«Das sind Tiere, keine Menschen» Trump verschärft Hetze gegen Migranten – und Biden

SDA

3.4.2024 - 15:48

«Blutbad»: Trumps Warnung sorgt für Aufregung

«Blutbad»: Trumps Warnung sorgt für Aufregung

Ein «Blutbad» in den USA, sollte Trump die Präsidentenwahl verlieren? Wieder sorgt eine Bemerkung Trumps für Irritation.

19.03.2024

Donald Trump ist für hasserfüllte Aussagen und entmenschlichende Sprache bekannt. Im Wahlkampf legt der Republikaner nun beim Thema Migration im Ton noch mal zu.

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Donald Trump, der schon seit Jahren gegen Migranten und Ausländer hetzt, verschärft im Wahlkampf seine Rhetorik weiter und schürt gezielt Ängste.
  • Bei einem Wahlkampfauftritt warf Trump am Dienstag dem demokratischen Präsidenten Joe Biden vor, er richte mit seiner Grenzpolitik ein «Blutbad» an.
  • Der frühere US-Präsident behauptete, durch Bidens laxe Migrationspolitik sei Amerika mit einer «Invasion» von Verbrechern aus anderen Ländern konfrontiert, die aus Gefängnissen und «Irrenhäusern» kämen und in den USA unschuldige Menschen überfielen und töteten.
  • «Das sind keine Menschen, das sind Tiere», so Trump.

Der frühere US-Präsident Donald Trump, der schon seit Jahren gegen Migranten und Ausländer hetzt, verschärft im Wahlkampf seine Rhetorik weiter und schürt gezielt Ängste. Bei einem Wahlkampfauftritt in Grand Rapids im Bundesstaat Michigan warf Trump am Dienstag (Ortszeit) dem demokratischen Präsidenten Joe Biden vor, er richte mit seiner Grenzpolitik ein «Blutbad» an. Trump behauptete, durch Bidens laxe Migrationspolitik sei Amerika mit einer «Invasion» von Verbrechern aus anderen Ländern konfrontiert, die aus Gefängnissen und «Irrenhäusern» kämen und in den USA unschuldige Menschen überfielen und töteten. «Das sind keine Menschen, das sind Tiere», so Trump.

Unter Biden sei jeder US-Bundesstaat ein Grenzstaat und jede US-Stadt eine Grenzstadt, sagte der voraussichtliche Herausforderer des Amtsinhabers bei der Präsidentenwahl Anfang November. «Denn Joe Biden hat das Gemetzel, das Chaos und das Töten aus der ganzen Welt zu uns gebracht und direkt in unseren Hinterhöfen abgeladen.»

Donald Trump, ehemaliger Präsident der USA und republikanischer Präsidentschaftsbewerber, führt bei einer Kundgebung in Wisconsin am Dienstag ein kleines Tänzchen auf.
Donald Trump, ehemaliger Präsident der USA und republikanischer Präsidentschaftsbewerber, führt bei einer Kundgebung in Wisconsin am Dienstag ein kleines Tänzchen auf.
Bild: Keystone/AP Photo/Mike Roemer

Trump sagte weiter: «Wir werden die Plünderung, die Vergewaltigung, das Abschlachten und die Zerstörung unserer amerikanischen Vorstädte, Städte und Gemeinden stoppen.» Im Fall einer Wiederwahl werde er am ersten Tag im Amt die Grenze abriegeln. «Und wir werden mit der grössten Abschiebeaktion in der Geschichte unseres Landes beginnen», sagte der Republikaner. Er warnte zugleich, das Land werde «aufhören zu existieren», wenn er nicht wieder zum Präsidenten gewählt werde.

Rassistische Aussagen, Hetze gegen Minderheiten

Trump bedient sich regelmässig radikaler Rhetorik, benutzt hasserfüllte und entmenschlichende Sprache, tut sich mit rassistischen Aussagen hervor und hetzt gegen Minderheiten. Erst kürzlich hatte er ausgerechnet mit dem Begriff «Blutbad», das er in Michigan ins Zentrum seiner Rede stellte und in grossen Lettern an seinem Stehpult zeigte, in anderem Zusammenhang für Aufsehen gesorgt.

US-Wahlen 2024 im Fokus

Amerika wählt am 05. November einen neuen Präsidenten. Aber nicht nur der Präsident, sondern auch 35 Senatssitze, das komplette Repräsentantenhaus sowie elf Gouverneure werden neu gewählt. blue News begleitet die heisse Phase des Duells um das Weisse Haus nicht nur mit dem Blick aus der Schweiz, sondern auch mit Berichten direkt aus den USA.

Im Weissen Haus wurde Kokain gefunden.
Patrick Semansky/AP/dpa

Bei einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Ohio hatte der Ex-Präsident Mitte März darüber gesprochen, wie er den Verkauf chinesischer Autos auf dem US-Markt erschweren will. Er schob nach: «Wenn ich nicht gewählt werde, wird es ein Blutbad geben. (...) Es wird ein Blutbad für das Land sein.» Das schlug grosse Wellen. Trumps Wahlkampfteam wiegelte ab und bemühte die Argumentation, der 77-Jährige habe nur über die US-Autoindustrie gesprochen, das «Blutbad»-Zitat sei aus dem Kontext gerissen geworden. In Grand Rapids ging Trump auf die Kontroverse ein und sagte, man habe versucht, ihm den Begriff auf falsche Weise zuzuordnen. Was Biden anrichte, sei tatsächlich ein «Blutbad».