Türkei Marine eskortiert Gas-Bohrschiff im östlichen Mittelmeer

dpa/tgab

11.8.2022 - 19:16

Recep Tayyip Erdogan, Staatspräsident der Türkei, steht während einer Zeremonie vor dem Bohrschiff «Abdulhamid Han» im Hafen Mersin Tasucu, bevor es zu seinem Einsatz geschickt wurde.
Recep Tayyip Erdogan, Staatspräsident der Türkei, steht während einer Zeremonie vor dem Bohrschiff «Abdulhamid Han» im Hafen Mersin Tasucu, bevor es zu seinem Einsatz geschickt wurde.
Foto: Turkish presidency/dpa

Das von der Türkei entsendete Gas-Bohrschiff «Abdülhamid Han» wird von den türkischen Seestreitkräften eskortiert. Es soll sich zuerst in nicht umstrittenen Gewässern aufhalten, könnte dann aber weiterziehen und die Spannungen mit Griechenland verstärken.

Keystone-SDA, dpa/tgab

Die Türkei hat am Dienstag erneut ein Bohrschiff in das östliche Mittelmeer entsandt. Die «Abdülhamid Han» werde aus der Luft und im Wasser von der Marine begleitet, twitterte das türkische Verteidigungsministerium am Donnerstag und postete Fotos, auf dem eine Fregatte zu sehen war.

Die «Abdülhamid Han» werde zuerst in die Region Iskenderun aufbrechen, sagte der türkische Präsident Tayyip Erdogan am Dienstag, als das Schiff aus dem Hafen von Mersin aufbrach. Die liegt nicht in umstrittenen Gewässern. Erdogan fügte aber hinzu: «Wenn unser Schiff mit seinen Bohrarbeiten dort fertig ist, wird es nicht aufhören. Es wird zu anderen Bohrlöchern übergehen.» Die «Forschungs- und Bohrarbeiten» fielen in den «eigenen Machtbereich». «Dafür müssen wir von niemandem eine Erlaubnis oder Genehmigung einholen.» Man werde sich holen «was uns gehört».

2020 hatten türkische Erdgaserkundungen in zwischen Griechenland und der Türkei umstrittenen Gewässern die beiden Nachbarn an den Rande eines militärischen Konflikts geführt. Hinter dem Konflikt stehen territoriale Uneinigkeiten. Griechenland bezichtigte die Türkei 2020, die Vorkommen illegal zu erkunden. Die Regierung in Ankara vertrat den Standpunkt, dass die Gewässer zum türkischen Festlandsockel gehörten.