Botschafter einbestelltUS-Präsident Biden bringt Pakistan gegen sich auf
dpa
15.10.2022 - 21:06
«Eine der gefährlichsten Nationen der Welt»: US-Präsident Joe Biden hat in Pakistan für Empörung gesorgt. Das Aussenministerium bestellte den amerikanischen Botschafter ein und forderte eine Klärung.
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15.10.2022, 21:06
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Die politische Führung in Pakistan hat mit Empörung auf eine Äusserung von US-Präsident Joe Biden reagiert. Biden hatte das südasiatische Land während einer Veranstaltung als eines der gefährlichsten der Welt bezeichnet. Der pakistanische Premierminister Shehbaz Sharif und zwei seiner Vorgänger wiesen die Aussage als unbegründet zurück. Das Aussenministerium bestellte zudem den amerikanischen Botschafter ein und forderte eine Klärung.
Biden nahm am Donnerstag an einem informellen Fundraising-Dinner in einem Privathaus in Los Angeles teil. Er sprach in seiner Rede über die Rolle der USA im Verhältnis zu China, Russland, Indien und Pakistan. «Wie gehen wir damit um?», sagte er laut einer Mitschrift auf der Webseite des Weissen Hauses. «Wie gehen wir damit um, im Vergleich zu dem, was in Russland vor sich geht? Und was ich für eine der gefährlichsten Nationen der Welt halte: Pakistan. Atomwaffen ohne jeglichen Zusammenhalt.»
Das pakistanische Aussenministerium teilte mit, die Enttäuschung und Besorgnis der Regierung über die ungerechtfertigten Äusserungen seien dem US-Gesandten übermittelt worden. Premierminister Sharif wies Bidens Äusserungen in einer Erklärung zurück und bezeichnete sie als sachlich falsch und irreführend. Er teilte mit, Pakistan habe sich im Laufe der Jahre als verantwortungsbewusster Atomstaat erwiesen, und sein Atomprogramm werde durch ein technisch solides Kommando- und Kontrollsystem verwaltet.