Ukraine-Übersicht Selenskyj fordert härtere EU-Sanktionen +++ EDA bestellt russischen Botschafter ein

Agenturen/red

8.4.2022

Macron: Putin will am 9. Mai «Sieg» in der Ukraine feiern

Macron: Putin will am 9. Mai «Sieg» in der Ukraine feiern

Der russische Präsident Wladimir Putin will nach Einschätzung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron die russischen Angriffe in der Ukraine auf den Osten des Landes konzentrieren, um zur traditionellen Feier des Sieges im Zweiten Weltkrieg

08.04.2022

Der ukrainische Präsident Selenskyj sagt nach weiteren Leichenfunden, in Borodjanka sei es noch «viel schrecklicher» als in Butscha. EU-Ratspräsidentin Ursula von der Leyen ist in Kiew eingetroffen. Die Entwicklungen im Ticker.

Agenturen/red

8.4.2022

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach dem Angriff auf den Bahnhof von Kramatorsk in der Ukraine hat das Aussendepartement den russischen Botschafter in Bern einbestellt.
  • Russland schliesst die Büros mehrerer namhafter internationaler Organisationen, darunter die Menschenrechtsorganisationen Amnesty International und Human Rights Watch.
  • EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ist in Kiew eingetroffen. In der ukrainischen Hauptstadt will sie unter anderem den Präsidenten Wolodymyr Selenskyj treffen.
  • Bei einem Raketenangriff auf den Bahnhof von Kramatorsk im Osten der Ukraine sind nach Angaben der Bahngesellschaft mindestens 30 Menschen getötet und 100 weitere verletzt worden.
  • Die Slowakei hat der Ukraine ihr S-300 Flugabwehrsystem geschenkt.
  • Die EU hat nach eigenen Angaben fast 30 Milliarden Euro an russischem und belarussischem Vermögen eingefroren.
  • Die Entwicklungen vom Donnerstag findest du hier.
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  • 21.54 Uhr

    Wir beenden unseren Ticker am Freitag, 8. April

  • 21.47 Uhr

    USA verlegen Flugabwehrsystem in die Slowakei

    Die US-Streitkräfte verlegen ein modernes Flugabwehrraketensystem vom Typ Patriot in die Slowakei. Damit soll eine Lücke in der Landesverteidigung geschlossen werden, nachdem die Slowakei ihr bisheriges Flugabwehrsystem vom Typ S-300 der Ukraine geschenkt hatte.

    US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sagte am Freitag, das Patriot-System und die dazugehörigen US-Soldaten würden für einen zunächst unbestimmten Zeitraum «in den kommenden Tagen» im Osten der Slowakei ankommen. Sie befänden sich bereits in Europa.

    US-Präsident Joe Biden hat der slowakischen Regierung seinen Dank ausgesprochen.
    US-Präsident Joe Biden hat der slowakischen Regierung seinen Dank ausgesprochen.
    Patrick Semansky/AP/dpa

    Austin und Präsident Joe Biden dankten der slowakischen Regierung für ihre Ankündigung vom Freitag, das Flugabwehrsystem S-300 der Ukraine zu schenken. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj habe sich persönlich um das S-300-System bemüht, erklärte Biden.

    «Während sich das russische Militär für die nächste Phase dieses Kriegs aufstellt, habe ich meine Regierung angewiesen, weiterhin nichts unversucht zu lassen, um die fortschrittlichen Waffensysteme, die das ukrainische Militär braucht, um sein Land zu verteidigen, zu identifizieren und bereitzustellen», erklärte Biden.

  • 21.31 Uhr

    EDA bestellt russischen Botschafter ein

    Nach dem Angriff auf den Bahnhof von Kramatorsk in der Ukraine hat das Aussendepartement den russischen Botschafter in Bern einbestellt. Es verurteilte ihm gegenüber die Attacke scharf und forderte Russland auf, den Krieg sofort zu beenden.

    Bei diesen Verstössen gegen das humanitäre Recht müsse potenziell von Kriegsverbrechen ausgegangen werden, schrieb das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Freitagabend auf Twitter. Nach den «barbarischen Angriffen» auf Butscha habe die Ukraine in Kramatorsk einen «weiteren rücksichtslosen Angriff auf unschuldige Zivilisten» erlitten.

    Das EDA forderte Russland auf, den Krieg sofort zu beenden und mit unabhängigen internationalen Untersuchungen zusammenzuarbeiten, «um alle mutmasslichen Kriegsverbrechen aufzuklären».

    Die russische Botschaft in Bern wiederum veröffentlichte ebenfalls auf Twitter eine Stellungnahme des russischen Aussenministeriums, in dem der Beschuss in Kramatorsk den ukrainischen Streitkräften zur Last gelegt wird. Den Familien und Angehörigen der Opfer spreche man «unser tiefstes Beileid» aus.

  • 21.20 Uhr

    Polens Präsident sorgt sich um Souveränität der Ukraine

    Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki sieht noch keine Wirkung der bisherigen Sanktionen des Westens gegen Russland. Im Gespräch mit den ARD-«Tagesthemen» sagte er am Freitagabend, er sorge sich um die Souveränität der Ukraine. «Ich weine innerlich». Er sehe «Menschen, die dahingeschlachtet werden, wie im Zweiten Weltkrieg», und wie die «Kriegs- und Verbrechensmaschine der Russen weitergeht».

    Mit Blick auf Sanktionen gegen Moskau sagte Morawiecki, «entweder gewinnen wir diesen Krieg militärisch, und das versucht die Ukraine verzweifelt, oder wir gewinnen den Krieg in wirtschaftlicher Hinsicht». Allerdings funktionierten die Sanktionen «bis zum heutigen Tag nicht». Er tue alles, was in seiner Macht stehe, «um auf stärkere wirtschaftliche Sanktionen hinzuwirken».

  • 21.10 Uhr

    Ukrainische Staatsanwaltschaft ermittelt nach Minenexplosion

    Ukrainische Staatsanwälte haben Ermittlungen zum Tod eines Mitarbeiters eines Stromversorgers durch eine mutmasslich von abziehenden russischen Truppen gelegte Mine aufgenommen. Es werde geprüft, ob es sich um ein Kriegsverbrechen handele, teilte die Generalstaatsanwaltschaft am Freitag mit.

    Der Mann sei bei Trostjanez im Nordosten der Ukraine mit zwei Kollegen zur Reparatur von Stromleitungen unterwegs gewesen, als ihr Fahrzeug bei dem Dorf Bilka auf eine Mine gefahren sei. Die beiden Kollegen seien verletzt worden. Die Gegend war bis Ende März gut einen Monat von russischen Truppen besetzt gewesen.

    Die ukrainischen Behörden haben wiederholt vor Minen und Sprengfallen gewarnt, die abziehende russische Truppen hinterlassen haben könnten.

  • 20.36 Uhr

    Selenskyj fordert härtere EU-Sanktionen gegen Russland

    Bei einem Besuch von EU-Kommissions-Präsidentin Ursula von der Leyen und dem EU-Aussenbeauftragten Josep Borrell in Kiew hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj einmal mehr härtere Sanktionen gegen Russland gefordert.

    «Denn anders will Russland niemanden und nichts verstehen», betonte er am Freitag vor Journalisten in Kiew. Der 44-Jährige sagte, er sei zwar dankbar für das kürzliche beschlossene fünfte Sanktionspaket, doch sei das angesichts der russischen Aggression zu wenig.

    Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, hat an die EU appelliert, Russland härter zu santionieren.
    Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, hat an die EU appelliert, Russland härter zu santionieren.
    Bild: Uncredited/Ukrainian Presidential Press Office/dpa

    Die Strafmaßnahmen dürften nicht «oberflächlich», sondern müssten «tief durchdacht» sein, damit Russland sie nicht umgehen könnte, mahnte Selenskyj. Moskau habe der Ukraine sehr viel genommen. «Wir können das Territorium zurückholen, aber nicht die Menschen», sagte er mit Blick auf die vielen Toten.

  • 20.20 Uhr

    Russland schliesst Büros von Amnesty und Human Rights Watch

    Russland schliesst die Büros mehrerer namhafter internationaler Organisationen, darunter deutsche Parteistiftungen sowie die Menschenrechtsorganisationen Amnesty International und Human Rights Watch. Sie seien «aus dem offiziellen Register ausländischer Nichtregierungsorganisationen» in Russland aufgrund von «Verstössen gegen das russische Recht» ausgeschlossen worden, teilte das Justizministerium am Freitagabend in Moskau mit. Dies entspreche de facto der Schliessung, erklärte Amnesty.

    Zu den insgesamt 15 betroffenen Organisationen gehören laut dem Justizministerium auch die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung, die FDP-nahe Friedrich-Naumann-Stiftung und das Politikinstitut Carnegie Endowment for International Peace.

    Seit dem Beginn des russischen «Spezial-Militäreinsatzes» in der Ukraine wurden die Websites zahlreicher russischer und ausländischer Medien in Russland gesperrt. Im März verabschiedeten die Behörden zudem mehrere Gesetze, die nach russischer Ansicht «falsche Informationen» über den Konflikt mit hohen Haftstrafen belegen.

  • 19.51 Uhr

    Über 130 erschossene Zivilisten in Makariw bei Kiew

    Unweit der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind im Ort Makariw nach Angaben des Bürgermeisters 132 Zivilisten erschossen aufgefunden worden. Die meisten Toten seien in Massengräbern entdeckt worden, sagte Wadym Tokar am Freitag im ukrainischen Fernsehen.

    Tokar machte für das Verbrechen russische Soldaten verantwortlich, die mehrere Orte in der Region bis vor kurzem besetzt hatten. Die Angaben konnten zunächst nicht überprüft werden.

    Das mehr als 50 Kilometer westlich von Kiew gelegene Dorf sei zu etwa 40 Prozent zerstört, sagte der Bürgermeister. Es gebe derzeit weder Strom- noch Gas-Versorgung.

  • 19.37 Uhr

    Österreichs Kanzler nach Kiew aufgebrochen

    Als weiterer Spitzenpolitiker der EU hat sich Österreichs Kanzler Karl Nehammer auf den Weg nach Kiew gemacht. Wie das Bundeskanzleramt in Wien berichtete, brach der Regierungschef mit seiner Delegation am Freitagabend in die Ukraine auf.

    Am Samstag seien ein Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sowie ein Besuch in Butscha geplant. Der Ort war Schauplatz eines Massakers an Zivilisten. Ausserdem will Nehammer den Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko treffen.

    Karl Nehammer (ÖVP), Bundeskanzler von Österreich, reist nach Kiew.
    Karl Nehammer (ÖVP), Bundeskanzler von Österreich, reist nach Kiew.
    Bild: Hans Punz/APA/dpa

    Ziel des Besuchs sei es, die Ukraine weiterhin bestmöglich humanitär und politisch zu unterstützen, hiess es. Österreich, das nicht der Nato angehört, hat bisher unter anderem 10'000 Helme und 9000 Schutzwesten für den zivilen Einsatz geliefert. «Es ist wichtig, dass wir im Rahmen unserer Neutralität der Ukraine sowohl auf humanitärer als auch auf politischer Ebene beistehen», sagte Nehammer.

  • 18.46 Uhr

    Biden verurteilt russischen Angriff auf Bahnhof in Kramatorsk

    US-Präsident Joe Biden hat den verheerenden Raketenangriff auf einen Bahnhof der ostukrainischen Stadt Kramatorsk scharf verurteilt. «Der Angriff auf einen ukrainischen Bahnhof ist eine weitere schreckliche Gräueltat Russlands, die Zivilisten traf, die versuchten, sich in Sicherheit zu bringen», schrieb Biden am Freitag auf Twitter.

    Er sagte zu, gemeinsam mit Verbündeten und Partnern würden die USA Bemühungen unterstützen, die Attacke zu untersuchen. Russlands Handlungen würden dokumentiert, um Moskau für sein Vorgehen zur Rechenschaft zu ziehen.

    Bei dem Angriff auf den Bahnhof waren zuvor 50 Menschen getötet worden, davon fünf Kinder. Etwa 100 wurden verletzt, wie der Gouverneur des Gebiets Donezk, Pawlo Kyrylenko, am Freitag sagte. An dem Bahnhof hätten Tausende Menschen darauf gewartet, mit dem Zug fliehen zu können.

    Die Ukraine und Russland gaben sich gegenseitig die Schuld für die Attacke. Westliche Politiker und Analysten zeigten sich aber überzeugt, dass es sich um einen russischen Angriff handelte.

  • 18.15 Uhr

    Scholz verteidigt Macrons Gespräche mit Putin

    Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Gespräche des französischen Präsidenten Emmanuel Macron mit Kremlchef Wladimir Putin gegen scharfe Kritik aus Polen verteidigt. «Die Kritik an dem französischen Präsidenten ist unberechtigt, um da sehr klar zu sein», sagte der SPD-Politiker am Freitag nach einem Treffen mit dem britischen Premierminister Boris Johnson in London. Scholz sprach sich klar dafür aus, trotz der mutmasslich russischen Kriegsgräuel in der Ukraine auch weiterhin mit Putin im Gespräch zu bleiben.

    Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hatte Macron kürzlich wegen dessen Telefonaten mit Putin vorgehalten, es habe auch niemand mit Adolf Hitler verhandelt.

    Scholz sagte nun, Macron versuche, mit den Gesprächen, die dieser mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Putin führe, «seinen Beitrag dazu zu leisten, dass wir eine Chance haben für einen Waffenstillstand, für den Rückzug der russischen Truppen». Er wisse das, weil er sich sehr oft mit Macron über diese Fragen austausche - genau wie mit Johnson und US-Präsident Joe Biden und anderen.

    Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (rechts) hat für Verständnis für Frankreichs Präsident Emmanuel Macron gezeigt.
    Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (rechts) hat für Verständnis für Frankreichs Präsident Emmanuel Macron gezeigt.
    Bild: Kay Nietfeld/dpa

    In den Gesprächen mit Putin sei es ganz wichtig, dass man einen klaren Standpunkt habe, sagte Scholz: «Über die Ukraine verhandeln die Ukrainer. Und niemand wird sie in dieser Frage ersetzen.» Man werde sie aber «unterstützen, stärken und dazu beitragen, dass sie eine gute Verhandlungsposition haben - mit dem, was wir an militärischer Unterstützung leisten, mit dem, was wir an finanzieller Unterstützung leisten und mit den Sanktionen».

    Man versuche zudem, Putin zu sagen, wie die Lage wirklich sei, ihn also über die Zahl der getöteten russischen Soldaten zu informieren, sagte Scholz. «Denn es gibt ja eine ganz furchtbare Konsequenz auf für die russische Armee.»

  • 17:29 Uhr

    Finnland weist zwei russische Diplomaten aus

    Finnland weist zwei Mitglieder des russischen Botschaftspersonals in Helsinki aus. Sie haben nun 14 Tage Zeit, das nordische EU-Land zu verlassen. Ausserdem wurde einem Botschaftsmitarbeiter die Verlängerung seines Visums verweigert. Das beschlossen der finnische Präsident Sauli Niinistö und der aussen- und sicherheitspolitische Ausschuss der finnischen Regierung am Freitag, wie das Präsidentenbüro im Anschluss mitteilte. Am selben Tag war Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei Niinistö zu Gast. Ähnliche Schritte zur Ausweisung von russischen Diplomaten hatten zuvor auch Deutschland und mehrere andere EU-Länder ergriffen.

  • 16:50 Uhr

    Rotes Kreuz stockt Ukraine-Hilfe um zehn Millionen Franken auf

    Das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) gibt weitere zehn Millionen Franken frei, um den vom Krieg in der Ukraine betroffenen Menschen im In- und Ausland zu helfen. Damit summiert sich der Betrag des SRK im Zusammenhang mit dem von Russland angegriffenen Land auf 25 Millionen Franken.

    Es zeichne sich ab, dass die Ukraine-Krise die Behörden, die Gesellschaft und die Hilfswerke in der Schweiz längerfristig stark fordern werde, schrieb das SRK in einer Mitteilung vom Freitag.

    Die Finanzierung von Soforthilfe und von Integrationsmassnahmen im Inland müsse jetzt sichergestellt werden. Je länger der Krieg dauere und je grösser die Zerstörung in der Ukraine werde, desto länger würden Geflüchtete in der Schweiz bleiben.

  • 16:38 Uhr

    Von der Leyen besucht Butscha nach Bekanntwerden von Kriegsverbrechen

    Als erste westliche Spitzenpolitikerin hat sich EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nach Bekanntwerden von Kriegsverbrechen im Kiewer Vorort Butscha ein Bild von der Lage gemacht. Die deutsche Politikerin sah sich dort am Freitag unter anderem 20 exhumierte Leichen aus einem Massengrab an und entzündete in einer Kirche Kerzen für die Opfer des Massakers.

    Ursula von der Leyen besucht den Kiewer Vorort Butscha.
    Ursula von der Leyen besucht den Kiewer Vorort Butscha.
    key
  • 16.17 Uhr

    Russland sieht Belarus weiter als Vermittler im Ukrainekrieg

    Im Krieg in der Ukraine sieht Russland nach den jüngsten Verhandlungen in der Türkei auch Belarus weiter als möglichen Vermittler.

    «Wir sind dafür, dass unsere belarussischen Freunde weiterhin eine positive Rolle in den russisch-ukrainischen Verhandlungen spielen, und Belarus ist eine hervorragende Plattform für die Fortsetzung solcher Verhandlungen», sagte Russlands Aussenminister Sergej Lawrow am Freitag in Moskau.

    In Belarus hatte Machthaber Alexander Lukaschenko zuvor eine Teilnahme an den Gesprächen verlangt. Ohne sein Land sei keine Lösung möglich, meinte er. Lawrow schloss zwar auch andere Verhandlungsorte nicht aus, machte sich aber zugleich für Belarus als Sicherheitsgaranten der Ukraine stark. Die ersten russisch-ukrainischen hatte es in Belarus gegeben. Die Ukraine sieht Belarus nicht mehr als neutralen Vermittler, da es auch Angriffe von dortigem Gebiet aus gab.

    Ohne sein Land sei keine Lösung möglich, findet Belarus Machthaber Alexander Lukaschenko, hier links im Bild mit Kreml-Chef Wladimir Putin. 
    Ohne sein Land sei keine Lösung möglich, findet Belarus Machthaber Alexander Lukaschenko, hier links im Bild mit Kreml-Chef Wladimir Putin. 
    KEYSTONE/KEYSTONE/EPA/MIKHAIL KLIMENTYEV/KREMLIN POOL / SPUTNIK MANDATORY CREDIT
  • 16.14 Uhr 

    Türkei: Kiew und Moskau weiter zu Verhandlungen bereit

    Russland und die Ukraine wollen ihre Verhandlungen über einen Waffenstillstand in der Türkei trotz der Kriegsgräuel von Butscha fortsetzen. «Sowohl Russland als auch die Ukraine sind willens, die Gespräche in der Türkei zu führen. Sie sind aber weit davon entfernt, sich auf einen gemeinsamen Text zu einigen», sagte ein türkischer Regierungsvertreter am Freitag. Ein Termin für die nächste Verhandlungsrunde stehe noch nicht fest.

    Offen sind den Angaben zufolge unter anderem Fragen rund um den Status der Donbass-Region sowie jenem der 2014 von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim. Auch Fragen im Zusammenhang mit den von der Ukraine geforderten Sicherheitsgarantien seien ungeklärt.

  • 16.10 Uhr 

    Deutschsprachige Aussenminister richten Appell an Russland

    Die deutschsprachigen Aussenministerinnen und Aussenminister haben bei ihrem Jahrestreffen in Liechtenstein gemeinsam an Russland appelliert, jegliche Gewaltanwendung in der Ukraine sofort zu beenden und seine Truppen bedingungslos abzuziehen. Das teilt das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA mit. 

     «Als Teil der europäischen Wertegemeinschaft setzen wir uns Seite an Seite mit unseren Nachbarn und der EU für Frieden, Stabilität, Sicherheit und Wohlstand ein. Eine möglichst rasche Lösung des Konflikts ist im Interesse des gesamten Kontinents», sagte Bundespräsident und EDA-Vorsteher Ignazio Cassis anlässlich der Gespräche. Laut der Mitteilung nutzte Cassis die Gelegenheit auch dazu, um erneut die Schweizerische Neutralitätspolitik darzulegen.

    Österreichs Aussenminister Alexander Schallenberg (ÖVP), der Schweizer Bundespräsident Ignazio Cassis, Aussenministerin Dominique Hasler (Liechtenstein), Aussenminister Jean Asselborn (Luxemburg) und Aussenministerin Annalena Baerbock (Deutschland, v.l.n.r.) am 8. April 2022 in Vaduz.
    Österreichs Aussenminister Alexander Schallenberg (ÖVP), der Schweizer Bundespräsident Ignazio Cassis, Aussenministerin Dominique Hasler (Liechtenstein), Aussenminister Jean Asselborn (Luxemburg) und Aussenministerin Annalena Baerbock (Deutschland, v.l.n.r.) am 8. April 2022 in Vaduz.
    Bild: Keystone
  • 15.47 Uhr 

    Experten aus Den Haag sollen Leichen in Butscha identifizieren

    Experten der Internationalen Kommission für vermisste Personen (ICMP) sollen die jüngsten Gräueltaten in der Ukraine untersuchen. Ein Team der Organisation werde voraussichtlich Anfang kommender Woche in die Ukraine reisen und dabei helfen, die Leichen im Kiewer Vorort Butscha zu identifizieren, sagte Generaldirektorin Kathryne Bomberger am Freitag der Nachrichtenagentur AP. Die Kommission war ursprünglich gegründet worden, um Tote und Vermisste der Balkankriege in den 1990er Jahren zu identifizieren, unter anderem die Opfer des Völkermords von Srebrenica.

    Dem Team für die Ukraine gehören Experten für Gerichtsmedizin, forensische Archäologie und für die Sammlung von DNA-Proben an. Neben der Klärung der Identität der Toten soll auch deren Todesursache dokumentiert werden. Damit könnte die Arbeit der ICMP eine Grundlage für eine Untersuchung wegen Kriegsverbrechen schaffen. Im Labor der Organisation im niederländischen Den Haag soll eine Datenbank mit den gesammelten Beweisen entstehen. Es sei wichtig, dass die sterblichen Überreste richtig exhumiert werden, damit die Beweise auch in möglichen Strafverfahren verwendet werden könnten, sei es am Internationalen Strafgerichtshof oder an Gerichten in der Ukraine, sagte Bomberger.

    Forensiker der Internationalen Kommission für vermisste Personen am 8. April 2022 bei der Arbeit. 
    Forensiker der Internationalen Kommission für vermisste Personen am 8. April 2022 bei der Arbeit. 
    Bild: Keystone
  • 15.21 Uhr

    Bürgermeister berichtet von 700 Toten in Tschernihiw

    Seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine sind in der lange heftig umkämpften Stadt Tschernihiw nach Angaben des Bürgermeisters rund 700 Menschen getötet worden. Unter den Toten seien sowohl Armeeangehörige als auch Zivilisten, sagte Wladyslaw Atroschenko am Freitag der Nachrichtenagentur Unian. Zwei Drittel der ehemals 300'000 Einwohner der Stadt nördlich der Hauptstadt Kiew seien geflohen.

    Tschernihiw, nur 50 Kilometer von der Grenze zu Belarus, wurde gleich zu Beginn der russischen Invasion am 24. Februar angegriffen und dann schnell von den Streitkräften eingekesselt. Die Stadt wurde zwar nie besetzt, allerdings einen Monat lang bombardiert und beschossen. In den vergangenen Tagen hatte sich die russische Armee zurückgezogen, um sich für eine Offensive in der Ostukraine neu zu formieren.

    Ein ukrainischer Soldat patrouilliert am 5. April 2022 durch die Stadt Tschernihiw im Norden der Ukraine. (Archiv)
    Ein ukrainischer Soldat patrouilliert am 5. April 2022 durch die Stadt Tschernihiw im Norden der Ukraine. (Archiv)
    SOPA Images/LightRocket via Getty Images
  • 15.02 Uhr 

    Slowakei schenkt der Ukraine ihr Flugabwehr-Raketensystem

    Die Slowakei hat der Ukraine ihr S-300 Flugabwehrsystem geschenkt. Das gab Ministerpräsident Eduard Heger während seiner Reise nach Kiew bekannt, die er am Freitag gemeinsam mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen unternahm.

    Das noch zu Sowjetzeiten entwickelte russische Flugabwehr-Raketensystem S-300 zerstört mit präziser Lenktechnik gegnerische Flugzeuge oder Raketen.

    Der Schritt kam überraschend, weil die Regierung in Bratislava bisher stets erklärt hatte, das Raketensystem sei für ihre eigene Verteidigung unverzichtbar. Das im März aus Deutschland und den Niederlanden zur Verstärkung der Nato-Ostflanke gelieferte System Patriot sei kein Ersatz, sondern nur eine vorübergehende Ergänzung, erklärte Verteidigungsminister Jaroslav Nad regelmässig auf Drängen ukrainischer und amerikanischer Partner.

    In einer offensichtlich noch während der Zugfahrt nach Kiew aufgenommenen Videobotschaft, die das Regierungsamt in Bratislava der Deutschen Presse-Agentur und slowakischen Medien weiterleitete, betonte Heger, dies bedeute aber nicht, dass die Slowakei damit selbst in einen bewaffneten Konflikt verwickelt sei. Auch werde man von den Nato-Verbündeten rasch einen Ersatz für das an die Ukraine gelieferte System bekommen.

  • 14.48 Uhr

    Macron nennt Polens Premier «rechtsradikalen Antisemiten»

    Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat den polnischen Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki in einem Zeitungsinterview als «rechtsradikalen Antisemiten» bezeichnet. Macron nahm dabei am Freitag in der Zeitung «Le Parisien» Bezug auf eine vor einigen Tagen von Morawiecki geäusserte Kritik an seinen regelmässigen Telefonaten mit Kremlchef Wladimir Putin zur Vermittlung im Ukraine-Krieg. Es habe auch niemand mit Adolf Hitler verhandelt, hatte der polnische Premier Macron vorgehalten.

    «Das ist beschämend», sagte Macron. Morawiecki, welcher der national-konservativen PiS-Partei angehört, sei «ein rechtsradikaler Antisemit», der Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Transsexuellen das Leben schwer mache. Ausserdem unterstütze Morawiecki die französische rechte Politikerin Marine Le Pen, die er mehrfach empfangen habe. «Seien wir nicht naiv: Heute will er ihr vor den Wahlen helfen.» Bei der französischen Präsidentschaftswahl, die an diesem Sonntag beginnt, ist Le Pen die Hauptherausforderin von Macron.

    Hart ist Frankreichs Präsident Emmanuel Macron Polens Premierminister Mateusz Morawiecki (im Bild) angegangen. (Archiv)
    Hart ist Frankreichs Präsident Emmanuel Macron Polens Premierminister Mateusz Morawiecki (im Bild) angegangen. (Archiv)
    Bild: Ronald Wittek/Pool EPA/AP/dpa
  • 14.36 Uhr

    Weitere Leichen aus Massengrab in Butscha geborgen

    Nahe einer Kirche im Kiewer Vorort Butscha sind am Freitag wieder zahlreiche Leichen aus einem Massengrab geholt worden. Die ukrainische Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa war vor Ort, als die schwarzen Leichensäcke auf dem schlammigen Boden aufgereiht wurden. Keiner der Toten sei Russe, sagte Wenediktowa, und die meisten seien erschossen worden.

    Die Generalstaatsanwaltschaft untersucht die Gräueltaten von Butscha als mögliche Kriegsverbrechen. Die ukrainische Regierung wirft russischen Soldaten vor, in Butscha und in anderen Städten um Kiew wie etwa Borodjanka Massaker an Zivilisten verübt zu haben. Die genaue Zahl der Toten ist noch unklar, allein in Butscha waren es nach ukrainischen Angaben Hunderte – und längst seien nicht alle Leichen geborgen.

    Geöffnetes Massengrab vor einer Kirche in Butscha am 7. April 2022. 
    Geöffnetes Massengrab vor einer Kirche in Butscha am 7. April 2022. 
    Bild: Keystone
  • 14.32 Uhr

    Von der Leyen: Raketenangriff auf Kramatorsk «verabscheuungswürdig»

    EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat den Raketenangriff auf den Bahnhof der ostukrainischen Stadt Kramatorsk als «verabscheuungswürdig» bezeichnet. «Ich bin entsetzt über den Verlust von Menschenleben und werde Präsident Wolodymyr Selenskyj persönlich mein Beileid aussprechen», schrieb sie am Freitag auf Twitter. Kurz zuvor war die deutsche Politikerin zu einem Solidaritätsbesuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew angekommen.

    Bei dem Angriff auf den Bahnhof wurden nach Angaben des ukrainischen Geheimdiensts SBU mindestens 39 Menschen getötet, davon 4 Kinder. Dutzende weitere Menschen wurden verletzt. Etwa 4000 Menschen hätten sich am Bahnhof aufgehalten, sagte Bürgermeister Olexander Hontscharenko.

  • 14.22 Uhr 

    Fast 30 Milliarden Euro russisches Vermögen in EU eingefroren

    Fast 30 Milliarden Euro an russischem und belarussischem Vermögen sind nach EU-Angaben wegen des Ukraine-Kriegs eingefroren. Die EU-Kommission bezifferte das von Wirtschaftssanktionen betroffene Vermögen von Verantwortlichen, Unternehmen oder Organisationen am Freitag auf mindestens 29,5 Milliarden Euro. Dazu zählten Jachten, Immobilien oder Kunstwerke im Wert von fast sieben Milliarden Euro, hiess es.

    Die vorläufige Bilanz basiert der Kommission zufolge auf Angaben aus rund der Hälfte der 27 EU-Staaten. Darüber hinaus seien bisher 196 Milliarden Euro an Finanz-Transaktionen blockiert worden, hiess es.

    Fast 30 Milliarden Euro russisches Vermögen in EU eingefroren

    Fast 30 Milliarden Euro russisches Vermögen in EU eingefroren

    Fast 30 Milliarden Euro an russischem und belarussischem Vermögen sind nach EU-Angaben wegen des Ukraine-Kriegs eingefroren. Dazu zählten Jachten, Immobilien oder Kunstwerke im Wert von fast sieben Milliarden Euro, teilte ein Kommissionssprecher m

    08.04.2022

    Die EU-Staaten hatten zuvor im schriftlichen Verfahren das fünfte Sanktionspaket gegen Russland besiegelt. Es sollte am Freitag mit Veröffentlichung im Amtsblatt in Kraft treten. Es sieht unter anderem ab August ein EU-Importverbot für russische Kohle vor sowie die Schliessung europäischer Häfen für russische Schiffe und verschärfte Massnahmen gegen Banken.

    In der Schweiz sind momentan russische Vermögenswerte im Umfang von 7,5 Milliarden Franken gesperrt. Es handle sich um Gelder auf gesperrten Konten sowie Liegenschaften in vier Kantonen, sagte Erwin Bollinger, Botschafter und Leiter des Leistungsbereichs Bilaterale Wirtschaftsbeziehungen beim Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Donnerstag vor den Medien in Bern.

  • 14.01 Uhr 

    Schweizer Lebensmitteltransport erreicht Odessa

    Am Donnerstag hat eine von der Schweiz organisierte Lebensmittellieferungen die ukrainische Millionenstadt Odessa am Schwarzen Meer erreicht, teilt das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA mit

    Die Lieferung sei in Zusammenarbeit mit ihrem ukrainischen Partner Astarta-Kyiv erfolgt. Auf dem ukraiinischen Markt seien dafür  Öl, Zucker, Mehl, Mais und Milchpulver beschafft worden.

    Wie das EDA weiter mitteilte, sei die Unterstützung auf Ersuchen der Behörden der Stadt erfolgt. Odessa wolle strategische Reserven anlegen, um die Lebensmittelversorgung der vulnerablen Bevölkerung im Falle einer möglichen Blockade der Stadt sicherzustellen.

    Die Lieferung der Hilfsgüter wurde vom Bürgermeister der Stadt Odessa in Anwesenheit eines Teams des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe (SKH) in Empfang genommen.

  • 13.50 Uhr

    Nato könnte Kiew über Jahre mit Waffen beliefern

    Die Nato-Staaten sind bereit, die Ukraine auf Jahre hinaus für den Kampf gegen Russland mit Waffen zu beliefern. Das bekräftigte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Freitag in einem Interview mit dem britischen Radiosender BBC 4.

    Er könne nicht auf einzelne Waffensysteme eingehen, sagte Stoltenberg, aber die Effekte der bereits in die Ukraine gelangten Waffen sei jeden Tag zu beobachten. «Wir sehen all das zerstörte russische Kriegsgerät und wir sehen, dass die Ukraine die Fähigkeit hat, russische Raketen und Flugzeuge abzuschiessen», so der Generalsekretär des Verteidigungsbündnisses. Er fügte hinzu: «Die Alliierten sind bereit, mehr und auch modernere und schwerere Waffen zu liefern.»

    Nachdem die Lieferung schwerer Waffen aus Sorge vor einer Eskalation des Konflikts bislang nicht zur Debatte stand, hatten die Nato-Aussenminister bei ihrem am Mittwoch in Brüssel einen Kurswechsel eingeläutet.

  • 13.43 Uhr

    Von der Leyen zu Solidaritätsbesuch in Kiew eingetroffen

    EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ist am Freitag zu einem Solidaritätsbesuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew eingetroffen. Dort will sie unter anderem den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj treffen.

    Von der Leyen wird von einer Delegation begleitet, der auch der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell, der slowakische Ministerpräsident Eduard Heger und mehrere EU-Parlamentarier angehören.

    «Diese Reise ist ein deutliches Zeichen der Unterstützung für die Ukrainer», sagte von der Leyen auf dem Weg nach Kiew. Das Land brauche dringend Hilfe. Mit Blick auf die Zeit nach dem Krieg sagte die Kommissionschefin, dass die Ukraine als demokratisches Land aus dem Krieg hervorgehen solle. Gemeinsam mit anderen Gebern sei man dazu bereit, dabei zu helfen, das Land wieder aufzubauen und zu reformieren.

    Von der Leyen ist die erste westliche Spitzenpolitikerin, die seit Bekanntwerden der Kriegsgräuel im Kiewer Vorort Butscha die Ukraine besucht. 

    Ursula Von der Leyen ist am Freitag in Kiew eingetroffen. (Archivbild) 
    Ursula Von der Leyen ist am Freitag in Kiew eingetroffen. (Archivbild) 
    KEYSTONE/EPA/Fredrik Sandberg
  • 13.36 Uhr

    Ruhe vor dem erwarteten Angriff in der Ostukraine

    Artillerie und Panzerfahrzeuge stehen am Rand der Strasse zwischen den von der ukrainischen Armee gehaltenen ostukrainischen Schwesterstädten Slowjansk und Kramatorsk und dem rund 20 Kilometer weiter nördlich gelegenen Ort Isjum, der seit wenigen Tagen von russischen Truppen besetzt ist. Ukrainische Soldaten haben rund um das Dorf Krasnopillja in der Donbass-Region Stellungen bezogen. 

    «Wir wissen, dass die Russen Truppen zusammenziehen und einen Angriff vorbereiten», sagt ein ranghoher ukrainischer Offizier vor Ort der Nachrichtenagentur AFP. «Wir sind bereit», versichert der Offizier. «Wir haben ein paar Überraschungen für sie auf dem Weg vorbereitet.»

    Nach seinen Worten haben die russischen Truppen die Zahl ihrer Hubschrauberflüge über dem Gebiet verstärkt - häufig ein Hinweis auf einen bevorstehenden Grossangriff. Im an die Strasse angrenzenden Wald haben die ukrainischen Truppen befestigte Stellungen angelegt, getarntes Militärgerät steht zwischen den Bäumen verborgen, Schützengräben durchziehen das Gelände. Die Strasse selbst ist mit Panzersperren übersät.

  • 13.32 Uhr

    Japan verhängt neue Sanktionen gegen Russland

    Japan hat seine Sanktionen gegen Russland im Einklang mit den westlichen Partnerländern weiter verschärft. Die neuen Strafmassnahmen sehen ein Importverbot für Kohle, Wodka, Holz und russische Maschinen sowie ein Stopp neuer Investitionen in Russland vor. Das gab der japanische Ministerpräsident Fumio Kishida am Freitag bekannt. Zudem würden die Guthaben der russischen Sberbank und der Alfabank eingefroren. Ausserdem verweise man acht russische Diplomaten und Handelsvertreter des Landes, teilte Kishida mit.

    Japan wolle Russland für die «grausamen, unmenschlichen» Taten in der Ukraine zur Verantwortung ziehen, sagte Kishida und nannte sie Kriegsverbrechen. Japan unterstütze daher auch die Ermittlungen des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag.

  • 13.02 Uhr

    Kreml weist Verantwortung für Angriff auf Bahnhof zurück

    Der Kreml hat eine Verantwortung russischer Truppen für den Angriff auf den Bahnhof der ostukrainischen Stadt Kramatorsk zurückgewiesen. «Unsere Streitkräfte nutzen diesen Raketentyp nicht», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag russischen Agenturen zufolge. Er bezog sich dabei auf den mutmasslich verwendeten Typ «Totschka-U». Militärexperten bezweifeln diese Darstellung. Die «Totschka-U» gelten als weniger zielgenau als Raketen vom Typ «Iskander», die Russland häufig eingesetzt hat.

    «Ausserdem gab es keine Kampfeinsätze in Kramatorsk, und es waren heute auch keine geplant», sagte Peskow weiter. Die Ukraine macht dagegen russische Truppen für den Angriff verantwortlich, die moskautreuen Separatisten gaben ukrainischen Einheiten die Schuld.

    Teil einer vor dem Bahnhof gefunden Rakete mit der Aufschrift «Für die Kinder».
    Teil einer vor dem Bahnhof gefunden Rakete mit der Aufschrift «Für die Kinder».
    Bild: AFP via Getty Images
  • 12.45 Uhr 

    Macron: Putin will am 9. Mai «Sieg» in der Ukraine feiern

    Der russische Präsident Wladimir Putin will  nach Einschätzung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron die russischen Angriffe in der Ukraine auf den Osten des Landes konzentrieren, um zur traditionellen Feier des Sieges im Zweiten Weltkrieg einen «Sieg» in der Ukraine präsentieren zu können.  «Für Russland ist der 9. Mai (der Tag der deutschen Kapitulation 1945 nach Moskauer Uhrzeit) ein wichtiger Tag für das Militär, und es ist relativ klar, dass es für Präsident Putin ein Tag des Sieges sein muss», sagte Macron am Freitag dem Sender RTL.

    «Wir werden in den nächsten Wochen sehr schlimme Szenen erleben», sagte Macron voraus. Die Evakuierungsaktion, die Frankreich gemeinsam mit Griechenland und der Türkei für Mariupol auf den Weg bringen wollte, werde von russischer Seite «komplett blockiert», räumte er ein.

    Der franzöische Präsident Emmanuel Macron referiert am 24. März bei der Nato in Brüssel. (Archiv)
    Der franzöische Präsident Emmanuel Macron referiert am 24. März bei der Nato in Brüssel. (Archiv)
    Bild: Keystone
  • 12.18 Uhr

    Dr. Oetker zieht sich komplett aus Russland zurück

    Auch der Nahrungsmittelhersteller Dr. Oetker zieht sich wegen des Ukraine-Krieges komplett aus Russland zurück. Das Familienunternehmen teilte am Freitag mit, dass es alle Anteile an seiner Russlandtochter an die bisherigen russischen Geschäftsführer verkaufe und damit sämtliche Aktivitäten in dem Land beende.

    Das Unternehmen hatte bereits direkt nach dem russischen Überfall auf die Ukraine alle Exporte nach Russland, alle Investitionen in die russische Schwestergesellschaft sowie sämtliche nationalen Marketingaktivitäten gestoppt. Das von Dr. Oetker in der Stadt Belgorod betriebene Nährmittelwerk produzierte seitdem nach Unternehmensangaben nur noch Grundnahrungsmittel wie Hefe und Backpulver für die russische Bevölkerung.

    Das Familienunternehmen Dr. Oetker zieht sich ganz aus Russland zurück. (Archivbild)
    Das Familienunternehmen Dr. Oetker zieht sich ganz aus Russland zurück. (Archivbild)
    KEYSTONE/DPA-Zentralbild/Z1003
  • 12.11 Uhr

    Russischer Konzern fordert Aufklärung über Kriegsgräuel 

    Der russische Aluminiumkonzern Rusal hat als erstes russisches Grossunternehmen eine «objektive und unabhängige Aufklärung des Verbrechens» in der ukrainischen Stadt Butscha nahe Kiew gefordert. Mit seiner Pressemitteilung weicht der Konzern von der Sprachregelung des Kremls ab, der die Tötung der Zivilisten in Butscha als «Fake» bezeichnet hat.

    In Butscha, das nach Kriegsausbruch wochenlang von russischen Truppen besetzt worden war, wurden nach der Rückeroberung des Ortes durch ukrainisches Militär mehr als 300 Leichen von Zivilisten gefunden. Einige der Opfer wiesen Folterspuren auf. Kiew beschuldigt Moskau schwerer Kriegsverbrechen, die russische Führung hingegen spricht von einer «Inszenierung».

    In der Presseerklärung macht Rusal zwar keine direkten Schuldzuweisungen, spricht aber von einem schockierenden Verbrechen und fordert «eine harte Bestrafung für die Täter». Zugleich spricht sich der Aluminiumgigant für eine friedliche Lösung des Ukraine-Konflikts aus.

  • 11.55 Uhr

    Moskau: 12'000 russische Pässe an Flüchtlinge verteilt

    Russland hat nach eigenen Angaben etwa 12'000 russische Pässe an Flüchtlinge aus der Ukraine ausgegeben. Insgesamt hätten mehr als 18'000 Menschen aus der Ukraine sowie den ostukrainischen Separatistengebieten Donezk und Luhansk, die Russland als unabhängige Staaten anerkennt, die Staatsangehörigkeit beantragt, sagte Oleg Kadotschnikow vom Innenministerium in Moskau am Freitag der Agentur Tass zufolge. Die Zahlen stellen demnach den Stand vom 30. März dar.

    In Donezk und Luhansk hatten die moskautreuen Behörden bereits am 18. Februar mit Evakuierungen begonnen. Als Grund nannten sie die angeblich zunehmende Gefahr eines Angriffs der ukrainischen Armee. Dafür gibt es keine Beweise. Der russische Präsident Wladimir Putin erkannte die Separatistengebiete am 21. Februar als unabhängige Staaten an und begann am 24. Februar den Angriffskrieg gegen die Ukraine.

    Kadotschnikow sagte, bis 30. März seien etwa 500'000 Menschen nach Russland gekommen. Davon seien etwa 100'000 Kinder. Etwa 25'000 Menschen, darunter 10'500 Kinder, wohnten derzeit in 800 Notunterkünften. Ihnen würden Hilfszahlungen von 10'000 Rubel (rund 117 Franken) angeboten.

    Kiew wirft Moskau vor, Zivilisten nach Russland zu verschleppen. Der Bürgermeister von Mariupol, Wadym Bojtschenko, hatte Ende März gesagt, allein aus der umkämpften südostukrainischen Hafenstadt seien 20'000 bis 30'000 Menschen unter Zwang nach Russland gebracht worden. Ukrainischen Angaben zufolge werden die Menschen über ganz Russland verteilt.

  • 11.21 Uhr 

    EU-Vertretung in Kiew wird wiedereröffnet

    Gut sechs Wochen nach Beginn des Krieges in der Ukraine wird die Vertretung der Europäischen Union in Kiew am Freitag wiedereröffnet. Das kündigte der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell auf der Zugfahrt einer Delegation von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nach Kiew an. Auch Botschafter Matti Maasikos war an Bord des Zuges, der im Laufe des Tages in Kiew erwartet wurde. Er wird seine Arbeit in der ukrainischen Hauptstadt mit einem kleinen Team wiederaufnehmen. Die EU-Vertretung war einen Tag nach Kriegsbeginn komplett evakuiert worden, ein Kernteam arbeitete fortan von Rzeszow in Südpolen aus.

    Die Reise und die Rückkehr des Botschafters solle zeigen, «dass die Ukraine existiert, dass es da eine Hauptstadt gibt, eine Regierung gibt und Vertretungen anderer Länder». Das Land sei noch immer unter der Kontrolle der Ukrainer, sagte Borrell. Mit Blick auf die Zugfahrt durch das Land sagte der Spanier: «Man hat nicht das Gefühl, im Krieg zu sein.»

    Er kündigte zudem an, 7,5 Millionen Euro für die Ermittlungen zur Verfügung zu stellen, die die Ukraine nach den Kriegsverbrechen in dem Kiewer Vorort Butscha und an anderen Orten durchführt.

    Bei dem Besuch in Kiew soll Borrell zufolge auch darüber beraten werden, wie vor allem die militärische EU-Unterstützung für die Ukraine im Kampf gegen Russland besser gesteuert werden könne. Er zeigte sich zuversichtlich, dass die EU-Staaten seinem Vorschlag in den kommenden Tagen zustimmen, der Ukraine zusätzliche 500 Millionen Euro zur Unterstützung der ukrainischen Streitkräfte in ihrem Kampf gegen die russische Armee bereitzustellen. Damit würden sich die zur Verfügung stehenden Mittel auf 1,5 Milliarden Euro erhöhen.

  • 10.40 Uhr

    Ukrainische Eisenbahn: Mindestens 30 Tote bei Angriff in Ostukraine

    Bei einem Raketenangriff auf einen für Evakuierungen genutzten Bahnhof in der Ukraine sind nach Angaben der Eisenbahn mehr als 30 Menschen getötet worden. Ausserdem habe es auf dem Bahnhof von Kramatorsk mehr als 100 Verletzte gegeben, teilte Eisenbahnchef Olexander Kamyschin am Freitag mit.

    Auf dem Bahnhof seien Tausende Zivilisten gewesen, sagte der Gouverneur der Region Donezk, Pawlo Kyrylenko. Sie hätten in sicherere Gebiete gebracht werden sollen, während russische Truppen ihre Angriffe auf den Osten der Ukraine konzentrierten.

    Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, verbreitete auf Twitter ein Video dazu.

    Zivilisten versuchen am 6. April 2022 vom Bahnhof in Kramatorsk in sicherere Gebiete zu reisen. 
    Zivilisten versuchen am 6. April 2022 vom Bahnhof in Kramatorsk in sicherere Gebiete zu reisen. 
    Bild: Anadolu Agency via Getty Images
  • 10.27 Uhr 

    Russland meldet Abschuss ukrainischer Helikopter

    Russland hat nach eigenen Angaben die Angriffe auf die Ukraine in der Nacht zum Freitag verschärft. Die Luft- und Raketenstreitkräfte hätten 81 Militärobjekte beschossen, teilte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, mit. Zum Vergleich: Am Donnerstag hatte das Militär den Beschuss von 29 Objekten gemeldet.

    Unter den getroffenen Zielen seien Kommando- und Stützpunkte der ukrainischen Armee sowie Artilleriegeschütze und Mehrfachraketenwerfer im Donbass, sagte Konaschenkow in einem am Freitag vom Ministerium veröffentlichten Video. «Nahe der Ortschaft Staraja Sbrujewka hat die russische Luftabwehr zwei ukrainische Kampfhelikopter vom Typ Mi-8 und Mi-24 abgeschossen», sagte er. Zudem habe die russische Flotte ein Sammel- und Ausbildungslager «ausländischer Söldner» nahe Odessa vernichtet.

  • 10.17 Uhr 

    Gouverneur: Ukrainische Armee kontrolliert Region Sumy

    Ukrainische Truppen haben nach Behördenangaben die Kontrolle über die gesamte Region Sumy an der Grenze zu Russland zurückerobert. «Das Gebiet ist frei von Orks», erklärte Regionalgouverneur Dmytro Schwyzkyj am Freitag. Er nutzte dabei ein ukrainisches Schimpfwort für russische Soldaten. Der Gouverneur warnte geflüchtete Bewohner vor einer raschen Rückkehr: «Die Region ist nicht sicher. Viele Gebiete sind vermint und noch nicht geräumt», erklärte er.

    Die 350 Kilometer östlich von Kiew gelegene Stadt Sumy mit ursprünglich 250'000 Einwohnern und die umliegende Region waren wochenlang Schauplatz schwerer Kämpfe zwischen den russischen Angreifern und ukrainischen Streitkräften.

  • 9.17 Uhr

    London: Russische Truppen aus Norden der Ukraine komplett abgezogen

    Der Abzug der russischen Truppen aus dem Norden der Ukraine ist nach Erkenntnissen britischer Geheimdienste abgeschlossen. Mindestens ein Teil dieser Kräfte werde wohl zum Kampf in die östliche Region Donbass verlegt, hiess es in einer Mitteilung des britischen Verteidigungsministeriums am Freitag auf Twitter.

    Viele Einheiten müssten jedoch zuerst verstärkt werden, so die Einschätzung der britischen Experten. Sie rechnen daher damit, dass es mindestens eine Woche dauern wird, bis die zuletzt im Norden der Ukraine eingesetzten russischen Verbände in größerem Maßstab im Osten des Landes zum Einsatz kommen werden.

    Der Beschuss ukrainischer Städte im Süden und Osten der Ukraine halte unterdessen an, hiess es weiter. Russische Verbände seien zudem von der strategisch wichtigen Stadt Isjum in Richtung Süden vorgestossen.

    Ein zerstörter russischer Panzer bei Kiew am 7. April 2022. 
    Ein zerstörter russischer Panzer bei Kiew am 7. April 2022. 
    Bild: Getty Images
  • 8.20 Uhr

    Ukraine berichtet von zehn Fluchtkorridoren im Osten

    Für die bedrängte Zivilbevölkerung in den umkämpften Städten der Ukraine sind am Freitag nach Angaben der Regierung zehn Fluchtkorridore eingerichtet worden. Aus der besonders schwer von russischen Angriffen betroffenen Stadt Mariupol im Süden soll ein Weg für Privatfahrzeuge in Richtung der Stadt Saporischschja führen, wie Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk mitteilte. Aus der Stadt Berdjansk sowie aus weiteren Orten im Osten sollen Zivilisten mit Bussen abgeholt werden, aber auch mit Autos fliehen können.

    Aus umkämpften Gebieten in der Region Luhansk führten fünf Korridore in die Stadt Bachmut, schrieb Wereschtschuk in ihrem Nachrichtenkanal bei Telegram. Die Routen werden jeden Tag neu angekündigt. Wereschtschuk hatte am Donnerstagabend mitgeteilt, es seien an dem Tag 4500 Menschen in Sicherheit gebracht worden.

    Russland und die Ukraine werfen sich immer wieder gegenseitig vor, die Evakuierung von Ortschaften und Städten zu sabotieren. Moskau hatte zuletzt erklärt, die Kampfhandlungen auf den Osten der Ukraine zu konzentrieren. Der von Russland begonnene Krieg dauert bereits seit dem 24. Februar.

    Busse des Roten Kreuzes evakuieren am 6. April Menschen aus Mariupol. (Archiv)
    Busse des Roten Kreuzes evakuieren am 6. April Menschen aus Mariupol. (Archiv)
    Bild: Keystone
  • 7.55 Uhr

    WHO: Mehr als 100 Angriffe auf Gesundheitswesen

    Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat seit dem russischen Einmarsch mehr als 100 Angriffe auf das Gesundheitswesen in der Ukraine verzeichnet. Der «schreckliche Meilenstein» sei am Donnerstag überschritten worden, teilte die Organisation mit. Dabei seien 73 Menschen getötet und 51 weitere verletzt worden.

    Bei den 103 von der WHO zu dem Zeitpunkt verifizierten Attacken seien in 89 Fällen Einrichtungen des Gesundheitswesens angegriffen worden sowie 13 Mal Transporte, darunter auch Ambulanzen, hiess es weiter. «Angriffe auf das Gesundheitswesen sind ein Verstoss gegen internationales humanitäres Recht», betonte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus.

  • 7.12 Uhr 

    Ukraine: Russische Angriffe konzentrieren sich auf Mariupol

    Ukrainischen Angaben zufolge konzentrieren sich die russischen Truppen weiter auf die Eroberung der südlichen Hafenstadt Mariupol. Das teilte der ukrainische Generalstab in seinem auf Facebook veröffentlichten morgendlichen Lagebericht am Freitag mit.

    Die Militärexperten des US-Kriegsforschungsinstituts Institute for the Study of War (ISW) stellten in ihrer jüngsten Ukraine-Analyse fest, dass die russischen Streitkräfte «wahrscheinlich» in den kommenden Tagen die Eroberung von Mariupol abschliessen könnten.

    Das russische Staatsfernsehen hatte berichtet, das Zentrum der Grossstadt am Asowschen Meer sei bereits eingenommen. In der Stadt seien aber noch 3000 ukrainische Kämpfer, hiess es.

    In dem ukrainischen Generalstabsbericht heisst es weiter, russische Truppen legten ein Hauptaugenmerk zudem auf eine Offensive rund um die von ihnen besetzte Stadt Isjum im Gebiet Charkiw im Osten des Landes. Dort hatte Moskau zuletzt nach Angaben aus Kiew Truppen konzentriert, um so in Richtung der Stadt Slowjansk im Donezker Gebiet vorzustossen. Es gebe weiter russische Luftangriffe und Beschuss durch Raketenwerfer in mehreren Städten in den Gebieten Luhansk und Donezk.

    Zerstörte Busse und Gebäude in Mariupol. (Archiv)
    Zerstörte Busse und Gebäude in Mariupol. (Archiv)
    Maximilian Clarke/SOPA Images via ZUMA Press Wire/dpa
  • 6.41 Uhr 

    Macron: «Zynismus» in «undankbaren» Gesprächen mit Putin

    Kurz vor der ersten Runde der Präsidentschaftswahl in Frankreich hat Amtsinhaber Emmanuel Macron seine Gespräche mit dem russischen Kollegen Wladimir Putin verteidigt – und nochmal gegen Polen ausgeteilt.

    «Diese Rolle des Dialogs mit dem russischen Präsidenten ist undankbar», sagte Macron am Donnerstag Lesern der Zeitung «Le Parisien» über seine zahlreichen Telefonate mit Putin im Vorfeld und nach Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine.

    Er habe «Stunden» in Gesprächen mit dem russischen Staatschef verbracht. «Jede Diskussion ist von Zynismus geprägt, es ist nie ein Vergnügen», sagte Macron, der den «Dialog» als seine «Pflicht» bezeichnete.

    Er fügte hinzu, dass er nicht vor «Mitte Mai» einen «Ausweg» aus dem Krieg in Europa sehe. Die Gespräche mit Putin seien aber nicht vergebens, sondern «nützlich, um den Frieden von morgen vorzubereiten».

    Den polnischen Regierungschef Mateusz Morawiecki, der ihn für die Gespräche mit Putin kritisiert hatte, nannte Macron einen «rechtsextremen Antisemiten». Morawiecki hatte Macron dafür kritisiert, mit «Kriminellen» zu verhandeln und ihn gefragt, ob er auch mit Hitler und Stalin verhandeln würde.

  • 6.02 Uhr

    Ukraine: Keine russischen Truppen mehr in Region Sumy

    In der nordostukrainischen Region Sumy befinden sich ukrainischen Angaben zufolge keine russischen Truppen mehr. Das Territorium des Gebiets Sumy sei frei von russischen Einheiten, teilte der Chef der Gebietsverwaltung von Sumy, Dmytro Schywyzkyj, in der Nacht zu Freitag auf Facebook mit. Sollten die Menschen Explosionen hören, so sei dies, weil Rettungskräfte und Sprengstoffexperten von russischen Einheiten zurückgelassene Munition neutralisierten.

    Schywyzkyj warnte die Menschen, dass die Region noch nicht sicher sei. Es gebe noch viele verminte und nicht auf Gefahren abgesuchte Gebiete. Die Menschen sollten nicht am Strassenrand fahren, keine Waldwege nutzen und sich keiner zerstörten Militärtechnik nähern.

    Früheren Angaben von Schywyzkyj zufolge hatten die russischen Truppen am Sonntag damit begonnen, sich aus der Region zurückzuziehen. Die Region gehörte neben den Gebieten Donezk, Luhansk, Charkiw und Kiew zu jenen, in denen russische Truppen seit Kriegsbeginn angriffen. Russland hatte zuletzt angekündigt, die Kampfhandlungen auf den Osten der Ukraine zu konzentrieren.

    Zerstörte Häuser in einem Dorf in der Region Sumy. (Archiv)
    Zerstörte Häuser in einem Dorf in der Region Sumy. (Archiv)
    Bild: Keystone
  • 5.24 Uhr

    Von der Leyen per Bahn nach Kiew aufgebrochen

    EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ist in der Nacht zu Freitag mit dem Zug von Südostpolen nach Kiew aufgebrochen. In der ukrainischen Hauptstadt will sie am Freitag unter anderem den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj treffen. Die ehemalige Bundesverteidigungsministerin von der Leyen wird von einer Delegation begleitet, der auch der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell, der slowakische Ministerpräsident Eduard Heger und mehrere EU-Parlamentarier angehören.

    Von der Leyen brach von der Kleinstadt Przemysl nur 13 Kilometer von der ukrainischen Grenze auf. Dort kommen immer noch jeden Tag Tausende Flüchtlinge in der Europäischen Union an, zu Hochzeiten waren es teils mehr als 100'000 pro Tag. Der Luftraum über der Ukraine ist wegen des Krieges gesperrt.

    Von der Leyen ist die erste westliche Spitzenpolitikerin, die seit Bekanntwerden der Kriegsgräuel im Kiewer Vorort Butscha die Ukraine besucht. Mitte März waren schon die Regierungschefs Polens, Sloweniens und Tschechiens dort, um ein Zeichen der Solidarität zu setzen. Vergangene Woche besuchte EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola Kiew.

  • 4.45 Uhr

    Australien fliegt erste Bushmaster-Panzer in die Ukraine

    Australien hat 20 von der Ukraine angeforderte Bushmaster-Panzerfahrzeuge auf den Weg in das Kriegsland gebracht. Die elf Tonnen schweren, vielseitig verwendbaren Truppentransporter, die Australien unter anderem in Afghanistan eingesetzt hatte, sollen ihre zehn Insassen vor Landminen und anderen Sprengkörpern schützen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte in der vergangenen Woche bei einer Ansprache an das australische Parlament konkret um eine Lieferung von Bushmastern gebeten.

    Am Freitagmorgen (Ortszeit) wurden die ersten olivgrün gestrichenen Fahrzeuge auf dem Militärflughafen Amberley in Queensland in Transportflugzeuge verladen. Jeder der in den 1990er Jahren in Australien entwickelten «Bushmaster Protected Mobility Vehicles» kostet 2,45 Millionen australische Dollar (1,7 Millionen Euro).

    Auf die Seiten der Fahrzeuge wurde jeweils die blau-gelbe ukrainische Nationalflagge mit dem Schriftzug «United with Ukraine» (Vereint mit der Ukraine) gemalt. Die Bushmaster seien ein «grosser Gewinn» für die Ukraine und sollten dazu beitragen, den Truppen Schutz zu bieten und die russischen Streitkräfte so schnell wie möglich zurückzudrängen, sagte Verteidigungsminister Peter Dutton dem Sender 9News.

    Australien liefert solche leichten, gepanzerten Fahrzeuge an die Ukraine. (Bild: Einsatz in Afghanistan)
    Australien liefert solche leichten, gepanzerten Fahrzeuge an die Ukraine. (Bild: Einsatz in Afghanistan)
    zvg
  • 4.19 Uhr

    Ukraine: Raketenangriff auf Odessa vom Meer aus

    Bei einem Raketenangriff durch russische Streitkräfte sind ukrainischen Angaben zufolge Infrastruktureinrichtungen in der Region Odessa im Süden des Landes getroffen worden. Das berichtete die ukrainische Internetzeitung «Ukrajinska Prawda» mit Berufung auf den Stadtrat von Odessa in der Nacht zu Freitag. Der Raketenangriff wurde demnach vom Meer aus gestartet. Details zu den genauen Zielen und Schäden des Vorfalls gab es zunächst nicht.

    Schilder am Strand warnen vor Minen, aber noch ist es ruhig in der Hafenstadt Odessa. Aber ganz in der Nähe haben russische Raketen eingeschlagen und Infrastruktureinheiten getroffen. (Photo by OLEKSANDR GIMANOV/AFP via Getty Images)
    Schilder am Strand warnen vor Minen, aber noch ist es ruhig in der Hafenstadt Odessa. Aber ganz in der Nähe haben russische Raketen eingeschlagen und Infrastruktureinheiten getroffen. (Photo by OLEKSANDR GIMANOV/AFP via Getty Images)
    AFP via Getty Images
  • 3.47 Uhr

    Ukraine befürchtet hohe Opferzahlen in Borodjanka

    Ukrainische Behördenvertreter befürchten hohe Opferzahlen in der Kleinstadt Borodjanka bei Kiew. Aus den Trümmern von zwei ausgebombten Wohnhäusern seien alleine 26 Leichen geborgen worden, schrieb die Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa am Donnerstagabend auf Facebook. Wie viele Opfer es insgesamt gegeben habe, sei derzeit schwer abzuschätzen.

    Am Donnerstag hatte der ukrainische Innenminister Denys Monastyrskyj gesagt, Borodjanka sei eine der am stärksten zerstörten Städte in der Region Kiew. Früheren Angaben der ukrainische Generalstaatsanwaltschaft zufolge soll es in der Stadt die meisten Opfer in der Region Kiew geben. Seit Mittwoch sucht der ukrainische Zivilschutz dort nach Überlebenden und Opfern. Zuvor sei die 35 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt gelegene Siedlung von Minen geräumt worden, hiess es. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte am Donnerstag, in Borodjanka sei es «viel schrecklicher» als in Butscha.

    In der Kleinstadt Borodjanka nahe Kiew sind weitere 26 Leichen von Zivilisten entdeckt worden. Die Ukraine geht mittlerweile davon aus, dass die Masssaker der russischen Truppen hier ein noch verheerenderes Ausmass hatten als in Butscha. (Photo by Anastasia Vlasova/Getty Images)
    In der Kleinstadt Borodjanka nahe Kiew sind weitere 26 Leichen von Zivilisten entdeckt worden. Die Ukraine geht mittlerweile davon aus, dass die Masssaker der russischen Truppen hier ein noch verheerenderes Ausmass hatten als in Butscha. (Photo by Anastasia Vlasova/Getty Images)
    Getty Images
  • 0.12 Uhr

    Russland verhängt Einreiseverbote gegen Australier und Neuseeländer

    Russland hat als Antwort auf Sanktionen Einreiseverbote gegen führende Vertreter Australiens und Neuseelands verhängt. 228 Vertreter der Führung, darunter Premierminister Scott Morrison, und Parlamentarier Australiens sowie 130 Repräsentanten Neuseelands, unter ihnen Regierungschefin Jacinda Ardern, kämen auf die «schwarze Liste», teilte das russische Aussenministerium am Donnerstagabend in Moskau mit. Veröffentlicht wurden auch die Namen der Regierungsmitglieder und Parlamentsabgeordneten.

    Grund seien die beispiellosen Sanktionen, die beide Länder gegen die russische Regierung und Abgeordnete erlassen hätten. Zuvor hatte Russland auch solche Einreiseverbote gegen führende Vertreter der Europäischen Union verhängt und gegen die USA.

    Der russische Präsident Wladimir Putin hat aus Verärgerung über Sanktionen gegen Hunderte Personen aus Australien und Neuseeland ein Einreiseverbot verhängt.
    Der russische Präsident Wladimir Putin hat aus Verärgerung über Sanktionen gegen Hunderte Personen aus Australien und Neuseeland ein Einreiseverbot verhängt.
    SPUTNIK/AFP via Getty Images