Zeitungsbericht «Warum verlässt Du nicht die EU?» - Riet Trump Macron zum Ausstieg?

AFP

29.6.2018

US-Präsident Donald Trump (links) mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron beim Dinner im Weissen Haus am 24. April 2018.
US-Präsident Donald Trump (links) mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron beim Dinner im Weissen Haus am 24. April 2018.
Keystone

US-Präsident Donald Trump hat laut einem Zeitungsbeitrag dem französischen Staatschef Emmanuel Macron vorgeschlagen, die EU zu verlassen.

Während Macrons Besuch im Weissen Haus im April habe Trump gesagt: «Warum verlässt Du nicht die EU?», wurde am Donnerstagabend (Ortszeit) in einem Meinungsartikel der «Washington Post» unter Berufung auf zwei europäische Regierungsmitarbeiter berichtet.

Falls Frankreich aus der Europäischen Union austrete, werde er dem Land einen bilateralen Handelsvertrag anbieten, zitierte der Kolumnist Josh Rogin den US-Präsidenten. Dieses bilaterale Abkommen werde bessere Konditionen enthalten, als die EU als Ganzes derzeit von den USA bekomme, sagte Trump nach diesen Angaben zu Macron.

Kurz zuvor hatte bereits das US-Nachrichtenportal «Axios» berichtet, dass sich Trump beim G7-Gipfel Anfang Juni in Kanada hinter verschlossenen Türen abfällig über die Nato geäussert habe. Demnach bezeichnete er die Militärallianz bei dem Treffen mit westlichen Partnern als «so schlimm wie Nafta», also wie das Freihandelsabkommen der USA mit Kanada und Mexiko. Trump sieht die USA durch das Abkommen von 1994 übervorteilt und droht mit dem Ausstieg.

Trump hat die Nato wie auch die EU seit dem Wahlkampf immer wieder heftig kritisiert. Kurz vor seinem Amtsantritt rühmte er in einem Interview den Brexit als «grossartige Sache» und äusserte er die Erwartung, dass weitere Staaten dem britischen Vorbild folgen würden.

Die kritische Einstellung des US-Präsidenten zur EU und Nato dürfte viele Partnerstaaten mit einiger Nervosität auf seinen für den 16. Juli in Helsinki geplanten Gipfel mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin blicken lassen. Trump hat es seit dem Wahlkampf als erstrebenswert bezeichnet, die Beziehungen der USA zu Russland zu verbessern, die seit Jahren vor allem durch die russischen Interventionen in der Ukraine und in Syrien schwer belastet sind.

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