano hat Pärke und Spazierzonen am See abgesperrt. Grund dafür seien zahlreiche Verstosse gegen das sogenannte «social distancing», schreibt die Gemeinde Losone in einer Mitteilung. Ebenso missachtet würde die Vorgabe, sich in Gruppen von maximal fünf Personen aufzuhalten. 

Unter anderem hat die Gemeinde die beliebte Grünzone am Ufer der Maggia gesperrt. Diese gehört zu den meistfrequentierten der Region Locarno, wie die Gemeinde festhält. Zudem müssten Hunde ab sofort an der Leine geführt werden.

Gemäss Informationen der Tessiner Stabsstelle haben weitere Gemeinden im Kanton Tessin in den letzten Tagen zu ähnlichen Massnahmen gegriffen. Unter anderem hat die Stadt Lugano einige seiner beliebtesten Spazierzonen geschlossen, darunter den Park Villa Castagnola und die Lanchetta.

15.50 Uhr: Yverdon schliesst Strände

Die Stadt Yverdon-les-Bains VD schliesst wegen der Coronavirus-Krise ab Freitag den Zugang zu den Stränden am Neuenburgersee bis auf weiteres. Am vergangenen Wochenende gab es dort zu viele und zu grosse Menschenansammlungen.

Spaziergänge unter Einhaltung der vorgegebenen Abstände seien jedoch weiterhin möglich sein, teilte die Stadt am Mittwoch mit. Die Besucherzahlen an den Ufern des Neuenburgersees müssten jedoch verringert werden. Aus diesem Grund wird die Zahl der Parkplätze reduziert. Die geschlossenen Bereiche werden entsprechend ausgeschildert.

Die Polizei wird am Osterwochenende vor Ort sein, um sicherzustellen, dass diese Massnahmen eingehalten werden. Zuwiderhandlungen würden bestraft, heisst es im Communiqué weiter.

15.40 Uhr: Ausgehverbot missachtet – Gehaltskürzung 

Ein geselliges Mittagessen bei einem Freund hat Südafrikas Digitalministerin Stella Ndabeni-Abrahams eine einmonatige Gehaltssperre und einen schweren Rüffel eingebracht. Präsident Cyril Ramaphosa verbannte sie für insgesamt zwei Monate aus dem Amt, will ihr aber einen Monat weiter das Gehalt zahlen, teilte sein Büro am Mittwoch mit.

Vorausgegangen war eine öffentliche Empörung in den sozialen Medien des Kapstaates über das Beisammensein, das gegen das im Lande geltende strikte Ausgehverbot verstiess. Das Handeln der Ministerin untergrabe die Anstrengungen des Landes im Kampf gegen das Coronavirus, so Ramaphosa in seiner Erklärung. Niemand – auch kein Regierungsvertreter – dürfe sich über das strikte Ausgehverbot hinwegsetzen.

Am Nachmittag veröffentlichte die Ministerin eine Stellungnahme, in der sie sich entschuldigte und um Verzeihung bat. Das Land hat mit 1'749 bestätigten Fällen und 13 Covid-19-Toten die höchste Zahl an Fällen in Afrika. Zugleich führte es bisher aber auch mit rund 50'000 Tests die höchste Testreihe des Kontinents durch.

15.27 Uhr: Welthandel könnte um bis zu 32 Prozent sinken

Die Welthandelsorganisation (WTO) rechnet in diesem Jahr mit einem Absturz des Welthandels infolge der Coronakrise um 13 bis 32 Prozent. Dies sei die Spanne zwischen einem optimistischen und einem pessimistischen Szenario, teilte die WTO in Genf mit.

«Der unvermeidliche Rückgang bei Handel und Produktion wird schmerzhafte Konsequenzen für Haushalte und Unternehmen haben, ganz abgesehen von dem menschlichen Leid, das diese Krankheit verursacht», sagte WTO-Chef Roberto Azevedo. Entscheidend sei es auch, bereits jetzt die wirtschaftspolitisch richtigen Weichen zu stellen.

Im Idealfall sei eine schnelle und kräftige Erholung möglich, fuhr der WTO-Chef weiter. «Und wenn die Länder kooperieren, werden wir eine schnellere Erholung erleben, als wenn jedes Land für sich alleine agiert.» Das optimistische Szenario gehe davon aus, dass sich die Wirtschaft nach einem Einbruch bereits in der zweiten Jahreshälfte 2020 wieder erhole, so die WTO.

Ein Aufschwung sei umso wahrscheinlicher, je mehr Unternehmer und Verbraucher die Krise als genauso heftigen wie einmaligen Schock ansehen würden. Auf dieser Grundlage würden Investitionen und Konsumausgaben schnell wieder anziehen, sagte Azevedo. Sollte die Pandemie im laufenden Jahr unter Kontrolle gebracht werden, sei 2021 in den meisten Regionen mit mehr als 20 Prozent Wachstum zu rechnen. Allerdings seien die Unwägbarkeiten generell gewaltig.

15.15 Uhr: Zwei weitere Tote in Uri

Im Kanton Uri sind zwei weitere Personen an Covid-19 gestorben. Die Zahl der Pandemieopfer hat sich damit auf vier verdoppelt. Eine Person verstarb zu Hause, die andere im Kantonsspital Uri. Wie der Kantonale Führungsstab mitteilte, sind bis jetzt 72 Personen positiv getestet worden. Fünf Personen sind aktuell hospitalisiert. 42 Personen gelten als geheilt.

14.50 Uhr: Kanton Bern droht bei Osterandrang mit Sperren

Der Kanton Bern ruft die Bevölkerung dazu auf, an Ostern auf Ausfahrten mit Auto oder Töff zu verzichten. Sollte es zu «grösserer Verkehrsdichte» kommen, könnten einzelne touristische Strassenabschnitte kurzfristig gesperrt werden. Auch bei Vorsicht sei es an stark frequentierten Orten schwierig, die Distanzregeln einzuhalten, teilte das Kantonale Führungsorgan am Mittwoch mit. Der propagierte Verzicht auf Ausfahrten gelte insbesondere auch für Reisen an nahegelegene Ausflugsorte.

Zwar blieben die Strassen zu den Ausflugsorten grundsätzlich offen, namentlich für die Anwohnerinnen und Anwohner. Bei grossem Personenaufkommen behalten sich die Behörden aber vor, Strassenabschnitte kurzfristig zu sperren. Laut Communiqué haben verschiedene Gemeinden den Zugang an besonders exponierte Orten bereits eingeschränkt, so zum Beispiel an der Uferstrasse entlang des Brienzersees oder die Zufahrt zum Bantiger bei Bern.

Am Bielersee schliessen die Behörden von Biel und Nidau von Karfreitag bis Ostermontag vorsorglich alle öffentlichen Parkplätze in direkter Seenähe. Damit soll ein Massenandrang am Seeufer vermieden werden. Am Strandboden werden die Kinderspielplätze geschlossen. Auch werden einige Sportanlagen zeitweise demontiert. Um die Weisungen des Bundes durchzusetzen, werden vermehrt Polizeipatrouillen im Einsatz sein.

14.37 Uhr: Konsumentenschutz kritisiert  ÖV-Entschädigung

Der Konsumentenschutz ist grundsätzlich erfreut über die Entschädigung für einen Teil der Abo-Besitzer im öffentlichen Verkehr (öV). Leider sei die von Alliance Swisspass präsentierte Lösung aber «wenig kulant» und «sehr kompliziert». Pro Bahn fordert 30 statt 15 Kulanztage für Besitzer von Jahres-Abos.

Man habe Verständnis dafür, dass es angesichts des Zeitdrucks und des komplexen Systems des öV eine anspruchsvolle Aufgabe gewesen sei, eine Entschädigungslösung für die verschiedenen Abos abzusprechen, schreibt die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) am Mittwoch in einer Mitteilung. Für eine Reihe von Abos lägen nun Lösungen vor, die den Konsumenten entgegenkämen.

«Wir bedauern jedoch, dass sich der öffentliche Verkehr auf eine relativ komplexe und auch lückenhafte Lösung geeinigt hat», lässt sich SKS-Geschäftsleiterin Sara Stalder in der Mitteilung zitieren. Die zugesagten Entschädigungen enthielten Einschränkungen und die komplexe Regelung werde bei den Kunden viele Fragen aufwerfen. Auch die Administration der verschiedenen öV-Anbieter werde so unnötig belastet.

14.16 Uhr: 28 Migranten in Griechenland infiziert

In zwei Flüchtlingslagern im Norden Athens sind bis Mittwoch 28 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Lager wurden in Quarantäne gestellt. Dies teilte der griechische Migrationsminister Notis Mitarakis am Mittwoch im griechischen Parlament mit.

«Wir treffen alle nötigen Massnahmen, um die Ausbreitung des Virus einzuschränken», erklärte der Minister. In den Lagern auf den Inseln im Osten der Ägäis seien bislang keine Coronavirus-Fälle diagnostiziert worden.

14.03 Uhr: Vorwürfe gegen Spitale und Heime in Italien

In Italien wird Kritik an Fehlern im Umgang mit der Corona-Krise in Spitalen und Altersheimen lauter. In Heimen in der besonders betroffenen Lombardei scheint es zu einer unkontrollierten Ausbreitung des Virus gekommen zu sein. Allein in einer bekannten Geriatrie bei Mailand seien seit März 110 Menschen gestorben und Fälle verdeckt worden, berichtete unter anderem die Zeitung «Corriere della Sera».

Die Staatsanwaltschaft in Mailand habe Ermittlungen zum Zustand in mehreren Heimen aufgenommen. Der Vizepräsident der Region, Fabrizio Sala, erklärte, es sei eine Kommission zur Aufklärung eingerichtet worden. Die Einrichtung äusserte sich auf Anfrage nicht zu den Vorwürfen.

Am Mittwoch erklärte zudem die Staatsanwaltschaft laut Nachrichtenagentur Ansa, dass gegen Unbekannt in einem Spital in Alzano Lombardo bei Bergamo ermittelt werde. Die Provinz ist das Epizentrum der Corona-Krise in Italien. Der Bürgermeister von Bergamo, Giorgio Gori, hatte gesagt, dass dort vermutlich Corona-Kranke nicht sofort erkannt worden seien.

Der Verband der Chirurgen und Zahnärzte in der Lombardei prangerte derweil in einem Brief an die Region mehrere Fehler im Krisenmanagement an – darunter mangelnde Tests auf das Virus. Diese werden derzeit nur bei denen gemacht, die ernsthafte Symptome zeigen. Auch mangele es an Schutzausrüstung für Ärzte und medizinisches Personal. Zudem gebe es keine Klarheit über die Ausbreitung des Virus in Altenheimen. In Italien sind im Zuge der Pandemie bisher mehr als 17'000 Infizierte gestorben.

13.46 Uhr: Mehr als 10'000 Corona-Fälle in Afrika

Das neue Coronavirus breitet sich zunehmend auch in Afrika aus. Die Zahl der bestätigten Infektionen sei auf mehr als 10'000 angestiegen, mehr als 500 Menschen seien gestorben, gab die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Mittwoch in einer Erklärung bekannt.

Nachdem das Virus Sars-CoV-2 den Kontinent im Vergleich zu anderen Weltregionen erst sehr spät durch Reisende aus Europa, den USA und Asien erreicht habe, breite es sich nun sehr schnell aus. Hilfsorganisationen wie World Vision oder Save the Children warnen bereits vor einer drohenden Katastrophe schwersten Ausmasses, die auch die Zukunftschancen der Kinder beeinträchtige.

«Covid-19 hat das Potenzial, nicht nur Tausende Tote zu verursachen, sondern auch eine ökonomische und soziale Verwüstung auszulösen», warnte WHO-Regionaldirektor Matshidiso Moeti mit Hinweis auf eine in vielen Ländern nur schwach ausgeprägte medizinische Infrastruktur.

Der Kontinent habe aber noch die Chance, die Übertragung des Virus deutlich zu reduzieren und zu verlangsamen. Als offiziell unbetroffen von Covid-19 gelten in Afrika nur das Bergkönigreich Lesotho sowie die Inselgruppen der Komoren und Sao Tomé und Principe.

13.15 Uhr: Lösungen für Engpässe bei Paketversand

Die enorme Zunahme der Bestellungen im Onlinehandel in der Corona-Krise haben bei der Post zu Engpässen bei der Paketzustellung geführt. Das Nadelöhr ist dabei die Paketmenge, die von den Post-Mitarbeitenden in den Paketzentren verarbeitet werden muss. Aufgrund der Vorgaben zum Social Distancing kann nämlich die Anzahl der Beschäftigten trotz der grossen Mengen nicht beliebig erhöht werden.

Entlastung bringen soll nun ein Bündel an Massnahmen, das Handel und Post  beschlossen haben. So soll die Verarbeitung von kleinen Paketen künftig verstärkt über die Logistikkette des Briefversandes erfolgen. Mehrere Schweizer Paketdienstleister und Logistiker stellen einen Teil ihrer Sortier- und Transportkapazitäten der Post zur Verfügung.

Mit dem System Click&Collect sollen zudem die online bestellten Waren vermehrt in den offenen Verkaufsstellen der Händler und in den Postfilialen abgeholt werden können. Die Händler übernehmen auch für die Post einen Teil der Vorsortierung, etwa nach Grösse und Destination.

Je nach Entwicklung der Paketmengen und der Situation in der Schweiz sei jedoch zu erwarten, dass weitere Massnahmen in den nächsten Wochen notwendig würden, heisst es in der Medienmitteilung.

12.55 Uhr: Infektionskurve flacht ab

In der Schweiz ist die Zahl der nachgewiesenen Covid-19-Infektionen innerhalb eines Tages um 547 auf 22'789 Fälle gestiegen. Die Abflachung der Infektionskurve bestätigt sich.

Die Zahl Neuinfizierter liegt am Mittwoch am dritten Tag in Folge unter 600 (Montag: 552, Dienstag: 590). Nach täglich rund 1'000 neu gemeldeten Covid-19-Fälle in den vergangenen Wochen, scheint die Kurve der Infizierten in der Schweiz damit abzuflachen. Letzte Woche betrug die Zahl am Freitag 1036, am Samstag 975 und am Sonntag 822.

Die Kantone meldeten am Montag insgesamt 842 Tote, 57 mehr als am Vortag. Dies ergab eine Zählung der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, die sich auf die offiziellen Angaben der Kantone stützt. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) gab am Montag die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 mit 705 an. Es stützt sich auf Angaben der Laboratorien sowie von Ärztinnen und Ärzten.

Eine Ärztin führt in Thierrens VD bei einer Kollegin einen Abstrich für einen Coronavirus-Test durch. (Archiv)
Eine Ärztin führt in Thierrens VD bei einer Kollegin einen Abstrich für einen Coronavirus-Test durch. (Archiv)
Bild: Keystone

12.53 Uhr: Trinkwasser indirekt gefährdet

Das Coronavirus ist zwar nicht über das Trinkwasser übertragbar, kann es aber indirekt gefährden. So sollten vorübergehend ungenutzte Trinkwasserinstallationen in Gebäuden gut durchgespült werden, wie der Schweizerische Verband das Gas- und Wasserfachs (SVGW) am Mittwoch in Erinnerung rief.

Durch die Massnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Infektionen hätten im März schweizweit Schulen, Sportanlagen, Schwimmbäder, Wellnessareale und andere Gebäude geschlossen werden müssen oder ihre Nutzung sei stark eingeschränkt worden.

Wenn die Trinkwasserverteilsysteme nun über Wochen nicht in Betrieb seien, erhöhe sich durch die vermehrte Stagnation des Trinkwassers das Risiko für einen Legionellenbefall sowie für den übermässigen Aufwuchs von anderen Mikroorganismen.

Deshalb sollten alle drei Tage die Hähne im Gebäude nacheinander vorzugsweise von unten nach oben ganz geöffnet werden, um das in den Leitungen liegende Kalt- und Warmwasser während mindestens 30 Sekunden abfliessen zu lassen. Die Zirkulationspumpe müsse während der gesamten Zeit in Betrieb sein.

12.50 Uhr: Frankreich führt Passierschein für Einreisen ein

Frankreich hat im Kampf gegen die Verbreitung des Coronavirus einen Passierschein für Einreisen aus dem Ausland eingeführt. Ab Mittwoch müssen Reisende das Dokument ausgefüllt mit sich führen, wenn sie in das französische Kernland oder in die Überseegebiete einreisen wollen, wie das Innenministerium mitteilte.

Das Formular muss demnach bei Grenzkontrollen oder vor dem Boarding eines Flugs in das französische Staatsgebiet vorgelegt werden und den Reisegrund angeben. Die Vorgabe gelte auch für Personen, die wegen ihrer Arbeit über eine europäische Binnengrenze nach Frankreich müssen.

12.48 Uhr: Finanzdelegation stimmt weiterem Notkredit zu

Wegen der grossen Nachfrage stockte der Bundesrat den Verpflichtungskredit für Bürgschaften vergangene Woche auf insgesamt 40 Milliarden Franken auf. Die Finanzdelegation (FinDel) hat nun einen weiteren Vorschuss in Höhe von 10 Milliarden Franken bewilligt.

Damit hat sie bis heute insgesamt 30 der 40 Milliarden Franken für Covid-19-Solidarbürgschaften als dringlich anerkannt und genehmigt, wie die Parlamentsdienste am Mittwoch mitteilten. Die Bürgschaftsgenossenschaften des Bundes können ab sofort Darlehen bis zur neuen Maximalhöhe von 30 Milliarden Franken verbürgen.

12.19 Uhr: Österreich ruft Bürger zum Heimaturlaub auf

Angesichts der dramatischen Ausfälle im Tourismus hat Österreich seinen Bürgern nahegelegt, im Sommer in der Heimat Urlaub zu machen. Da ausländische Touristen bisher für 75 Prozent der Übernachtungen sorgten, sollten sommerurlaubswillige Österreicher wenigstens etwas Abhilfe schaffen und einen Heimaturlaub andenken, sagte Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) am Mittwoch in Wien.

12.19 Uhr: Österreich ruft Bürger zum Heimaturlaub auf

Angesichts der dramatischen Ausfälle im Tourismus hat Österreich seinen Bürgern nahegelegt, im Sommer in der Heimat Urlaub zu machen. Da ausländische Touristen bisher für 75 Prozent der Übernachtungen sorgten, sollten sommerurlaubswillige Österreicher wenigstens etwas Abhilfe schaffen und einen Heimaturlaub andenken, sagte Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) am Mittwoch in Wien.

12.14 Uhr: Migros und Coop raten zu frühen Ostereinkäufen

Die Situation in den Supermärkten scheint sich zwar mittlerweile etwas zu beruhigen, bestimmte Lebensmittel werden aber immer noch mehr als sonst nachgefragt.

«Nach wie vor stellen wir eine erhöhte Nachfrage nach Gütern des täglichen Bedarfs fest», sagte Migros-Sprecher Patrick Stöpper zur Nachrichtenagentur AWP. Zuoberst auf dem Einkaufszettel stehen Backzutaten, Beilagen, Konserven, Eier, Fleisch, Gemüse und Wasch- und Reinigungsprodukte sowie Haushalts- und Toilettenpapier.

Sowohl Migros als auch Coop raten mit Blick auf das nahende Osterwochenende, Einkäufe rechtzeitig zu planen. Vor den Feiertagen könnte es bei Coop zwischenzeitlich zu Wartezeiten kommen, sagte Coop-Sprecherin Rebecca Veiga. Über Social Media und die Webseite seien die Kunden bereits gebeten worden, ihre Ostereinkäufe diese Woche frühzeitig zu erledigen. Neben den längeren Wartezeiten geht es auch darum, Menschenansammlungen zu vermeiden.

11.45 Uhr: Spanien plant Rückkehr zur Normalität

Das besonders schwer von der Corona-Pandemie betroffene Spanien könnte nach Auffassung der Regierung Ende April Schritt für Schritt zu einer gewissen Normalität zurückkehren.

Kurz vor der offiziellen Verlängerung der strikten Ausgangsbeschränkungen bis zum 26. April versicherte Finanzministerin und Regierungssprecherin María Jesús Montero in einem Interview mit dem Sender «Antena 3», dass die Bürger nach diesem Datum langsam «ihr normales Leben zurückgewinnen können». Für Menschen, die Strassen und Plätze bevölkerten, werde es aber «klare Anweisungen» der Regierung geben.

Die geltenden strengen Beschränkungen zeigen langsam Wirkung: Die Zahl der Neuinfektionen ist mittlerweile deutlich rückläufig. 

11.30 Uhr: BMW will Masken produzieren

Der Autobauer BMW steigt in die Fertigung von Atemschutzmasken ein. «Damit gehen wir die globalen Engpässe aktiv an», sagte Vorstandschef Oliver Zipse am Mittwoch in München bei einem Treffen mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder.

«Aktuell sind bereits Produktionsanlagen auf dem Weg zu uns.» Um eigene Mitarbeiter und die Allgemeinheit vor dem Coronavirus zu schützen, könne BMW bald mehrere hunderttausend Masken am Tag produzieren.

11.09 Uhr: Johnson braucht weiter zusätzlichen Sauerstoff

Der britische Premierminister Boris Johnson muss auch nach seiner zweiten Nacht auf der Intensivstation zusätzlich mit Sauerstoff versorgt werden. Der mit dem Coronavirus infizierte 55-Jährige könne aber weiter selbst atmen, sagte Gesundheitsstaatssekretär Edward Argar am Mittwoch der BBC. Das legte nahe, dass sich Johnsons Gesundheitszustand nicht verschlechtert hat.

10.45 Uhr: Verdachtsfälle auf französischem Flugzeugträger

Auf dem französischen Flugzeugträger Charles de Gaulle besteht bei rund 40 Seestreitkräften ein Covid-19-Verdacht. Sie stünden unter verstärkter medizinischer Beobachtung und zeigten Symptome, die mit einer möglichen Covid-19-Infektion vereinbar seien, teilte das französische Verteidigungsministerium am Mittwoch mit.

10.30 Uhr: Caritas überbrückt Notlagen mit Soforthilfe

Menschen in Notlagen, die sich zurzeit bei der Caritas melden, haben kein Geld mehr, um ihren täglich Grundbedarf zu decken. Denn ihre Einkünfte sind von einem Tag auf den anderen weggebrochen.

«Die Krise trifft viele armutsbetroffene Menschen in der Schweiz mit voller Wucht», schrieb Caritas am Mittwoch in einer Mitteilung. Die Organisation helfe mit Einkaufsgutscheinen und Soforthilfe.

In den vergangenen zwei Wochen wurden in den 21 Caritas-Märkten der Schweiz Einkaufsgutscheine im Wert von 100'000 Franken abgegeben. Die Sozialdienste der Regionalen Caritas-Organisationen unterstützen Betroffene auch mit Soforthilfe, etwa durch die Bezahlung einer dringend anstehenden Rechnung, wie die Organisation weiter mitteilte. Für ihre Soforthilfe stehen der Caritas mehr als eine Million Franken zur Verfügung - dank Beiträgen der Glückskette.

10.24 Uhr: 13 weitere Tote durch Covid-19 im Tessin

Im Kanton Tessin sind in den letzten 24 Stunden erneut 13 Personen an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. 60 Personen sind neu positiv auf das Virus getestet worden.

Insgesamt wurden bis Mittwochmorgen im Kanton Tessin 2'659 Personen positiv auf das Virus getestet. 420 Personen konnten bisher aus dem Spital entlassen werden. 211 Menschen verloren aufgrund des Coronavirus ihr Leben.

10.17 Uhr: Schweiz erhält schneller Material aus China

Ab sofort steht der Schweiz «schneller und zuverlässig Material im Kampf gegen das Coronavirus zur Verfügung». Das twitterte Aussenminister Ignazio Cassis am Dienstagabend nach einem Telefongespräch mit seinem chinesischen Amtskollegen Wang Yi.

Wang Yi habe im Verlauf des rund fünfzigminütigen Gesprächs gesagt, dass für die Cargo-Flüge der Schweiz pragmatische Lösungen gesucht und die Durchführung der Flüge dadurch erleichtert würden, teilte das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) mit. Beide Gesprächspartner seien sich einig gewesen, dass für die Bekämpfung der Epidemie Solidarität und gemeinsames Handeln zwischen den Staaten notwendig seien.

10.16 Uhr: ÖV-Branche entschädigt Abo-Kunden

Inhaber eines General-, Verbund-, Strecken- oder Moduljahresabonnements erhalten von der ÖV-Branche 15 Tage zusätzliche Kulanz. Rund 150'000 Kunden haben wegen der Corona-Krise ihr GA hinterlegt. Die Kulanzmassnahmen haben einen Gegenwert von 100 Millionen Franken.

Auch Monatsabonnenten werden entschädigt, wie Alliance Swisspass, die Branchenorganisation des öffentlichen Verkehrs (öV), am Mittwoch mitteilte. Sie erhalten ja nach Verbund und Produkt entweder 15 Franken oder 15 Prozent des Abopreises vergütet.

Das Halbtaxabonnement wird nicht entschädigt, da es meist nach kurzer Zeit und wenigen Fahrten amortisiert ist, wie es in der Mitteilung heisst. GA-Kunden können während der ausserordentlichen Lage ihr Abo noch rückwirkend auf den 17. März 2020 hinterlegen. Der Entscheid muss formell noch genehmigt werden.

Um von den Entschädigungen profitieren zu können, müssen drei Bedingungen erfüllt sein: Das GA muss ab dem 17. März bis zum Ende der ausserordentlichen Lage ununterbrochen gültig sein; bei den Verbund-, Strecken- und Modulabonnementen muss ein gültiges Abo am letzten Tag der ausserordentlichen Lage vorhanden sein; und bei Verbund-, Strecken- und Modulabonnementen sowie der Monatskarte zum Halbtax muss am 17. März ein gültiges Abo vorhanden gewesen sein.

10.15 Uhr: Kontaktlos-Limite werden erhöht

Mastercard, Visa, Postfinance und American Express erhöhen die Limite für kontaktloses Zahlen «bis auf Weiteres» von 40 auf 80 Franken. Damit soll es den Kunden möglich sein, grössere Beträge zu bezahlen, ohne ein Bezahlterminal anzufassen.

Die Erhöhung gelte für alle kontaktlosen Zahlungen, egal ob mit Kredit-, Debit- oder Prepaidkarte, heisst es in einem Communiqué von Mastercard vom Mittwoch. Bis Mitte April werden demnach sämtliche Schweizer Kartenherausgeber und Händler ihre technische Infrastruktur sowie die Bezahlterminals anpassen.

Kontaktloses Zahlen ohne PIN ist neu bis 80 Franken möglich. (Archiv)
Kontaktloses Zahlen ohne PIN ist neu bis 80 Franken möglich. (Archiv)
Bild: Keystone

10.08 Uhr: Trump zieht über Schweden her

 US-Präsident Donald Trump hat mit Aussagen über die Corona-Situation in Schweden für Irritation bei den Skandinaviern gesorgt. «Jetzt wird über Schweden geredet. Schweden leidet ausserordentlich, ihr wisst das, oder?», sagte Trump am Dienstagabend (Ortszeit) im Weissen Haus in Washington auf die Frage, welchen Rat er Ländern gebe, die nicht auf eine weitestgehende Reduzierung von Sozialkontakten setzten. «Schweden macht diese «Herde», sie nennen es «die Herde»», fügte er hinzu und meinte damit wohl, dass Schweden bewusst daran arbeite, eine Herdenimmunität gegen das neuartige Coronavirus zu erreichen.

«Ja, das kann man nicht ernst nehmen», sagte Schwedens Staatsepidemiologe Anders Tegnell zu Trumps Aussagen am Mittwoch im schwedischen Morgenfernsehen. Alle Länder litten mehr oder weniger unter der Corona-Krise. «Es ist natürlich sehr schwierig in Schweden, nicht zuletzt im Gesundheitswesen. Aber verglichen mit der Situation in New York funktioniert es in Schweden weiter ziemlich gut.»

10 Uhr: Schaffhausen schliesst den Munot

Die Stadt Schaffhausen schliesst wegen der Corona-Pandemie ihr Wahrzeichen: Der Munot bleibt ab Donnerstag geschlossen. Diese Massnahme gilt vorerst bis am 19. April, wie es auf der Website des Munot-Vereins heisst.

Mit der Schliessung will die Stadt verhindern, dass sich zu viele Menschen in diesem Ausflugsziel sammeln. Am vergangenen Wochenende reisten die Ausflügler gleich gruppenweise auf den Munot, um zu picknicken.

9.40 Uhr: Alain Berset als Techno-Star

Wir alle sollen daheim bleiben. Die Protagonisten der SRF-Youtube-Show «Zwei am Morge» haben diese Zeit zu Hause nun kreativ genützt. Und aus Sätzen von Innenminister Alain Berset samt Klängen eines tropfenden Wasserhahns einen Techno-Song und ein Video produziert. Unterstützt wird Berset im Stück von Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga mit ihrer Botschaft: «Nehmt diese Massnahmen ernst: Distanz halten, Hygiene einhalten». 

Einblicke in ihr Leben daheim gewähren im Video zudem Promis wie etwa Tamy Glauser und Dominique Rinderknecht.

9.36 Uhr: Innerrhoden beschränkt Zugang zum Alpstein

Die Appenzell-Innerrhoder Behörden wollen über Ostern den Zugang zu Parkplätzen in Wasserauen, Brülisau und Jakobsbad beschränken. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass sich zu viele Wanderer am Alpstein bewegen.

Trotz dringlicher Aufrufe, wegen der Corona-Pandemie zu Hause zu bleiben, sei das vergangene schöne Wochenende von vielen genutzt worden, um im Alpstein zu wandern, teilte die Standeskommission (Regierung) am Mittwoch mit. Nun drohe über Ostern eine Überlastung der Parkplätze.

Um dies zu vermeiden, soll ab einem bestimmten Belegungsgrad der Parkplätze in Wasserauen und Brülisau der Zugang eingeschränkt werden. Der Verkehr wird wenn nötig in Steinegg bei Appenzell gestoppt. Dann dürfen nur noch Autofahrer passieren, die für ihre Fahrt einen triftigen Grund angeben können.

9.22 Uhr: AKW Leibstadt verschiebt Jahresrevision

Das AKW Leibstadt AG ändert wegen der Corona-Pandemie das Programm für die geplante Jahresrevision. Es werden Brennelemente gewechselt sowie Inspektions- und Instandhaltungsarbeiten ausgeführt.

Der Turbinenkondensator zur Leistungssteigerung soll soll erst nächstes Jahr ausgetauscht werden. Die ursprünglich geplante, 90 Tage dauernde Jahreshauptrevision wäre mit einer sehr hohen Zahl externer Fachkräfte durchgeführt worden, teilte die Kernkraftwerk Leibstadt AG (KKL) am Mittwoch mit.

Angesichts der aktuellen Lage und der Verfügbarkeit von Personal in den nächsten Monaten sei entschieden worden, die diesjährige Revision zu verkürzen. Diese soll statt wie geplant im Mai erst Ende Juni beginnen und etwa 43 Tage dauern

9.14 Uhr: Bei Boris Johnson geht das Fieber zurück

Dem britischen Premierminister Boris Johnson soll es etwas besser gehen. Sein durch das Coronavirus ausgelöstes hohes Fieber ist zurückgegangen, wie die «Times» berichtete.

Johnson wird nach einem Bericht des «Telegraph» im Krankenhaus von Richard Leach behandelt, der als führender Lungenfacharzt Grossbritanniens gelte. Eine Regierungssprecherin wollte die Berichte auf Anfrage der Nachrichtenagentur DPA am Mittwoch nicht kommentieren.

Johnson liegt auf der Intensivstation des St. Thomas' Hospitals in London. Sein Zustand war am Dienstag nach Regierungsangaben stabil. Der 55-Jährige musste bis dahin auch nicht an eine Beatmungsmaschine angeschlossen werden. Ihm werde zwar Sauerstoff zugeführt, aber er «atmet selbstständig ohne jegliche Unterstützung», hiess es.

8.47 Uhr: Twitter-Chef stiftet Milliarden-Aktienpaket

Twitter-Chef Jack Dorsey will Aktien im Wert von einer Milliarde Dollar stiften – unter anderem für den Kampf gegen die Coronavirus-Krise. Der 43-Jährige kündigte am Dienstag (Ortszeit) per Tweet an, 28 Prozent seines Privatvermögens in einen entsprechenden Fonds zu stecken.

8.32 Uhr: Keine Einigung bei EU-Hilfen

Die EU-Beratungen über Hilfen für finanziell schwächere Länder in der Corona-Krise haben trotz eines nächtlichen Verhandlungsmarathons vorerst keine Einigung erbracht. Wie Eurogruppen-Chef Mario Centeno am Mittwochmorgen mitteilte, unterbrach er die Verhandlungen der EU-Finanzminister nach 16 Stunden. Sie sollten demnach am Donnerstag wieder aufgenommen werden.

«Nach 16 Stunden Gesprächen kamen wir nahe an eine Einigung, aber wir sind noch nicht am Ziel», erklärte Centeno auf Twitter. «Mein Ziel bleibt: Ein starkes EU-Sicherheitsnetz gegen die Auswirkungen von Covid-19.» Es gehe darum, «Arbeitnehmer, Firmen und Länder zu schützen» und «einen umfangreichen Sanierungsplan zu erstellen».  Die Minister hatten seit Dienstagnachmittag per Video-Konferenz über die Unterstützung finanziell schwächerer Länder in der Corona-Krise verhandelt. Laut einem Sprecher Centenos wurde eine zunächst für Mittwochvormittag (10:00 Uhr) angesetzte Pressekonferenz abgesagt.

Streitpunkte waren insbesondere die Forderung Italiens, gemeinsame Corona-Bonds in die Abschlusserklärung aufzunehmen. Sie werden von Deutschland und den Niederlanden als Vergemeinschaftung von Schulden abgelehnt. Hinzu kam die Frage, welche Bedingungen an Finanzhilfen des Euro-Rettungsfonds ESM geknüpft werden sollen.

7.45 Uhr: Japaner sollen auf 80 Prozent Sozialkontakte verzichten

Der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe hat die Bürgerinnen und Bürger des Landes wegen der Coronavirus-Pandemie zu einer drastischen Einschränkung ihrer Sozialkontakte aufgerufen. Jeder solle auf 80 Prozent seines persönlichen Umgangs mit anderen Menschen verzichten, sagte Abe am Mittwoch. «Nur mit Ihrer Unterstützung werden wir in der Lage sein, den Notstand in einem Monat wieder aufzuheben», sagte er. Viele Angestellte arbeiteten schon von zu Hause aus.

Abe hatte am Dienstag den Notstand für Tokio und sechs weitere Präfekturen ausgerufen. Er begründete dies mit einer zunehmenden Zahl von Infektionen, deren Ansteckungsweg sich nicht mehr feststellen lasse. Auch sei zu befürchten, dass das japanische Krankenhäuser überlasten würde. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden bis Mittwoch 4'257 Infizierte registriert, von denen 81 starben. Mehr als ein Viertel der Infektionen wurde in Tokio festgestellt.

Viele kritisieren, Abe habe mit dem Notstand zu lange gezögert aus Sorge vor den wirtschaftlichen Folgen und um die Olympischen Spiele in Tokio, die inzwischen um ein Jahr verschoben worden sind.

7.29 Uhr: Swiss Life unterstützt Kleinstbetriebe mit Mietzinsreduktionen

Swiss Life kommt Gewerbemietern weiter entgegen. Neu gewährt der Lebensversicherer Kleinstunternehmen und Selbstständigerwerbenden auch eine Mietzinsreduktion, sofern sie von den bundesrätlichen Massnahmen zur Bewältigung der Coronavirus-Krise betroffen sind.

Bisher hatte Swiss Life als einer der grössten Immobilienbesitzer der Schweiz lediglich Mietzinsstundungen offeriert. «Mit der Möglichkeit, Kleinstbetrieben auf Gesuch hin den Mietzins temporär zu erlassen, hoffen wir, einen weiteren Beitrag zu leisten», erklärte Anlagechef Stefan Mächler in einem am Mittwoch publizierten Communiqué.

7.17 Uhr: Fast 2'000 Tote an einem Tag in den USA

In den USA sind an einem Tag fast 2'000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Das ging am Mittwoch kurz vor Mitternacht (Ortszeit) aus den Daten der amerikanischen Universität Johns Hopkins für den Dienstag hervor. Mit genau 1'921 Toten binnen 24 Stunden war dies der bisher höchste Anstieg innerhalb eines Tages seit Beginn der Krise.

Fast 13'000 Menschen starben damit in den USA bisher nach einer Infektion mit dem Virus Sars-CoV-2. Die Zahl der bekannten Infektionen lag Johns Hopkins zufolge bei gut 399'000.

6.18 Uhr: Südkorea verschärft Einreisekontrolle für Ausländer

Aus Sorge vor einer Zunahme importierter Fälle von Corona-Infektionen will Südkorea die Einreisebestimmungen weiter verschärfen. Premierminister Chung Sye Kyun kündigte am Mittwoch an, sogenannte Visa-Waiver-Programme mit Ländern für ein visumfreies Reisen würden vorläufig auf Eis gelegt. Auch sollen keine neuen Visa für Staatsbürger aus den Ländern ausgestellt werden, die wegen der Pandemie die Einreise von Besuchern aus Südkorea verbieten. Eine formale Entscheidung darüber sollte später bekannt gegeben werden.

6 Uhr: Zehntausende verlassen Wuhan

Die zweieinhalb Monate lang von der Aussenwelt abgeriegelte Millionenstadt Wuhan ist wieder geöffnet. Innerhalb weniger Stunden nach Aufhebung der Ausgangssperre und des Reiseverbots verliessen am Mittwochmorgen rund 65'000 Menschen die Metropole allein per Flugzeug oder Zug, wie örtliche Medien berichteten. Tausende weitere reisten in Autos oder Bussen über die wieder geöffneten Autobahnen ab.

Wuhan war komplett abgeschottet worden, nachdem sich dort das neuartige Coronavirus im Januar dramatisch ausgebreitet hatte. Erstmals seitdem durften die Einwohner und jene, die dort seither festsassen, wieder ohne Sondergenehmigung aus der Stadt hinaus. Es gibt aber weiterhin strenge Auflagen wie etwa die Kontrolle über eine verpflichtende Smartphone-App, die die Bewegungen der Chinesen und deren Gesundheit nachverfolgt. Ausserdem müssen jene, die nun von Wuhan an ihre Arbeits- oder Heimatorte reisen, dort wieder 14 Tage in Quarantäne.

4.45 Uhr: Trump nimmt WHO ins Visier

US-Präsident Donald Trump erhöht in der Coronavirus-Krise den Druck auf die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Trump drohte bei einer Pressekonferenz am Dienstagabend (Ortszeit) im Weissen Haus, Gelder für die WHO einzufrieren.

«Ich sage nicht, dass wir es tun werden. Wir werden es untersuchen und die Beendigung der Finanzierung prüfen», sagte Trump. Er revidierte damit eine nur wenige Minuten zuvor getroffene Aussage, wonach US-Gelder für die WHO auf Eis gelegt werden sollten – was nach einem bereits getroffenen Entscheid klang.

Früher am Dienstag hatte Trump der WHO bereits vorgeworfen, es in der Coronavirus-Pandemie «wirklich vermasselt» zu haben. Am Abend legte er nach und sagte, wahrscheinlich habe die Organisation zu Beginn der Pandemie mehr gewusst, als sie offengelegt habe. Er warf der in Genf ansässigen Organisation zudem vor, «sehr chinazentriert» zu sein, und betonte, dass die USA den «grössten Anteil» zum WHO-Budget leisteten.

Die USA erreichen nach den Worten von Trump womöglich bald den Höhepunkt der Corona-Krise. Trotz einer sehr «schmerzhaften Woche» seien Hoffnungsschimmer zu erkennen. Er denke, dass die USA vielleicht dabei seien, am Punkt «ganz oben auf der Kurve» anzukommen. Trump bekräftigte zudem, dass er die Beschränkungen für das Wirtschaftsleben bald wieder aufheben wolle.

Der US-Präsident habe zudem nichts von frühen Warnungen eines ranghohen Beraters vor der Corona-Pandemie gewusst. «Ich habe das nicht gesehen», sagte Trump am Dienstagabend im Weissen Haus in Washington. Er habe erst jetzt davon erfahren.

Ein ranghoher Berater des Präsidenten hatte Medienberichten zufolge bereits Ende Januar vor einer Coronavirus-Pandemie gewarnt, in deren Folge Hunderttausende Amerikaner ums Leben kommen könnten.

Zugleich beteuerte Trump erneut, es gehöre zu seiner Rolle, der Gesellschaft in Krisenzeiten gewisse Zuversicht zu vermitteln. «Ein Präsident muss ein Cheerleader für sein Land sein.»

04.43 Uhr: US-Countrysänger Prine verstorben

Der amerikanische Countrymusik-Star John Prine ist infolge einer Coronavirus-Infektion gestorben. Der vielfach preisgekrönte Sänger und Songschreiber starb am Dienstag (Ortszeit) in einem Spital in Nashville (US-Staat Tennessee). Dies teilte seine Familie laut der Zeitschrift «Rolling Stone» mit. Prine wurde 73 Jahre alt.

Die Frau und Managerin des Musikers, Fiona Whelan Prine, sagte vorige Woche, dass ihr Mann nach Anzeichen von Covid-19 auf der Intensivstation an ein Beatmungsgerät angeschlossen wurde. Sie selbst war ebenfalls positiv auf das Coronavirus getestet worden.

Der Countrysänger, der in der Vergangenheit eine Krebserkrankung überstanden hatte, war im Februar bei der Grammy-Verleihung mit einem Ehrenpreis für sein Lebenswerk ausgezeichnet worden. Der Musikverband würdigte Prine am Dienstag als einen der «einflussreichsten Songschreiber seiner Generation».

Die Country-Legende hatte mit den Alben «The Missing Years» und «Fair & Square» die begehrten Grammy-Trophäen für Bestes zeitgenössisches Folk-Album gewonnen.

02.30 Uhr: New Yorker Kathedrale wird zum Spital

Der besonders heftig getroffene US-Bundesstaat New York hat auf dem vorläufigen Höhepunkt der Coronavirus-Krise 731 Tote an nur einem Tag verzeichnet. Insgesamt lag die Zahl der Toten damit bei etwa 5'500. Dies sagte Gouverneur Andrew Cuomo bei seiner täglichen Pressekonferenz am Dienstag (Ortszeit). In den vergangenen Tagen waren um die 600 Patienten in dem Gliedstaat gestorben.

Der Gouverneur machte aber wegen anderer, sinkender Zahlen – vor allem die neu eingelieferter Patienten – Hoffnung: «Soweit wir sehen, gibt es eine Abflachung (der Kurve) oder ein mögliches Plateau. Das liegt an dem, was wir tun. Und wir müssen es weiter tun.» In New York mit seinen knapp 20 Millionen Einwohnern gelten seit Wochen strenge Ausgangsbeschränkungen.

Unterdessen werden in der gleichnamigen Millionenmetropole weiterhin alle möglichen Gebäude zu Notfallkliniken umfunktioniert, zum Beispiel die Kathedrale St. John the Divine. In dem knapp 200 Meter langen Kirchenschiff sollen Zelte für bis zu 200 Patienten aufgebaut werden, berichteten Lokalmedien am Dienstag unter Berufung auf Dekan Clifton Daniel. Auch die darunterliegende Krypta soll genutzt werden. Die rund 100 Jahre alte Episkopalkirche im Nordwesten Manhattans gilt als eines der grössten gotischen Gotteshäuser der Welt.

Der Bundesstaat New York ist in der Corona-Krise derzeit das Epizentrum der USA. Die Fallzahlen dort sind um ein vielfaches höher als in anderen Staaten – auch, weil dort deutlich mehr getestet wird. Die Zahl der bestätigten Fälle liegt bei mehr als 138'000.

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Agenturen/red.