Wegen vermeintlicher Abo-Betrügereien US-Regierung verklagt Photoshop-Firma Adobe

Jan-Niklas Jäger

18.6.2024

Die Firma Adobe wird wegen vermeintlich illegaler Geschäftspraktiken im Umgang mit Abonnent*innen der Bildbearbeitungssoftware Photoshop von der US-Regierung verklagt. (Archivbild)
Die Firma Adobe wird wegen vermeintlich illegaler Geschäftspraktiken im Umgang mit Abonnent*innen der Bildbearbeitungssoftware Photoshop von der US-Regierung verklagt. (Archivbild)
Bild: sda

Beabsichtigte Komplikationen bei der Kündigung von Abonnements, versteckte Gebühren: Das wirft die US-Regierung den Machern der Bildbearbeitungssoftware Photoshop vor – und zieht vor Gericht.

Jan-Niklas Jäger

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die Macher der Bildbearbeitungssoftware Photoshop sind von der US-Regierung verklagt worden.
  • Grund sind unfaire Praktiken der Firma Adobe im Umgang mit Abonnent*innen.
  • So würden in den Geschäftsbedingungen Gebühren versteckt, die bei einer vorzeitigen Kündigung anfielen.
  • Ausserdem wird Adobe vorgeworfen, Kündigungen vorsätzlich zu erschweren.
  • Die Firma streitet die Vorwürfe ab.

Im Bereich der Bildbearbeitung ist die Software Photoshop derart populär, dass ihr Name fast schon zum Synonym dafür geworden ist. Das Oxford Dictionary hat dem englischen Verb "to shop" sogar die Bedeutung "ein Bild mit Photoshop-Bildbearbeitungssoftware verändern" hinzugefügt.

Doch führt Adobe, die Firma hinter Photoshop, die zahlreichen Nutzer*innen der Software rechtswidrig hinters Licht? Zu diesem Schluss ist die US-Regierung gekommen. Deswegen hat die Bundeshandelskommission nun Klage gegen Adobe eingereicht.

Konkret wirft die Behörde den Photoshop-Machern vor, Gebühren zur vorzeitigen Kündigung eines Abonnements gezielt zu verstecken. Diese Gebühren könnten eine dreistellige Summe US-Dollar erreichen.

Kündigung schwer gemacht?

Ausserdem sei der Kündigungsvorgang vorsätzlich schwierig gestaltet. Wer sein Abonnement online terminieren möchte, müsse sich durch unnötig viele Seiten klicken. Versuche man dasselbe via Telefon, würde man oft aus der Leitung fliegen oder von Mitarbeiter*innen am Telefon an der Kündigung gehindert werden.

Dieses Vorgehen verstösst nach Ansicht der Bundeshandelskommission gegen den 2010 verabschiedeten «Restore Online Shoppers' Confidence Act», der einen fairen Handel im Internet gewährleisten soll.

Adobe hat die Vorwürfe von sich gewiesen und angekündigt, sich im Gerichtssaal gegen die Darstellung der Regierung zu wehren. Ihr Abonnement-Service sei «praktisch, flexibel und kostengünstig» und ermögliche den Nutzer*innen das jeweils individuell passende Model zu wählen.

Des Weiteren herrsche ein transparenter Umgang mit den Geschäftsbedingungen. Den Kündigungsablauf bezeichnete die Firma als «simpel».