Trinkwasserinitiative Urheber der Trinkwasserinitiative starten Abstimmungskampagne

mt, sda

22.3.2021 - 11:02

Pestizide verursachen gemäss den Urhebern der Trinkwasserinitiative grosse Umwelt- und Wasserprobleme. (Archivbild)
Pestizide verursachen gemäss den Urhebern der Trinkwasserinitiative grosse Umwelt- und Wasserprobleme. (Archivbild)
Keystone

Keine Subventionen für den Pestizid- und den prophylaktischen Antibiotikaeinsatz: Dieses Ziel verfolgt die Trinkwasserinitiative. Die Urheber haben am Montag ihre Abstimmungskampagne gestartet. Das Volksbegehren kommt am 13. Juni vors Volk.

Keystone-SDA, mt, sda

Pestizide und viel zu grosse, durch Futtermittelimporte künstlich erhöhte Tierbestände verursachten in der Schweiz grosse Umwelt- und Wasserprobleme, teilt das Initiativkomitee mit. «Eine Million Menschen werden derzeit mit pestizidbelastetem Trinkwasser beliefert, das den Lebensmittelhöchstwert überschreitet», sagte Roman Wiget von der Arbeitsgemeinschaft Wasserwerke Bodensee-Rhein (AWBR) gemäss Redetext.

Auch die Nitratgehalte des Grundwassers im ganzen Mittelland sind laut Initiativkomitee deutlich erhöht. Und Nitrat im Trinkwasser erhöhe die Gefahr, an Darmkrebs zu erkranken.

Beim Geld ansetzen

Die Volksinitiative «Für sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung – keine Subventionen für den Pestizid- und den prophylaktischen Antibiotika-Einsatz (Trinkwasserinitiative)» setzt beim Geld an. Sie verlangt, dass nur noch jene Bauern Subventionen erhalten, die auf den Einsatz von Pestiziden, auf vorbeugend oder systematisch verabreichte Antibiotika und zugekauftes Futter verzichten. Auch die landwirtschaftliche Forschung, Beratung und Ausbildung soll nur unter diesen Bedingungen Geld vom Bund erhalten.

Laut Initiativkomitee subventioniert die Schweiz die Landwirtschaft jährlich mit rund 3,5 Milliarden Franken an Steuergeldern. Der grösste Teil der Subventionen, 82 Prozent, fliesse in die besonders schädliche, mit Importfutter künstlich erhöhte Tierproduktion. Mit dem Nährwert des Importfutters könnte demnach die halbe Schweizer Bevölkerung ernährt werden.

Zudem verursache die Schweizer Landwirtschaft mit ihren Futtermittelimporten 100'000 Tonnen überschüssigen Stickstoff. Das führe zu einer flächendeckenden Überdüngung von Gewässern und Landschaft sowie zu einem rapiden Artenschwund.

Statt weiterhin Umwelt-, Klima- und Wasserschäden zu fördern, sollten die Steuergelder eine zukunftsfähige pestizidfreie Landwirtschaft ermöglichen, fordert das Initiativkomitee. «Das Ziel ist eine Landwirtschaft, die dauerhaft für gesunde Nahrungsmittel und sauberes Trinkwasser sorgt, ihre Umwelt- und Klimaziele erreicht und die Gewässerschutzgesetze einhält», erklärte Initiantin Franziska Herren gemäss Medienunterlagen. Das sei seit Jahrzehnten nicht der Fall.