Yellen und He: Hier trifft Washington auf Peking
Die höchsten Wirtschaftsführer der beiden grössten Weltmächte, US-Finanzministerin Janet Yellen und der chinesische Vizepremier Liu He, haben sich am Mittwoch in Zürich getroffen.
18.01.2023
Am Mittwoch sind US-Finanzministerin Yellen und Chinas Vize He in Zürich erstmals zu direkten Gesprächen zusammengetroffen. Dabei herrschte Einverständnis, dass man «ernsthafte Kommunikation» brauche.
US-Finanzministerin Janet Yellen und der chinesische Vizepremierminister Liu He haben sich in Zürich getroffen. Die USA und China bräuchten «dringend» eine enge Kommunikation über Wirtschaftsfragen, sagte Yellen.
«Angesichts der komplizierten globalen Wirtschaftsaussichten besteht ein dringender Bedarf für die beiden grössten Volkswirtschaften der Welt, eng über die globalen makroökonomischen und finanziellen Bedingungen zu kommunizieren und Ansichten darüber auszutauschen, wie wir auf verschiedene Herausforderungen reagieren», sagte die US-Ministerin und frühere Notenbank-Präsidentin vor Journalisten.
Unter Bezugnahme auf ein Treffen zwischen dem amerikanischen Präsidenten Joe Biden und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping im November auf Bali betonte die US-Ministerin die Verantwortung der USA und Chinas, zu zeigen, dass sie «mit ihren Unterschieden umgehen können».
Liu: Länder wollen Beziehungen wieder aufwärmen
Liu He, der auch das Treffen zwischen dem amerikanischen und dem chinesischen Präsidenten am Rande eines G20-Gipfels in Bali erwähnte, sagte, er wolle «eine ernsthafte Kommunikation» zwischen den beiden Grossmächten sicherstellen. Beide Länder versuchten, ihre Beziehungen wieder aufzuwärmen.
Yellen legte vor einer Reise durch mehrere afrikanische Länder einen Zwischenstopp in Zürich ein. Liu hatte am Dienstag am Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos gesprochen.
Verschärfte Rivalität
In den letzten drei Jahren hat sich die Rivalität zwischen den beiden grössten Volkswirtschaften der Welt in dem Masse verschärft, in dem China an Macht und Selbstbewusstsein gewonnen hat, was in den USA wachsende Befürchtungen hervorgerufen hat.
Der Chefdiplomat der USA, Antony Blinken, wird Anfang Februar nach China reisen. Dies bestätigte ein US-Beamter am Dienstag und bestätigte damit eine Reise, die die starken Spannungen zwischen den beiden Ländern abbauen soll.