Streit mit China US-Konsulat im chinesischen Chengdu geschlossen

Frist zur US-Konsulatsschliessung abgelaufen

Die Frist zur Schliessung des US-Generalkonsulats im chinesischen Chengdu ist abgelaufen.

Bild: KEYSTONE/EPA/Alex Plavevski

Das Gebiet um das US-Generalkonsulat in Chengdu ist am Montag von Sicherheitskräften weiträumig abgeriegelt worden.

Bild: KEYSTONE/AP/Ng Han Guan

Zahlreiche Personen haben sich am Montag erneut vor dem US-Generalkonsulat in Chengdu versammelt.

Bild: KEYSTONE/AP/Ng Han Guan

Frist zur US-Konsulatsschliessung abgelaufen

Die Frist zur Schliessung des US-Generalkonsulats im chinesischen Chengdu ist abgelaufen.

Bild: KEYSTONE/EPA/Alex Plavevski

Das Gebiet um das US-Generalkonsulat in Chengdu ist am Montag von Sicherheitskräften weiträumig abgeriegelt worden.

Bild: KEYSTONE/AP/Ng Han Guan

Zahlreiche Personen haben sich am Montag erneut vor dem US-Generalkonsulat in Chengdu versammelt.

Bild: KEYSTONE/AP/Ng Han Guan

Es war die Retourkutsche für die Schließung des chinesischen Konsulats in Texas: Die USA mussten ein Konsulat in Chengdu räumen. Der Betrieb sollte am Montagmorgen nach 35 Jahren eingestellt werden.

Die USA haben das Konsulat in der chinesischen Stadt Chengdu geschlossen. Der Betrieb solle am Montagmorgen um 10.00 Uhr eingestellt werden, teilte das Aussenministerium in Washington mit. Das chinesische Staatsfernsehen CCTV berichtete, die US-Flagge am Konsulat in der südwestlichen Stadt sei am Montagmorgen um 06.18 Uhr abgenommen worden.

Die chinesische Regierung hatte die Schliessung am Freitag verfügt. Es handelte sich um eine direkte Reaktion auf die Schliessung des chinesischen Konsulats im texanischen Houston. Die US-Regierung veranlasste sie, weil dort nach Überzeugung Washingtons chinesische Agenten versuchten, Forschungsdaten zu stehlen. China verurteilte das als «bösartige Verleumdung». Durch den Konflikt sind die Spannungen zwischen den USA und China gestiegen.

Die Beziehung ist wegen vieler Konflikte angespannt: Es gibt Streit über die Handelsbeziehungen, den Umgang mit der Coronavirus-Pandemie, Technologie, Vorwürfe der Spionage, das Thema Hongkong und Vorwürfe des Missbrauchs chinesischer Uiguren.

Beide Seiten werfen sich gegenseitig gesetzwidrige Handlungen, Spionage und Einmischung in innere Angelegenheiten vor. Es ist eine weitere Eskalation in den ohnehin angespannten Beziehungen. Die Grossmächte liegen auch wegen Chinas Umgang mit dem Ausbruch des Coronavirus, des Handelskrieges und dem harten chinesischen Vorgehen in Hongkong und in Xinjiang im Streit. Das Verhältnis ist so schlecht wie seit Aufnahme der diplomatischen Beziehungen 1979 nicht mehr.

USA: Enttäuschung über die Entscheidung Chinas

Das US-Aussenministerium brachte in der Mitteilung Enttäuschung über die Entscheidung Chinas zum Ausdruck, die Schliessung zu verfügen. Das Konsulat im Südwesten Chinas «hat 35 Jahre lang im Zentrum unserer Beziehungen mit den Menschen in Westchina gestanden, inklusive Tibet».

Die USA würden versuchen, mithilfe der übrigen diplomatischen Missionen ihre Reichweite aufrechtzuerhalten. Sie haben eine Botschaft in Peking und Konsulate in fünf anderen Städten auf dem chinesischen Festland: Shanghai, Guangzhou, Chengdu, Shenyang und Wuhan. Ausserdem gibt es ein Konsulat in Hongkong.