US-Geheimdienstleck Chat-Nachrichten des Verdächtigen geben Einblicke

dpa/tgab

6.5.2023 - 21:52

Die Veröffentlichung geheimer Informationen in geschlossenen Chat-Rooms, kann die Weitergabe durch Dritte zur Folge haben. Das muss IT-Spezialisten klar sein, sollte man meinen. (Symbolbild)
Die Veröffentlichung geheimer Informationen in geschlossenen Chat-Rooms, kann die Weitergabe durch Dritte zur Folge haben. Das muss IT-Spezialisten klar sein, sollte man meinen. (Symbolbild)
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Im Fall des kürzlich aufgedeckten Datenlecks von Dokumenten der US-Geheimdienste ist das genaue Motiv des Verdächtigen trotz der Sichtung Tausender seiner Internet-Posts noch unklar. 

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Der 21-Jährige Jack T. aus North Dighton, Massachusetts, soll für die Pentagon-Leaks verantwortlich sein.
  • Das Motiv des Militärmitarbeiters ist weiter unklar, doch seine Denkweise lässt sich aus seinen Chat-Nachrichten herauslesen.
  • Demnach handelt es sich bei dem  Verdächtigen um einen Waffennarren und Verschwörungstheoretiker, der sich vor seinen Freunden profilieren wollte.
  • Das FBI hatte T. Mitte April festgenommen. Dem IT-Spezialisten der Nationalgarde werden unbefugte Entfernung, Aufbewahrung und Übermittlung von Verschlusssachen und nationalen Verteidigungsinformationen zur Last gelegt.

Die «New York Times» berichtete unter Berufung auf mehrere Tausend Beiträge, die Jack T. in einem Internet-Chatraum postete, viele Fragen zu den Beweggründen des jungen Mannes seien weiter offen. Die Nachrichten böten aber Einblick in die Denkweise des Militärmitarbeiters. «Er scheint sich in gewisser Weise als Autor eines Insider-Newsletters gesehen zu haben, der seine Online-Freunde aufklären sollte – und nicht als Whistleblower, der eine grosse Enthüllung von Regierungsgeheimnissen plante», schrieb das Blatt.

T. verbreitete laut den Recherchen der Zeitung unter anderem diverse Verschwörungstheorien und behauptete etwa, US-Behörden seien an der Inszenierung von Amokläufen beteiligt, um Einfluss auf die Debatte über Waffengesetze zu nehmen.

Der Waffennarr analysiert gerne Amokläufe

Bilder und Beiträge aus dem Chatraum belegen einmal mehr die bereits zuvor überlieferte Waffenliebe des Anfang 20-Jährigen. Er veröffentlichte dort unter anderem Bilder seiner Waffen und sinnierte über grosse Schiessereien im Land. «Ich finde, Amokläufe zu analysieren ist cool. Und macht Spass», zitierte das Blatt eine seiner Nachrichten.

T. steht im Verdacht, streng vertrauliche Dokumente der US-Geheimdienste und des Verteidigungsministeriums in einem geschlossen Chatraum veröffentlicht zu haben. Von dort aus sollen sie sich weiter verbreitet haben, bis Behörden und Medien darauf aufmerksam wurden. Die Verschlusssachen enthielten zum Beispiel Informationen zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, aber auch Details zu angeblichen Spähaktionen der USA gegen Partner.

Die Bundespolizei FBI hatte T. Mitte April festgenommen. Dem IT-Spezialisten der Nationalgarde werden unbefugte Entfernung, Aufbewahrung und Übermittlung von Verschlusssachen und nationalen Verteidigungsinformationen zur Last gelegt.

Verdächtiger nach Verbreitung geheimer US-Dokumente gefasst

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