In Helsinki Trump und Putin planen Gipfel am 16. Juli in Helsinki

AP

28.6.2018

Putin hat sich im vergangenen Jahr zweimal kurz am Rande von internationalen Gipfeln mit Trump getroffen. (Archivbild)
Putin hat sich im vergangenen Jahr zweimal kurz am Rande von internationalen Gipfeln mit Trump getroffen. (Archivbild)
Evan Vucci/AP/dpa

Bei dem Gipfel sollten bilaterale Angelegenheiten und die internationalen Beziehungen zur Sprache kommen, hiess es in der knappen und von beiden Regierungen parallel veröffentlichten Bekanntgabe. Der Treffpunkt: ein neutraler Ort im hohen Norden.

Kremlchef Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump werden voraussichtlich am 16. Juli zu einem Gipfel in der finnischen Hauptstadt Helsinki zusammenkommen. Das teilten der Kreml und das Weisse Haus am Donnerstag in einer kurzen Stellungnahme mit, nachdem sich Putin am Mittwoch bereits mit Trumps nationalem Sicherheitsberater John Bolton getroffen hatte. Bei dem Gipfel sollten bilaterale Angelegenheiten und die internationalen Beziehungen zur Sprache kommen, hiess es in der parallel veröffentlichten Bekanntgabe.

Trump hatte Helsinki oder Wien als mögliche Tagungsorte ins Gespräch gebracht. Er hatte am Mittwoch erklärt: «Ich habe vom ersten Tag an gesagt, dass ein Zurechtkommen mit Moskau, mit China und mit allen eine sehr gute Sache ist.» Bei dem Treffen mit Putin sollten Syrien, die Ukraine und «viele andere Themen» auf der Agenda stehen.

Finnland ist seit dem Kalten Krieg ein beliebter Veranstaltungsort für Gipfel zwischen den Regierungen Russlands und der USA. 1975 fand in dem Land ein Treffen zwischen dem damaligen US-Präsidenten Gerald Ford und dem sowjetischen Präsidenten Leonid Breschnew statt, 1990 ein Gipfel zwischen US-Präsident George Bush und dem sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow. 1997 traf Präsident Bill Clinton den russischen Staatschef Boris Jelzin in Helsinki.

Putin hat sich im vergangenen Jahr zweimal kurz am Rande von internationalen Gipfeln mit Trump getroffen, einmal davon beim G20-Gipfel in Hamburg vor gut einem Jahr. Pläne für ein ausgiebiges Gipfeltreffen waren jedoch zurückgestellt worden, weil in den USA Ermittlungen zu möglichen Absprachen zwischen Russland und Trumps Wahlkampfteam laufen.

Dazu nahm Trump auch kurz vor der Bekanntgabe des Orts und Datums des Gipfeltreffens in gewohnter Manier per Twitter Stellung. Abermals dementierte er, dass es eine russische Einmischung in die US-Wahl 2016 gegeben habe - diese hatte Trump letztlich gegen seine demokratische Kontrahentin Hillary Clinton für sich entschieden. «Russland sagt weiterhin, dass es nichts mit Einmischung in unsere Wahl zu tun gehabt hat!», twitterte er.

Der US-Präsident hat schon mehrmals die Dementi aus Moskau zur möglichen Wahleinmischung weitergetragen. Die US-Geheimdienste sind da anderer Meinung: Sie sind ebenso wie fast alle Demokraten und Republikaner im Kongress der Ansicht, dass es Beweise dafür gebe, dass sich Russland darum bemüht habe, die Präsidentschaftswahl zu beeinflussen.

«Die Entscheidung darüber, einen vollständigen Gipfel abzuhalten, ist eine sehr positive Entwicklung», sagte die Präsidentin des russischen Oberhauses, Valentina Matwijenko, russischen Nachrichtenagenturen zufolge. «Wir hoffen, dass er eine sehr wichtige Rolle dabei spielen wird, dazu beizutragen, die Normalisierung der Beziehungen zwischen Russland und den USA zu beginnen.»

Eine Sprecherin des russischen Aussenministeriums, Maria Sacharowa, sagte, Moskau habe «pragmatische und realistische» Erwartungen an den Gipfel. Bilaterale Gespräche würden sich auf die Lage in Syrien und den Nahen Osten, den Konflikt in der Ukraine und den Kampf gegen internationalen Terrorismus konzentrieren, sagte sie.

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