Fehraltorf Vogelgrippe in Zürcher Legehennen-Betrieb entdeckt

SDA/amo

21.3.2023 - 14:29

Vogelgrippe: Vorbereitung auf den Artensprung

Vogelgrippe: Vorbereitung auf den Artensprung

Millionen Dosen eines Vogelgrippeimpfstoffes für Menschen könnten innerhalb weniger Monate zur Verfügung stehen, falls ein neuer Virenstamm die Artengrenze zum Menschen überschreitet. Davon zeigen sich Impfstoffhersteller überzeugt.

21.03.2023

In der Schweiz ist in einem weiteren Betrieb das Vogelgrippe-Virus nachgewiesen worden. Es ist der dritte Ausbruch in einer Schweizer Tierhaltung. Betroffen sind rund 40 Legehennen in Fehraltorf ZH. 

Keystone-SDA, SDA/amo

In einem Betrieb mit rund 40 Legehennen in der Nähe des Pfäffikersees in Fehraltorf ZH ist das Vogelgrippe-Virus nachgewiesen worden. Es handelt sich bereits um den dritten Ausbruch von Vogelgrippe in Tierhaltungen im Kanton Zürich.

Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) ergreift zusammen mit dem Zürcher Veterinäramt zusätzliche Massnahmen zum Schutz des Hausgeflügels in der betroffenen Umgebung, wie das BLV am Dienstag mitteilte.

Der Betrieb wurde gesperrt, die verbleibenden Legehennen getötet. Es wurde mit der Reinigung und Desinfektion des Betriebs begonnen. In einem Radius von drei Kilometern um den Seuchenbetrieb wurde eine Überwachungszone geschaffen, in der erhöhte Sicherheitsbestimmungen gelten.

Eier und Geflügel dürfen nicht aus der Zone gebracht werden. Für Hausgeflügel und andere in Gefangenschaft gehaltene Vögel gilt die Stallpflicht. Zudem führt das Veterinäramt Untersuchungen zum Seuchenstatus des Geflügels durch.

Virus wohl von Menschen eingeschleppt

Das Vogelgrippe-Virus wurde wahrscheinlich von Personen in den Geflügelstall eingeschleppt. Laut Mitteilung hatten die Hühner nämlich keinen Kontakt zu Wildvögeln. Der Stall war jedoch für Besucherinnen und Besucher zum Kauf von Eiern zugänglich. Diese könnten das Virus mit Schuhen, Kleidern oder durch ungewaschene Hände in die Geflügelhaltung eingeschleppt haben.

Der Bund hat im November vergangenen Jahres die ganze Schweiz zum Vogelgrippe-Kontrollgebiet erklärt. Es gelten bis mindestens Ende April erhöhte Sicherheitsauflagen, die vor allem darauf abzielen, den Kontakt zwischen Wildvögeln und Hausgeflügel zu verhindern.

Bei dem Vogelgrippe-Ausbruch in Fehraltorf ZH handelt es sich um den landesweit dritten Fall in Tierhaltungen. Auch die beiden früheren Fälle betrafen Tierhaltungen im Kanton Zürich. Im November 2021 wurde das Virus in einer Hobbyhaltung mit Geflügel im Zürcher Unterland entdeckt. Der zweite Fall ereignete sich in einer privaten Tierhaltung in Seuzach ZH.

Viele Fälle bei Wasservögeln im Kanton Zürich

Zudem wurden an verschiedenen Orten in der Schweiz Wildvögel positiv auf das Vogelgrippe-Virus getestet. Gemäss einer Übersichtskarte des BLV gab es vor allem in der Nähe des Zürichsees etliche Fundstellen. Auch am Bodensee sowie in der Nähe von Gewässern in Innerschweizer Kantonen gab es mehrere Vogelgrippefälle bei Wildtieren.

Allein seit Beginn des laufenden Jahres wurden gemäss BLV-Daten rund 150 Wildvögel positiv auf das Virus getestet, ungefähr die Hälfte davon im Kanton Zürich. Am stärksten betroffen waren Lachmöwen und andere Wasservögel.

Bei rund 40 Legehennen auf einem Betrieb beim Pfäffikersee im Kanton Zürich wurde die Vogelgrippe nachgewiesen.  (Symbolbild)
Bei rund 40 Legehennen auf einem Betrieb beim Pfäffikersee im Kanton Zürich wurde die Vogelgrippe nachgewiesen. (Symbolbild)
Keystone