Honduras Wahlbehörde erklärt Hernández zum Wahlsieger in Honduras

SDA

18.12.2017 - 06:02

Nach wochenlanger Unklarheit: Die oberste Wahlbehörde erklärt Juan Orlando Hernández zum Wahlsieger der Präsidentenwahl in Honduras. (Archivbild)
Nach wochenlanger Unklarheit: Die oberste Wahlbehörde erklärt Juan Orlando Hernández zum Wahlsieger der Präsidentenwahl in Honduras. (Archivbild)
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Nach wochenlangen Protesten in Honduras hat die oberste Wahlbehörde den Amtsinhaber Juan Orlando Hernández zum Sieger der Präsidentenwahl erklärt. Hernández sei bei dem Urnengang am 26. November wiedergewählt worden, teilte das Oberste Wahlgericht am Sonntag mit.

Verzögerungen bei der Auszählung und Manipulationsvorwürfe führten in den vergangenen Wochen immer wieder zu Unruhen. Bei der Auswertung der Stimmzettel unmittelbar nach der Wahl im November hatte zunächst Herausforderer Salvador Nasralla in Führung gelegen, ehe Hernández überraschend die Führung übernahm.

Nach Angaben des Obersten Wahlgerichts kam Hernández auf 42,95 Prozent. Sein linksgerichteter Herausforderer Nasralla erreichte 41,24 Prozent. Der Vorsitzende des Wahlgerichts, David Matamoros, sagte am Sonntag, die Präsidentschaftswahl sei so "transparent" abgelaufen wie noch nie in Honduras.

Die Opposition erkannte das Ergebnis nicht an und warf der Regierung Wahlbetrug vor. Ein Teil der Wahlzettel wurde bereits neu ausgezählt, ohne dass sich das Ergebnis änderte.

Der Anführer des oppositionellen Linksbündnisses, Ex-Präsident Manuel Zelaya, betonte am Sonntag, die Erklärung des Wahlgerichts nicht anerkennen zu wollen. "Die Wahl muss annulliert werden", sagte Zelaya. "Diese Wahl ist null und nichtig, und wir werden sie nicht respektieren." Armee und Polizei sollten sich zur Verfügung von Oppositionskandidat Nasralla halten.

Die Opposition will die Proteste der vergangenen Wochen fortsetzen. Befürchtet wird nun neue Gewalt. Bei wiederholten Protesten kamen nach Angaben der Opposition 20 Menschen ums Leben. Die Regierung verhängte daraufhin nächtliche Ausgangssperren. Teile der Polizei weigerten sich aber, gegen Demonstranten vorzugehen.

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