USAWahlkampfteam kündigt «harte Ansprache» Trumps an
sda/dpa/toko
27.8.2020
Das der letzte Auftritt von Donald Trump auf dem Parteitag der Republikaner versöhnlich werden würde, erwartet wohl niemand. Das Wahlkampfteam kündigte eine «harte Ansprache» des Präsidenten an.
Das Wahlkampfteam von Donald Trump hat eine «harte Ansprache» des US-Präsidenten zum Abschluss des Parteitags der Republikaner angekündigt. Der Kommunikationsdirektor des Teams, Tim Murtaugh, sagte am Donnerstag in einer Telefonschalte mit Journalisten, Trump werde in seiner «starken, harten Ansprache» im Weissen Haus am Abend das «linksradikale Programm» seines demokratischen Herausforderers Joe Biden angreifen. Biden sei ein «trojanisches Pferd» der radikalen Linken und ein schwacher Kandidat mit einer politischen Bilanz von «47 Jahren des Scheiterns».
Murtaugh trat landesweiten Umfragen entgegen, wonach Trump deutlich hinter Biden liegt. Einige Umfragen im Auftrag von Medien seien so mangelhaft, dass sie nicht veröffentlicht werden sollten, sagte er. Manche der Befragungen enthielten überproportional viele Anhänger der Demokraten, was das Ergebnis zuungunsten Trumps verfälsche. Aus eigenen Umfragen wisse das Wahlkampfteam, dass der Präsident in entscheidenden Bundesstaaten besser als 2016 dastehe. «Wir glauben, dass der Präsident wiedergewählt würde, wären die Wahlen heute.»
Die Nachrichtenseite Politico veröffentlichte Auszüge aus Trumps Redemanuskript, deren Authentizität Murtaugh bestätigte. «Niemals zuvor haben die Wähler eine deutlichere Wahl zwischen zwei Parteien, zwei Visionen, zwei Philosophien oder zwei Programmen gehabt», heisst es laut Politico im Manuskript. «Wir haben die letzten vier Jahre damit verbracht, den Schaden, den Joe Biden in den letzten 47 Jahren angerichtet hat, wieder rückgängig zu machen.» Biden sass von 1973 bis 2009 im Senat und war danach Vizepräsident unter Barack Obama.
Weiter soll Trump sagen: «Beim Parteitag der Demokraten hat man kaum ein Wort über deren Programm gehört. Aber das liegt nicht daran, dass sie keines haben. Es liegt daran, dass ihr Programm die extremste Zusammenstellung von Vorschlägen ist, die je von einem Kandidaten einer grossen Partei vorgelegt wurde.» Zum Auftakt des Parteitags hatten die Delegierten Trump am Montag einstimmig als Kandidaten für die Wahl am 3. November nominiert. Mit seiner Rede am Donnerstagabend (Ortszeit) wird er die Nominierung annehmen. Die Demokraten hatten Biden in der vergangenen Woche zu ihrem Kandidaten gekürt.