Sudan Über 100 Tote bei Sturzfluten im Sudan – Weltkulturstätte gefährdet

tsch/tpfi

11.9.2020

Menschen bringen im überfluteten Sudan ihre Habseligkeiten in Sicherheit.
Menschen bringen im überfluteten Sudan ihre Habseligkeiten in Sicherheit.
Bild: AFP/Akuot Chol

Bei Sturzfluten im Sudan sind in diesem Sommer 103 Menschen ums Leben gekommen und mehr als 100 000 Häuser überschwemmt worden. Nach amtlichen Angaben vom Freitag bedrohten Hochwasser zudem eine Weltkulturstätte 200 Kilometer nordöstlich Khartums, nämlich die Hauptstadt des Königreichs Kusch, Meroe.

Der Leiter der Archäologieabteilung des Verbandes sudanesischer Museen, Abdel-Hai Abdel-Sawy, sagte der Nachrichtenagentur AP, Teile der historischen Stätte stünden unter Wasser. Arbeiter hätten Wasser abgepumpt und Sandsack-Barrikaden errichtet. «Aber wir konnten nicht einige Punkte wegen des Hochwassers erreichen oder indirekte Schäden abschätzen, insbesondere an Artefakten unter der Erdoberfläche», berichtete er.

Seit Juli werden grosse Teile des Sudans von Sturzfluten getroffen. In diesem Monat wurde eine Naturkatastrophe erklärt und für drei Monate der Notstand verhängt. Mindestens 500 Menschen wurden nach Angaben des Innenministeriums verletzt, mehr als eine halbe Million Menschen in 17 der 18 Provinzen sind betroffen.

Saisonbedingter Regen, vor allem im benachbarten Äthiopien, hat im August den Nilpegel um 17,5 Meter steigen lassen – der höchste Stand seit fast einem Jahrhundert, teilte das sudanesische Bewässerungsministerium mit.

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