JerusalemÜber 150 Verletzte bei Krawallen auf dem Tempelberg
dpa
15.4.2022 - 10:50
Die heiligen Feste von Juden, Christen und Muslimen fallen in diesem Jahr auf den gleichen Tag. Zehntausende Gläubige strömen nach Jerusalem, wo die Lage am Freitag eskaliert ist.
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15.04.2022, 10:50
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Die Zahl der Verletzten bei Zusammenstössen zwischen israelischen Sicherheitskräften und Palästinensern auf dem Tempelberg in Jerusalem ist auf mehr als 150 gestiegen. Zu dem Gewaltausbruch kam es am Freitagmorgen der israelischen Polizei zufolge nach dem Ende der Morgengebete bei der Al-Aksa-Moschee. Palästinenser hätten Steine geworfen und Feuerwerkskörper gezündet. Unter rund 12'000 Gläubigen hätten sich etwa 100 Randalierer befunden, hiess es weiter.
Der palästinesische Rote Halbmond meldete, 152 Palästinenser seien verletzt worden, als israelische Sicherheitskräfte Tränengas und Gummigeschosse eingesetzt hätten. Medien zufolge wurden auch drei israelische Polizisten verletzt. Die israelische Nachrichtenseite Haaretz berichtete, nach Ende der Zusammenstösse habe die Polizei Dutzende Palästinenser in der Al-Aksa-Moschee festgenommen.
30'000 Touristen werden erwartet
Zum Freitagsgebet wurden Zehntausende Muslime in der Jerusalemer Altstadt erwartet, um während des muslimischen Fastenmonats Ramadan auf und um den Tempelberg (Al-Haram al-Scharif) zu beten. Dieser ist für Muslime und Juden heilig. Die Al-Aksa-Moschee wiederum ist die drittheiligste Stätte im Islam.
Am Freitagabend beginnt auch das jüdische Pessachfest, das zusätzlich Gläubige und Besucher anziehen wird. Das Tourismusministerium erwartet insgesamt 30'000 ausländische Touristen in dieser Woche.
Darüber hinaus wollen trotz einer blutigen Terrorwelle in Israel Tausende Christen am Karfreitag den Kreuzweg Jesu in Jerusalem nachstellen. Es wird ein massives Polizeiaufgebot vor allem in der Altstadt erwartet. Die Sicherheitslage in Israel und den Palästinensergebieten ist dabei extrem angespannt: In den vergangenen Wochen sind bei vier Anschlägen in Israel 14 Menschen getötet worden.