Deutschland Wahlkämpfer im Schlussspurt – Laschet und Merkel in Aachen

SDA

25.9.2021 - 11:11

dpatopbilder - Armin Laschet, Kanzlerkandidat der Union, bei einem Auftritt in München. Foto: Sven Hoppe/dpa
dpatopbilder - Armin Laschet, Kanzlerkandidat der Union, bei einem Auftritt in München. Foto: Sven Hoppe/dpa
Keystone

Einen Tag vor der Bundestagswahl werben die Parteien auf den letzten Metern noch um unentschlossene Wähler. So treten Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet und Bundeskanzlerin Angela Merkel (beide CDU) am Samstag zu ihrer letzten Kundgebung in Laschets Heimatstadt Aachen auf.

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Die FDP mit ihrem Parteichef Christian Lindner beendet ihren bundesweiten Wahlkampf mit Kundgebungen in Köln und Düsseldorf. SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz ist vor allem in seinem Wahlkreis in Potsdam unterwegs.

Für Sonntag deutet sich ein spannender Wahlabend an. In den Umfragen konnte die SPD ihre Führung zuletzt halten, teilweise aber nur sehr knapp. Sie lag je nach Meinungsforschungsinstitut bei 25 bis 26 Prozent – und damit ein bis vier Prozentpunkte vor der Union. Die Grünen mit ihrer Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock liegen in den Umfragen auf dem dritten Platz.

Der Ausgang der Wahl gilt angesichts zahlreicher noch unentschlossener Wählerinnen und Wähler als absolut offen. Grundsätzlich spiegeln Wahlumfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang. Sie sind ausserdem immer mit Unsicherheiten behaftet.

Union und SPD gehen sich im Endspurt weiter scharf an. CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak warnte in der «Stuttgarter Zeitung» und den «Stuttgarter Nachrichten» (Samstag) erneut davor, dass in der SPD nach der Wahl der linke Flügel um den Parteivize und ehemaligen Juso-Chef Kevin Kühnert den Ton angeben werde. «Mehr als 50 Jungsozialisten werden voraussichtlich der künftigen SPD-Bundestagsfraktion angehören», sagte Ziemiak. Das bedeute eine «massive Linksverschiebung» der SPD. «Nach der Wahl werden die Genossen von Kevin Kühnert die Macht übernehmen.»

SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil entgegnete bei denselben Zeitungen: «Die Union ist nach 16 Jahren Merkel kaputt und ideenleer.» Sie müsse auf die Oppositionsbank. Die Union habe keine Idee für die Zukunft des Landes und dazu noch einen Kanzlerkandidaten, «den Partei und die Wählerinnen und Wähler nicht wollen», so der SPD-Politiker. «Deshalb basiert der komplette Wahlkampf von CDU und CSU auf Angstmacherei und Attacken gegen die SPD.»

Angesprochen darauf, dass die Union in Umfragen zuletzt ein wenig Boden gut gemacht hatte, sagte SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz am Freitagabend dem TV-Sender Bild: «Es gibt viele, viele Umfragen gegenwärtig und alle zeigen, dass die SPD (...) vorne liegt und dass das Momentum für die SPD ungebrochen ist.» Er habe das grosse Vertrauen, dass die Bürgerinnen und Bürger «mir einen Auftrag geben, die nächste Regierung zu bilden». Bei der Abschlusskundgebung der Sozialdemokraten in Köln hatte Scholz zuvor gesagt, er spüre bei vielen Menschen den Wunsch nach Aufbruch und Veränderung. Dafür brauche es dringend einen Regierungswechsel.

Beim Wahlkampfabschluss der Union in München betonte CSU-Chef Markus Söder, es werde so knapp wie nie. «Aber ja, liebe Freunde, wir werden am Sonntagabend das Spiel noch drehen, die SPD abfangen und die Nummer 1 in Deutschland werden.» Kanzlerkandidat Laschet warnte erneut vor einer rot-rot-grünen Bundesregierung. Die Union müsse jetzt das Erbe von 16 Jahren Angela Merkel weitertragen. «Wenn wir das jetzt falsch machen, kann all das verspielt werden, was in 16 Jahren geleistet worden ist», warnte Laschet.

Auch Grüne, AfD und Linke hatten ihre offiziellen Schlussveranstaltungen bereits am Freitag absolviert. Grünen-Kanzlerkandidatin Baerbock warb dabei in Düsseldorf für einen ökologischen Aufbruch. «Diese Wahl ist eine Klimawahl», sagte Baerbock in Düsseldorf vor Hunderten Zuhörern. «Bei dieser Wahl geht es um alles.»