Wegen Niederschlagung von Protesten USA verhängen neue Sanktionen gegen Iran

sda / dpa

26.10.2022

Eine Demonstrantin protestiert vor dem Weißen Haus gegen die iranische Regierung. Im Iran selbst werden die Proteste gegen das Regime brutal niedergeschlagen.
Eine Demonstrantin protestiert vor dem Weißen Haus gegen die iranische Regierung. Im Iran selbst werden die Proteste gegen das Regime brutal niedergeschlagen.
Bild: AP Photo/Jose Luis Magana / KEYSTONE

Die USA haben weitere Sanktionen gegen den Iran auf den Weg gebracht. Als Grund gab das US-Finanzministerium die gewaltsame Niederschlagung von Protesten gegen das Regime des streng islamisch regierten Landes  an.

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Wegen des brutalen Vorgehens gegen die landesweiten Proteste im Iran haben die USA neue Sanktionen gegen die Führung des Landes verhängt.

Wie das US-Finanzministerium am Mittwoch in Washington mitteilte, richten sich die neuen US-Sanktionen unter anderem gegen den Befehlshaber der iranischen Revolutionsgarden und seinen Stellvertreter, gegen hochrangige Beamte wie den Direktor des berüchtigten Ewin-Gefängnisses in der Hauptstadt Teheran sowie gegen Mitglieder des Geheimdienstes.

Die USA werfen ihnen vor, Organisationen zu beaufsichtigen, die an der gewaltsame Niederschlagung der Proteste sowie an Tötungen, auch von Kindern, beteiligt sind. Als Folge der Sanktionen werden etwaige Vermögenswerte in den USA der Betroffenen eingefroren. Geschäfte mit ihnen werden für US-Bürger untersagt.

Proteste halten schon 40 Tage an

Vor 40 Tagen hatte der Tod der 22 Jahre alten iranischen Kurdin Mahsa Amini systemkritische Massenproteste im Iran ausgelöst. Die Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie gegen die islamischen Kleidungsvorschriften verstossen haben soll. Die Frau starb am 16. September in Polizeigewahrsam.

Seit ihrem Tod demonstrieren landesweit Tausende gegen den repressiven Kurs der Regierung sowie das islamische Herrschaftssystem. Mehr als zehntausend Menschen wurden im Zusammenhang mit Protesten nach Angaben von Menschenrechtlern verhaftet, mindestens 240 getötet.