Die UNO-Menschenrechtschefin Michelle Bachelet hat Staaten zur Aufnahme von Umweltflüchtlingen aufgefordert. Es brauche sichere und legale Migrationswege, so die Chilenin.
Keystone-SDA
13.09.2021, 13:45
13.09.2021, 13:50
SDA
«Wenn Menschen fliehen müssen, weil ihre Umwelt ihnen kein würdevolles Leben mehr erlaubt, sind erzwungene Rückführungen nicht nur skrupellos, sondern auch völlig untragbar»: Das sagte die UNO-Hochkommissarin Michelle Bachelet am Montag vor dem Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen in Genf. Angesichts der sich verschärfenden Klimakrise, Umweltverschmutzung und Zerstörung von Lebensräumen sollten die Nationen sichere und legale Migrationswege bereitstellen, forderte sie.
In den vergangenen Monaten hätten Dürren von Marokko über Senegal bis nach Sibirien Millionen Menschen dem Risiko von Leid, Hunger und Flucht ausgesetzt, sagte Bachelet. Dazu seien noch die riesigen Brände und Überflutungen auf der ganzen Welt gekommen.
Bachelet berichtete auch, dass Umweltaktivistinnen und -aktivisten immer stärker von Verfolgung, Gewalt und Tod bedroht seien – unter anderem in Brasilien und Südostasien. Das UN-Menschenrechtsbüro werde mit dem UNO-Umweltprogramm (UNEP) ein Programm zum Schutz von Umweltschützern aufbauen, kündigte sie an.
Die 47 Länder des Menschenrechtsrats werden in den kommenden Wochen auch über die Schaffung einer Expertenstelle zur globalen Beobachtung der Klimakrise und ihrer Folgen für Menschenrechte diskutieren. EU-Staaten unterstützen den Plan.