Russland Ukrainischer Netzbetreiber: AKW Tschernobyl ohne Strom

SDA

9.3.2022 - 12:22

ARCHIV - Ein Schutzbau bedeckt den 1986 explodierten Reaktor des ehemaligen Atomkraftwerks Tschernobyl. Foto: Efrem Lukatsky/AP/dpa
ARCHIV - Ein Schutzbau bedeckt den 1986 explodierten Reaktor des ehemaligen Atomkraftwerks Tschernobyl. Foto: Efrem Lukatsky/AP/dpa
Keystone

Das ehemalige ukrainische Atomkraftwerk Tschernobyl ist rund zwei Wochen nach der Einnahme durch russische Einheiten von der Stromversorgung abgeschnitten.

9.3.2022 - 12:22

Durch Beschuss seien Stromleitungen beschädigt worden, teilte der ukrainische Netzbetreiber Ukrenerho am Mittwoch mit. Kampfhandlungen nördlich von Kiew verhinderten aktuell alle Reparaturarbeiten. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hatte zuvor schon beklagt, dass das durch die Katastrophe von 1986 bekannte ehemalige AKW zunehmend von der Aussenwelt abgeschnitten sei.

Der Behörde zufolge sind 210 Techniker und lokale Sicherheitsmitarbeiter seit fast zwei Wochen ununterbrochen im Dienst, weil es unter russischer Kontrolle keinen Schichtwechsel mehr gegeben habe. Sie hätten zwar Wasser und Nahrung, aber ihre Lage verschlechtere sich immer mehr. Ausserdem habe die IAEA keine Verbindung mehr zu ihren Überwachungsgeräten, die sicherstellen, dass alles Nuklearmaterial an seinem Platz ist.

In Tschernobyl kam es 1986 zu einem verheerenden Atomunfall. Noch heute werden dort radioaktive Abfälle gelagert. Bislang sind auch ein weiteres AKW und einige andere Einrichtungen mit Beständen von Nuklear-Material von der russischen Invasion betroffen. Es ist jedoch zu keinem Austritt von radioaktivem Material gekommen.

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