Corona-Übersicht266 Neuinfektionen — «Situation fragil, aber unter Kontrolle»
Agenturen/red
20.8.2020
Das BAG meldet 266 Neuinfektionen. Laut den Behörden ist die «Situation fragil, aber unter Kontrolle». Unterdessen führt auch Basel-Stadt eine Maskenpflicht in Läden ein. Die Ereignisse des Tages im Überblick.
In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Donnerstag innerhalb eines Tages 266 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Am Mittwoch waren es 311 neue Infizierte gewesen, am Dienstag 197 und am Montag 128.
Insgesamt gab es seit Beginn der Pandemie bisher laut den neuesten BAG-Zahlen 39'026 laborbestätigte Fälle. Gleichzeitig meldete das Bundesamt im Vergleich zum Vortag acht neue Spitaleinweisungen. Einen neuen Todesfall gab es nicht. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung in der Schweiz und in Liechtenstein liegt damit gemäss BAG weiterhin bei 1719.
Berset: «Die Situation ist fragil»
Trotz steigender Corona-Fallzahlen sehen Bund und Kantone keinen Grund zur Besorgnis. «Die Situation ist unter Kontrolle, das Contact Tracing der Kantone funktioniert», teilten die Behörden nach einem gemeinsamen Treffen mit. Doch die Herausforderungen blieben gross.
«Die Situation ist fragil», sagte Gesundheitsminister Alain Berset am Donnerstagabend vor den Bundeshausmedien und wiederholte damit seine Einschätzung der vergangenen Wochen. In praktisch allen Regionen stiegen die Fallzahlen.
Berset appellierte erneut an die Eigenverantwortung der Bevölkerung: «Es ist nicht einfach, die Abstands- und Quarantäneregeln einzuhalten, aber tun Sie es.» Es gelte zu verhindern, dass die Situation ausser Kontrolle gerate.
Probleme bei Datenübermittlung
Dazu brauche es auch Verbesserungen im Krisenmanagement, erklärte Berset. Er kritisierte, dass bei 40 Prozent der positiven Corona-Fälle der klinische Befund nicht beim Bund eintreffe. So sei es schwierig, herauszufinden, wo sich der Patient oder die Patientin angesteckt haben könnte. «Das ist inakzeptabel.» Der Bund brauche sichere Daten aus den Arztpraxen und den Spitälern.
Auch die Verwaltung der Daten beim Bund könne noch besser werden, sagte Berset. Insgesamt sei man aber gut unterwegs. Das bestätigte auch Kantonsvertreter Engelberger. Zwar gebe es «hie und da Klärungsbedarf» zwischen Bund und Kantonen. Die Probleme könnten aber oft unbürokratisch gelöst werden.
Basel-Stadt führt Maskenpflicht in Läden ein
Der Regierungsrat Basel-Stadt hat aufgrund der steigenden Infektionszahlen beschlossen, eine Maskentragpflicht für Verkaufslokale und Einkaufszentren sowie für Mitarbeitende von Restaurationsbetrieben, einschliesslich Bars und Cubs, anzuordnen. Das geht aus einer Medienmitteilung hervor, die der Kanton am Donnerstagnachmittag veröffentlicht hat.
Gemäss Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger folge man mit der Maskenpflicht in Verkaufslokalen und Einkaufszentren einer Empfehlung des BAG wie auch der Gesundheitsdirektorenkonferenz.
Die Ereignisse des Tages im Überblick:
Das Wichtigste in Kürze:
Nach einem Corona-Fall in einem Kurs in St. Gallen haben sich 45 Personen in Selbstisolation begeben.
Der Online-Zimmervermittler Airbnb verhängt ein weltweites Party-Verbot in seinen Unterkünften.
Mit Basel-Stadt führt der erste Deutschschweizer Kanton eine Maskenpflicht in Geschäften und Gastronomiebetrieben ein.
Das BAG meldet für die Schweiz und in Liechtenstein 266 neue Ansteckungen innerhalb von 24 Stunden.
Die Schweizer Wirtschaft hat im zweiten Quartal einen so starken Dämpfer bekommen, wie seit 2009 nicht mehr.
Ein südkoreanisches Unternehmen erhält die Genehmigung für Phase-II-Studien zu einer Behandlungsmethode am Menschen.
Mexiko will die dritte Testphase des russischen Coronavirus-Impfstoffkandidaten «Sputnik V» mit Freiwilligen unterstützen.
21.52 Uhr: Wir beenden den Live-Ticker am Donnerstag
21.36 Uhr: Familie muss nach Verstoss gegen Corona-Regeln Kreuzfahrt abbrechen
Weil sie gegen die Corona-Regeln des Kreuzfahrten-Betreibers MSC Cruises verstossen haben soll, hat eine italienische Familie eine Mittelmeer-Kreuzfahrt abbrechen müssen. Die Familie habe sich entgegen der ausdrücklichen Vorgaben während eines Tagesauflugs auf die Insel Capri von ihrer Gruppe abgesetzt, teilte die Reederei am Donnerstag mit. Sie sei deshalb nicht mehr an Bord der «MSC Grandiosa» gelassen worden.
MSC Cruises hat als erste große Reederei nach Corona-bedingter Pause die Kreuzfahrten auf dem Mittelmeer wieder aufgenommen. Die "MSC Grandiosa" war am Sonntag mit 70 Prozent der Passagier-Kapazität im Hafen von Genua zu einer siebentätigen Kreuzfahrt gestartet. Mit der geringeren Auslastung und weiteren Corona-Maßnahmen will die Reederei das Risiko für Ansteckungen an Bord reduzieren.
Gesundheitsbehörden hatten die Kreuzfahrtindustrie mehrfach kritisiert, zu langsam auf die Ausbreitung des Virus reagiert zu haben. Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität in den USA wurden im Laufe der Pandemie 3047 Infektionen an Bord von 48 Kreuzfahrtschiffen festgestellt, die der International Cruise Association (Clia) angehören. In 73 Fällen führten die Infektionen zum Tod.
20.53 Uhr: Merkel und Macron: Brauchen Kooperation im Kampf gegen Corona
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron haben sich erneut für ein koordiniertes Vorgehen der EU gegen die Corona-Pandemie stark gemacht. In diesem Kampf müsse Europa eng zusammenarbeiten und mit Zahlen und Fakten ähnlich umgehen, sagte Merkel bei einem Treffen in der Residenz des französischen Präsidenten Fort de Brégançon am Mittelmeer. Grenzen dürften nicht wieder geschlossen werden. Deshalb sollten alle Länder mitmachen.
Deutschland habe jetzt eine Reisewarnung für bestimmte Regionen in Kroatien herausgegeben, sagte die Kanzlerin. Umgekehrt müsse Deutschland mit ähnlichen Schritten anderer Länder rechnen, wenn es in der Bundesrepublik Risikogebiete gebe. Macron sagte, angesichts wieder steigender Infektionszahlen dürfe man die Fehler vom Anfang der Pandemie nicht wiederholen und etwa die Grenzen schliessen. Man brauche ähnliche Regeln: Masken tragen, testen und gegebenenfalls isolieren.
Nach Macrons Einschätzung gibt es derzeit drei vielversprechende Impfstoffentwicklungen. Möglicherweise stehe schon in den nächsten Monaten ein Impfstoff zur Verfügung.
20.26 Uhr: Marokko riegelt Grossstadt-Viertel ab
Nach einem starken Anstieg der Corona-Infektionen will Marokko einige Grossstädte erneut weitgehend abriegeln. Von Freitag an würden Bezirke der Städte Casablanca, Marrakesch und Beni Mellal gesperrt, teilte die Regierung nach einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur MAP mit. Nur noch im Notfall dürfen Menschen ihren Wohnort verlassen. Zudem sollen Strände und Parks geschlossen bleiben. Die Übertragung von Fussballspielen in Cafés werde eingestellt. Auch nächtliche Ausgangssperren sind möglich.
Bereits im Juli war es zur Abriegelung mehrerer grosser Städte in dem nordafrikanischen Land gekommen. In Marokko wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums bisher 46'313 Corona-Infektionen registriert, darunter 743 Todesfälle. Am Donnerstag verzeichnete das Land 1325 neue Infektionen.
19.58 Uhr: 45 Personen nach Corona-Fall in St. Gallen in Selbstisolation
Eine Person, die an einem Weiterbildungskurs der Universität St. Gallen (HSG) teilgenommen hat, ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. 45 Menschen haben sich deshalb vorsorglich in Selbstisolation begeben.
Die betroffene Person habe sich nicht an der HSG angesteckt, schrieb die Hochschule. Sie habe sich testen lassen, nachdem sie von einem Covid-19-Fall in ihrem Umfeld erfahren habe. Weitere Ansteckungen sind gemäss den Angaben bisher nicht bekannt.
Für den betroffenen KMU-Weiterbildungskurs am Weiterbildungszentrum Holzweid der HSG habe ein Schutzkonzept gegolten. Die 45 Personen, die auf Empfehlung der Kursleitung vorsorglich in Selbstisolation sind, sind Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kurses, Dozierende und administratives Personal. Das Kantonsarztamt werde sie kontaktieren, hiess es in der Mitteilung.
19.21 Uhr: Grossbritannien: Reisende aus Österreich müssen in Quarantäne
Reiserückkehrer aus Österreich und Kroatien müssen wegen steigender Corona-Zahlen in diesen Ländern in Grossbritannien für zwei Wochen in Quarantäne gehen. Das gelte auch für Menschen, die aus dem Karibik-Staat Trinidad und Tobago einreisten, teilte Verkehrsminister Grant Shapps bei Twitter mit. Er berief sich auf jüngste Daten aus diesen Ländern. «Falls Sie nach 4.00 Uhr am Samstag von diesen Zielen im Vereinigten Königreich ankommen, müssen Sie sich für 14 Tage isolieren.» Hingegen werde Portugal wieder zu den Ländern hinzugefügt, aus denen die quarantänefreie Einreise möglich sei, so Shapps.
Data shows we need to remove Croatia, Austria and Trinidad & Tobago from our list of #coronavirus Travel Corridors to keep infection rates DOWN. If you arrive in the UK after 0400 Saturday from these destinations, you will need to self-isolate for 14 days.
«Seien Sie sich bewusst, dass sich die Dinge wie bei allen Luftbrücken-Ländern schnell ändern können», betonte der Minister. «Reisen Sie nur, wenn Sie — falls erforderlich — mit einer unerwarteten 14-tägigen Quarantäne einverstanden sind (Ich spreche aus Erfahrung!)». Die Regierung hatte eine 14-tägige Selbstisolation für Spanien-Reisende verhängt, während Shapps mit seiner Familie in dem Land Urlaub machte.
Kroatien hatte zuletzt einen steilen Neuanstieg an Corona-Fällen registriert. Heute meldeten die Behörden einen Rekordwert von 255 Fällen innerhalb der vergangenen 24 Stunden. Auch in Österreich stieg die Zahl der Neuinfektionen zuletzt deutlich.
Grossbritannien hatte zuvor sogenannte Luftbrücken mit Dutzenden Ländern und Überseegebieten eingerichtet, die nach Ansicht der Regierung in London die Pandemie im Griff haben. Wer aus diesen Staaten einreist, muss nicht in Quarantäne. Die Listen werden regelmässig aktualisiert. Da jeder Landesteil in Grossbritannien über seine eigenen Pandemie-Massnahmen bestimmt, können die Listen in einigen Fällen auch etwas voneinander abweichen.
Grossbritannien ist das am stärksten von der Pandemie betroffene Land in Europa. Der Regierung wird vorgeworfen, zu spät reagiert zu haben. Für die unter der Corona-Krise stark leidenden Fluggesellschaften ist die Pflicht zur Selbstisolation ein heftiger Schlag. Sie fürchten nun neue Einbrüche bei den Fluggastzahlen und damit noch mehr Verluste.
Aufgrund der Corona-Restriktionen weltweit findet das Nachtleben vermehrt in Privaträumen statt — nicht selten auch über den Online-Zimmervermittler Airbnb. Das Unternehmen schiebt Feier-Planungen nun allerdings einen Riegel vor.
Künftig dürfen in Räumen, die über die Plattform gebucht werden, keine Partys stattfinden. Dies teilt Airbnb mit. Demnach können sich auch darüber hinaus maximal 16 Personen in einer Unterkunft aufhalten. Ein Grund sei, dass «einige Nutzer» dazu neigten, das für Bars und Clubs typische Verhalten in Airbnb-Unterkünften auszuleben.
18.08 Uhr: «Kompromiss»: Tschechien macht Rückzieher bei Maskenpflicht
Tschechien macht bei der Wiedereinführung der landesweiten Maskenpflicht vom 1. September an einen teilweisen Rückzieher. In Geschäften, Gaststätten, Kneipen und beim Friseur muss nun doch keine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden — obwohl dies erst am Montag so beschlossen worden war. Dies teilte Gesundheitsminister Adam Vojtech von der populistischen Partei ANO mit. Er sprach von einem «Kompromiss».
Zuvor hatte es in den sozialen Medien heftige Kritik an den neuerlichen Einschränkungen gegeben. Verpflichtend werden Masken indes — wie geplant — landesweit wieder in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Behörden sowie in Gesundheits- und Sozialeinrichtungen sein. In manchen Regionen gilt das schon jetzt.
Das Parlament in Prag verabschiedete zudem eine Änderung des Wahlgesetzes: Damit Bürger, die sich in Corona-Quarantäne befinden, wählen können, sollen «Drive-in-Wahllokale» für Autofahrer eingerichtet werden. Der Stimmzettel kann dann aus dem Fahrzeug abgegeben werden. Hintergrund ist, dass es in Tschechien keine Briefwahl gibt. Anfang Oktober finden Regional- und Teilwahlen zum Senat statt.
17.37 Uhr: Festnahmen bei Corona-Demonstration in Den Haag
Bei einer Demonstration gegen Corona-Auflagen in den Niederlanden hat die Polizei im Regierungsviertel in Den Haag am Donnerstag mehrere Teilnehmer festgenommen. Mindestens ein Polizist sei verletzt worden, teilte die Polizei mit. Mehrere Demonstranten hätten sich «provozierend und aggressiv gegenüber Beamten» verhalten.
Regierungsgebäude und Parlament wurden abgeriegelt. An der Kundgebung nahmen nach Schätzungen etwa 50 Menschen teil. Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen ein.
17.20 Uhr: Medienkonferenz ist zu Ende
Damit ist Medienkonferenz zu Ende. Wir danken für die Aufmerksamkeit.
17.05 Uhr: Planungssicherheit ist derzeit unmöglich
Einheitliche Regel seien für Grossveranstaltungen unbedingt nötig, sagt Berset. Vor allem bei Sportveranstaltungen würde niemand verstehen, wenn man beispielsweise bei einem Eishockeyspiel in Freiburg Masken tragen müsste, dies in Bern aber nicht der Fall sei. Allerdings brauche es auch Handlungsspielraum für die Kantone, damit sie auf Sonderfälle reagieren können. Das entsprechende Vorgehen sei eine Gratwanderung.
Was die Bewilligungspraxis von Grossveranstaltungen angeht, brauche es insbesondere den Spielraum, um einmal erteilte Bewilligungen auch wieder zurückzuziehen, wenn sich die Bedingungen geändert hätten. Und das, ohne dass Schadenersatzforderungen auf die Behörden zukämen. Unter den aktuellen Bedingungen sei eine vollständige Planungssicherheit nicht zu haben.
16.50 Uhr: «Kantone haben die Lage im Griff»
Die Kantone hätten ihre Zuständigkeitsbereiche unter Kontrolle, sagt Lukas Engelberger, der den kantonalen Gesundheitsdirektoren vorsteht. Auch das Contact Tracing funktionierte. Allerdings sei spürbar, dass es wieder mehr Ansteckungen gebe, denn die Contact Tracer hätten mehr zu tun, können aber noch schritthalten. Allerdings seien die Kapazitäten nicht unendlich, es sei darum wichtig, die Ausdehnung weiterhin einzuschränken.
«Persönlich gehe ich davon aus, dass Masken unseren Alltag noch lange prägen werden», sagt Engelberger. Sein Kanton Basel-Stadt hat erst vor wenigen Stunden bekannt gegeben, dass dort ab Montag dort in Geschäften und Gastronomiebetrieben eine umfassende Maskenpflicht gilt.
16.45 Uhr: Meldungen werden oft versäumt
Die Infektionsmeldungen funktionieren laut Berset noch nicht ausreichend, so der Gesundheitsminister. Derzeit würden rund vierzig Prozent der positiven Befunde nicht dem Bund gemeldet, tadelt der Gesundheitsminister die Ärzte. Diese Zahl sei eindeutig zu hoch, sagt der Gesundheitsminister. Das Bundesamt für Gesundheit arbeite daran, das Contact Tracing weiter zu verbessern. Weil weiterhin unklar sei, wie sich die Pandemie entwickelt, gelte es, flexibel zu bleiben, schliesst Berset.
16.42 Uhr: Es braucht weiterhin Disziplin
Berset warnt davor, nun nicht nachzulassen mit der Disziplin, mit der die Corona-Massnahmen umgesetzt werden. Man könne nicht wieder zum Verhalten vor dem Lockdown zurückkehren, weil die Situation sonst wieder ausser Kontrolle gerate.
Unter welchen Bedingungen Grossveranstaltungen wieder möglich sein werden, sei noch nicht beschlossen. Man arbeite hier an einer Lösung, aber derzeit liege noch kein spruchreifer Vorschlag vor.
16.35 Uhr: Suche nach einheitlichen Kriterien
Gesundheitsminister Alain Berset eröffnet die Medienkonferenz. Zu Beginn betont er einmal mehr die gute Zusammenarbeit zwischen Bund und Kantonen in der Bekämpfung der Coronakrise. Seit Anfang Juni gebe es regelmässige Treffen mit den Gesundheitsdirektoren der Kantone.
«Ich denke, bei uns funktioniert die Koordination nicht schlechter als in zentralistischer organisierten Staaten», sagt Berset. Thema beim heutigen Treffen waren unter anderem die Kriterien, unter welchen Grossveranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmenden künftig bewilligt werden können. Ziel sei dabei, eine einheitliche Haltung zu finden.
16.20 Uhr: Berset informiert über Treffen mit Kantonen
Um 16.30 Uhr informieren Gesundheitsminister Alain Berset und Lukas Engelberger, Präsident der kantonalen Gesundheitsdirektoren, nach ihrem Treffen über das weitere Vorgehen in der Bekämpfung der Coronakrise. «Bluewin» wird die Medienkonferenz live abdecken.
16.06 Uhr: Airbnb verbietet Hauspartys
Die Unterkunftsvermittlung Airbnb verbietet Hauspartys in den von ihr angebotenen Wohnungen weltweit. Es werde die Belegung seiner mietbaren Wohnungen auf 16 Personen begrenzen, teilte das Unternehmen mit Sitz in San Francisco mit. Für Boutique-Hotels oder andere Veranstaltungsorte könnte es Ausnahmen geben. Gegen diejenigen, die sich nicht an das Verbot halten, könne gerichtlich vorgegangen werden.
Das zwölf Jahre alte Unternehmen verbietet schon immer nicht genehmigte Partys in seinen Unterkünften. Airbnb teilte mit, knapp 75 Prozent seiner aufgelisteten Unterkünfte seien mit einem ausdrücklichen Partyverbot versehen.
Die Schliessung von Bars und Nachtclubs wegen des Coronavirus habe zu einem Anstieg von grossen Hauspartys mitunter in seinen Unterkünften geführt, teilte das Unternehmen mit. «Wir wollen diese Art von Geschäft nicht, und jeder, der dieses Verhalten betreibt oder erlaubt, gehört nicht auf unsere Plattform», erklärte Airbnb auf seiner Webseite.
15.41 Uhr:Kanton Bern prüft Quarantäne für 419 Club-Gäste
Nach dem Besuch eines Tanzclubs in Bern ist am Dienstag eine Person positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das bernische Kantonsarztamt klärt nun bei 419 Gästen die Anordnung einer zehntägigen Quarantäne ab.
Bei den 419 Gästen handelt es sich nach Angaben der bernischen Gesundheitsdirektion um eine Maximalzahl. Derzeit liefen Abklärungen, wie viele der Gäste in der Nacht von Samstag auf Sonntag im betroffenen Club waren, heisst es in einer Mitteilung vom Donnerstag.
Konkret geht es darum herauszufinden, wer sich im Club wo aufgehalten hat. In Quarantäne geschickt werden Clubbesucherinnen und -besucher, die möglicherweise oder wahrscheinlich engen Kontakt zu der betroffenen Person hatten.
15.10 Uhr: China weist Kritik an riesiger Pool-Party zurück
Nach einer riesigen Pool-Party mit tausenden Feiernden in Wuhan hat die chinesische Regierung internationale Kritik zurückgewiesen. Die Bilder zeigten lediglich, dass China das Coronavirus erfolgreich bekämpft und einen «strategischen Sieg» eingefahren habe.
14.31 Uhr: Bundesrat lehnt 200-Franken-Gutscheine ab
Die SP will die Binnenwirtschaft während der Corona-Krise stärken. Mit einem Gutschein über 200 Franken sollen alle Bewohnerinnen und Bewohner der Schweiz konsumieren oder Nahrungsmittel einkaufen können. Der Bundesrat lehnt das ab.
Die Motion der Bündner SP-Nationalrätin Sandra Locher Benguerel zielt insbesondere auf die besonders hart von der Krise betroffenen Branchen wie Gastronomie, Tourismus, Freizeitangebote oder Kultur. Sie fordert ein Gutscheinsystem zur Unterstützung der Bereiche.
Das kommt für den Bundesrat nicht infrage, wie er in seiner am Donnerstag publizierten Antwort auf den Vorstoss schreibt. Zwar anerkenne er die schwierige Situation in den genannten Branchen. Hilfe sei aber bereits gesprochen oder unterwegs. Beispielsweise habe das Parlament zusätzliche Bundesmittel im Umfang von 40 Millionen Franken für Schweiz Tourismus bewilligt.
14.20 Uhr: Basel-Stadt führt Maskenpflicht in Läden ein
Der Regierungsrat Basel-Stadt hat aufgrund der steigenden Infektionszahlen beschlossen, eine Maskentragpflicht für Verkaufslokale und Einkaufszentren sowie für Mitarbeitende von Restaurationsbetrieben, einschliesslich Bars und Cubs, anzuordnen. Das geht aus einer Medienmitteilung hervor, die der Kanton am Donnerstagnachmittag veröffentlicht hat.
Gemäss Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger folge man mit der Maskenpflicht in Verkaufslokalen und Einkaufszentren einer Empfehlung des BAG wie auch der Gesundheitsdirektorenkonferenz.
Der Kanton schreibt weiter, Einkäufe und Verpflegung seien Grundbedürfnisse der gesamten Bevölkerung. Gerade bei Selbstbedienung und zu Stosszeiten seien die Abstandsregeln dabei aber nur schwer einzuhalten. Mit der Maskenpflicht wolle man ein sicheres Einkaufen ermöglichen und das Vertrauen in den Basler Detailhandel stärken.
14.08 Uhr: Exportwirtschaft setzt Erholungskurs fort
Die Schweizer Exportwirtschaft hat sich im Juli weiter vom Corona-Schock erholt. Vor allem die Formkurve der Uhrenbranche zeigt steil nach oben. Von dem im vergangenen Jahr erreichten Niveau bleibt aber auch sie noch weit entfernt.
Corona hat nicht nur die Schweizer Binnenwirtschaft, sondern auch den Aussenhandel hart getroffen. Besonders im April erlebte die Exportnation Schweiz einen noch nie dagewesenen Einbruch. Davon kann sie sich nun Schritt für Schritt erholen, wie die am Donnerstag von der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV) vorgelegten Daten zeigen.
Denn im Juli kletterten die Exporte gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 1,1 Prozent auf 17,7 Milliarden Franken. Das war der zweite Anstieg in Folge, nachdem die Ausfuhren im Juni sogar um 7,4 Prozent angezogen hatten.
Trotz dieser Erholung liegen die aktuellen Werte noch weit von jenen der Vor-Corona-Zeit entfernt. So hatte die Schweizer Exportwirtschaft davor zum Teil pro Monat Waren im Wert von über 20 Milliarden ins Ausland abgesetzt.
14 Uhr: Unia gegen Entlassungen und für Lohngarantie
Die Gewerkschaft Unia fordert in einem von über 20'000 Arbeitnehmenden unterzeichneten Appell an den Bundesrat hundert Prozent Lohnersatz und den Verzicht auf Kündigungen wegen des Coronavirus. Der Aufruf wurde am Donnerstag dem Bundesrat übergeben.
Fast eine Millionen Menschen stünden in Kurzarbeit und erhielten nur achtzig Prozent ihres üblichen Lohnes, heisst es in einer Medienmitteilung. Doch eine Lohneinbusse von zwanzig Prozent sei für viele Arbeitnehmende nur schwer zu verkraften – mit 20 Prozent weniger Lohn hätten viele Mühe, sich und ihre Familien durchzubringen.
60 Milliarden Franken Staatshilfe garantiere der Bund den Firmen in der Corona-Krise. Trotzdem stiegen die Arbeitslosenzahlen. «Das geht so nicht", findet die Unia. Sie hat gemeinsam mit den Verbänden des Schweizerischen Gewerkschaftsbund den Appell lanciert, der am Donnerstag mit 20'153 Unterschriften dem Bundesrat übergeben wurde.
Die Unia fordert in einem Appell an den Bundesrat 100% Lohnersatz und den Verzicht auf Kündigungen. Über 20'000 Arbeitnehmende haben den Appell in den letzten Monaten unterzeichnet. Heute wurde er dem Bundesrat übergeben.https://t.co/n94LPogpSw
13.40 Uhr: Jugendreisebüro STA Travel ist zahlungsunfähig
Die Coronakrise fordert ein weiteres Opfer in der Reisebranche: Die Reisebürokette STA Travel macht seine Filialen in der Schweiz dicht. Obwohl das Unternehmen in den letzten Monaten «einschneidende Massnahmen» umgesetzt habe, um das Geschäft durch die Krise zu führen, sei es nicht gelungen, die Zukunft des Reiseanbieters zu sichern.
Gemäss einer Medienmitteilung, die der Nachrichtenagentur AWP vorliegt, hat STA Travel deshalb Insolvenz angemeldet. Als Grund gab das Unternehmen die Unsicherheit der Konsumenten und weitere Restriktionen und Lockdown-Massnahmen, die «erwartungsgemäss bis 2021 andauern werden» an. Der Umsatz habe sich nicht erholt wie erwartet. Zuvor hatte bereits das Branchenportal «Travel Inside» über die Insolvenz von STA Travel berichtet.
Das Insolvenzverfahren betrifft gemäss der Mitteilung die Schweizer Eigentümergesellschaft des Reiseveranstalters, die STA Travel Holding AG. Das weltweite lokale Geschäft, das zum 1979 gegründeten britischen Mutterkonzern STA Travel Group gehört, könne jedoch weiterlaufen, hiess es im Communiqué. Dieser Mutterkonzern wiederum befindet sich im Besitz der Schweizer Diethelm Keller Group
13.35 Uhr: Teile Kroatiens für Deutsche nun Risikogebiete
Mehrere Küstenregionen Kroatiens gelten von deutscher Seite ab sofort als Corona-Risikogebiete. Betroffen sind die Gespannschaften Sibenik-Knin und Split-Dalmatien und damit ein grosser Teil der Urlaubsgebiete an der zentralen Adriaküste Kroatiens.
13.20 Uhr: Antikörper bei knapp jedem Dritten in Neu Delhi
Ein Corona-Antikörper-Test im Auftrag der indischen Regierung hat ergeben, dass hochgerechnet knapp jeder dritte Mensch (29,1 Prozent) in der Hauptstadt Neu Delhi diese Antikörper im Blut hat. Untersucht worden seien Proben von 15'000 Personen, sagte der Gesundheitsminister der Stadt, Satyendar Jain, am Donnerstag. In Indien gibt es weltweit nach Brasilien und den USA am drittmeisten bekannte Coronafälle – insgesamt mehr als 2,8 Millionen Fälle. Und die Zahl der bekannten Neuansteckungen nimmt weiter rasch zu – zuletzt um knapp 70‘000 in 24 Stunden.
Rechnet man die 29,1 Prozent der Antikörper-Studie auf die Bevölkerung hoch, müsste es aber in Neu Delhi allein 5,8 Millionen Menschen geben, die mit der Krankheit in Berührung gekommen sind, wie der Minister sagte. Vor gut einem Monat hatten bei einem ähnlichen Test 23,48 Prozent der Menschen Antikörper im Blut. Beide Werte sind deutlich höher als die offiziellen Zahlen der bekannten Coronafälle. Demnach hätten sich nämlich weniger als ein Prozent der Bevölkerung von Neu Delhi mit dem Coronavirus infiziert – konkret mehr als 151‘000 Menschen.
12.33 Uhr: 266 neue Covid-19-Infizierte innert 24 Stunden
In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Donnerstag innerhalb eines Tages 266 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Am Mittwoch waren es 311 neue Covid-19-Infizierte gewesen, am Dienstag 197 und am Montag 128.
Insgesamt gab es seit Beginn der Pandemie bisher laut den neuesten BAG-Zahlen 39'026 laborbestätigte Fälle. Gleichzeitig meldete das Bundesamt im Vergleich zum Vortag acht neue Spitaleinweisungen. Einen neuen Todesfall gab es nicht. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung in der Schweiz und in Liechtenstein liegt damit gemäss BAG weiterhin bei 1'719.
In Isolation aufgrund der Kontaktrückverfolgung befanden sich 1'877 infizierte Personen, wie das BAG weiter mitteilte. In Quarantäne waren 6'667 Personen, die mit Infizierten in Kontakt gewesen waren. Die Zahlen stammen aus 26 Kantonen und aus Liechtenstein. 21'421 Menschen befanden sich nach der Rückkehr aus einem Risikoland in Quarantäne.
Die Zahl der durchgeführten Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, beläuft sich bisher auf insgesamt 910'283. Bei 5,1 Prozent dieser Tests fiel das Resultat positiv aus.
12.25 Uhr: Virus breitet sich in trockenen Räumen stärker aus
Die Ausbreitung des Coronavirus wird nach Angaben eines Forscherteams aus Leipzig und Indien auch von der Luftfeuchtigkeit beeinflusst. «Liegt die relative Luftfeuchtigkeit der Raumluft unter 40 Prozent, dann nehmen die von Infizierten ausgestossenen Partikel weniger Wasser auf, bleiben leichter, fliegen weiter durch den Raum und werden eher von Gesunden eingeatmet», erläuterte Ajit Ahlawat vom Institut für Troposphärenforschung (Tropos) in Leipzig am Donnerstag. Hintergrund ist, dass als wichtiger Übertragungsweg von Sars-CoV-2 neben der Schmierinfektion, sogenannte Aerosole, Mischungen winziger Teilchen in der Luft, gelten.
Das Team aus Physikern des Tropos und des CSIR-National Physical Laboratory in New Delhi hatten zehn internationalen Studien, die zwischen 2007 und 2020 den Einfluss der Luftfeuchtigkeit auf das Überleben, die Ausbreitung und Infektion mit den Erregern der Grippe und verschiedenen Coronaviren untersucht haben, ausgewertet. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal «Aerosol and Air Quality Research» veröffentlicht.
Im Ergebnis empfehlen die Forscher neben den bisher üblichen Massnahmen wie Abstand und Masken auch die Raumluft zu kontrollieren. Eine relative Feuchte von 40 bis 60 Prozent könne die Ausbreitung der Viren und deren Aufnahme über die Nasenschleimhaut reduzieren. Die Erkenntnisse sind besonders für die kommende Wintersaison von Bedeutung, wenn sich die Menschen mehr in aufgeheizten Räumen aufhalten
Die Corona-Pandemie hat den ökologischen Fussabdruck der Menschheit in diesem Jahr schrumpfen lassen. Damit hat sich auch das Datum des sogenannten Erdüberlastungstags nach hinten verschoben. Nach wissenschaftlichen Berechnungen sind nun an diesem Samstag (22. August) weltweit bereits alle erneuerbaren Ressourcen der Erde für dieses Jahr aufgebraucht, teilten das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und mehrere Umweltschutzorganisationen mit. Bis Ende Dezember wird die Menschheit deshalb «auf Pump» über ihre Verhältnisse leben.
Im Vergleich zum Vorjahr liegt der Erdüberlastungstag weltweit allerdings drei Wochen später. Eine solche Verbesserung gab es seit Jahren nicht mehr. Allerdings ist dieser positive Umwelttrend mit fast zehn Prozent weniger Ressourcenverbrauch eine direkte Folge des wirtschaftlichen Corona-Lockdowns in den meisten Ländern. Die wichtigsten Faktoren waren dabei nach PIK-Angaben der Rückgang des Holzschlags und der CO2-Emissionen. Die Menschheit verbraucht nach den Kalkulationen der Forscher derzeit aber immer noch 60 Prozent mehr Ressourcen als durch die Natur regenerierbar sind.
11 Uhr: Geringe Furcht vor Corona
Trotz überragender Debatte über das Coronavirus schätzt die Schweizer Bevölkerung die Infektionskrankheit laut einer Studie als geringe Gefahr ein. Sie fürchtet sich weitaus mehr vor anderen Krankheiten und Antibiotika-Resistenzen sowie verunreinigtem Trinkwasser.
Die Lungenkrankheit Covid-19 war gemäss der am Donnerstag veröffentlichte Studie der Forschungsstelle Sotomo bloss für 0,6 Prozent der Befragten die Krankheit, vor der sie sich insgesamt am meisten fürchteten. Weitaus grössere Sorgen lösten Krebs (36 Prozent), Demenz (17 Prozent) oder Herz-Kreislauf (6 Prozent) aus.
Die Hauptbefragung der repräsentativen Studie unter gut 4'200 Personen aus allen Landesteilen im Auftrag der CSS-Krankenversicherung wurde Anfang Juni durchgeführt – unmittelbar nach dem bisherigen Höhepunkt der Pandemie. Die erste Erhebungswelle fand Anfang März statt.
Nur 0,3 Prozent gaben zudem an, dass die Infektion mit dem Virus ihre bisher gravierendste Krankheitserfahrung gewesen war. Die Studienautoren führten dies nicht zuletzt auf Präventionsmassnahmen zurück. Dank diesen sei Covid-19 für die wenigsten Menschen in der Schweiz eine direkte oder im eigenen Umfeld erlebte gravierende Krankheitserfahrung, heisst es im Studienbericht.
10.15 Uhr: Industrie erleidet grössten Rückgang seit 2009
Die Schweizer Industrie hat die Folgen der Coronakrise im zweiten Quartal deutlich zu spüren bekommen. Produktion und Umsätze im sekundären Sektor sind zwischen April und Juni so stark gefallen wie seit 2009 nicht mehr. Mit Ausnahme der Pharmaindustrie waren alle Branchen davon betroffen.
So ist die Produktion im gesamten sekundären Sektor, der sich aus Industrie und Bau zusammensetzt, im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahresquartal um 7,7 Prozent gefallen. Der Umsatz sackte um 10,2 Prozent ab, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Donnerstag mitteilte. Dies ist der stärkste Rückgang seit dem zweiten Quartal 2009.
Zum Vergleich: Im ersten Quartal 2020 war die Produktion noch um 0,8 Prozent zum Vorjahr gestiegen und hatte die seit zwölf Quartalen andauernde Expansion damit fortgesetzt. Die Umsätze waren allerdings bereits im ersten Quartal erstmals seit drei Jahren mit -0,4 Prozent rückläufig gewesen.
9.32 Uhr: Bereits Hunderte Schweizer Schüler in Quarantäne
Die Schule ist noch nicht lange wieder gestartet – und es befinden sich bereits Hunderte Schüler in Quarantäne, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet. Allein im Kanton Zürich müssten derzeit demnach über 600 Schülerinnen und Schüler dem Unterricht fernbleiben, weil sie Ferien in Ländern gemacht hätten, die auf der Risikoliste des Bundes stehen.
Im Kanton Basel-Stadt seien derzeit über 70 Primar- und Sekundarschülerinnen und Schüler betroffen und im Kanton St. Gallen müssten laut einem aktuellen Bericht von «Blick» über alle Schulstufen rund 100 Kinder und Jugendliche in Quarantäne bleiben.
In einzelnen Kantonen befinden sich demnach nicht nur einzelne Schüler, sondern ganze Klassen in Quarantäne. In Bern seien eine Kindergarten- und zwei Primarklassen betroffen, weil eine Lehrperson positiv getestet worden sei und im Kanton Solothurn seien sogar sechs Klassen in Quarantäne geschickt worden.
8.40 Uhr: Neuer Höchstwert seit Ende April in Deutschland
Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist in Deutschland auf den höchsten Wert seit Ende April gestiegen. Innerhalb eines Tages meldeten die Gesundheitsämter 1'707 neue Corona-Infektionen.
Dies geht aus den Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom frühen Donnerstagmorgen hervor. Höher lag die Zahl zuletzt am 26. April mit 1'737 registrierten Neuinfektionen. Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Anfang April bei mehr als 6'000 gelegen, danach waren die Werte deutlich gesunken. Seit Ende Juli steigt die Zahl der Nachweise wieder an.
8 Uhr: Keine Quarantäne trotz Warnung der Corona-App
Wer Kontakt mit einer an Covid-19 erkrankten Person hatte und darüber per SwissCovid-App eine Warnung erhält, wird trotzdem nicht in Quarantäne geschickt. Das sorgt für Kritik beim Hotline-Betreiber, berichtet «20 Minuten».
Die Kantonsarztämter würden sich nämlich weigern, die Quarantäne in diesen Fällen anzuordnen, weil sie eine «Volumenüberlastung» befürchteten. Den Hotline-Mitarbeitern fehle hingegen die Kompetenz, eine Quarantäne anzuordnen und sie müssten entsprechende Fälle erst den Kantonen melden.
«Das Ganze ist im Moment ein Schuss in den Ofen», zitiert «20 Minuten» Medgate-CEO Andy Fischer. Er kritisierte, dass das System derzeit «vollständig auf Freiwilligkeit» beruhe: «Wenn die Leute keine Lust haben, in Quarantäne zu gehen, dann gehen sie eben weiterhin arbeiten.» Fischer hält das Vorgehen der Kantone für unverzeihlich. Es brauche «eine durchgängige Umsetzung der Proximity-App».
7.20 Uhr: Die am stärksten betroffenen Länder
7.10 Uhr: München installiert Rolltreppen mit UV-Licht
Tröpfcheninfektion, Aerosole, verkeimte Oberflächen: Die Frage, wo potenzielle Ansteckungsgefahren lauern, war wohl nie so wichtig wie im Corona-Jahr 2020. Die Stadtwerke München nehmen nun eine besondere Virenschleuder in den Blick: Rolltreppen.
6.30 Uhr: Behandlungsmethode geht in zweite Testphase
Das südkoreanische Unternehmen Green Cross hat die behördliche Genehmigung für klinische Phase-II-Studien zu einer plasmabasierten Behandlungsmethode am Menschen erhalten. Dies gab die Firma am Donnerstag im Zusammenhang mit Coronavirus-Erkrankungen bekannt.
Die Studien würden die Sicherheit und Wirksamkeit des Arzneimittels bei 60 schwer erkrankten Covid-19-Patienten mit Grunderkrankungen testen, hiess es weiter von Green Cross. Der Pharmahersteller habe die erste Phase der klinischen Studien überspringen dürfen, teilte das Unternehmen mit.
4.48 Uhr: Ellenbogen statt Hand
Als Vorsichtsmassnahme gegen das Coronavirus hat eine japanische Fluggesellschaft neue Türgriffe für Kabinentoiletten entwickeln lassen: Statt die Türen wie bisher mit blosser Hand zu öffnen, reicht dazu jetzt der Ellenbogen, wie eine Sprecherin der Fluggesellschaft All Nippon Airways (ANA) am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Tokio mitteilte. Bei einer Branchenbefragung unter Kunden hatte laut des japanischen TV-Senders NHK eine grosse Mehrheit vor Kurzem angegeben, sich Sorgen über Infektionen zu machen, wenn sie einen Sitzplatz oder eine Toilette benutzt.
Den Kontakt mit Gegenständen wie Türklinken oder Geländer zu vermeiden, die viele andere Menschen zuvor berührt haben, zählt allgemein zu den Massnahmen, das Ansteckungsrisiko zu senken. Auch wenn noch unklar ist, wie lange Coronaviren auf Flächen überleben können. Die neuen Türgriffe würden derzeit am Tokioter Flughafen Haneda getestet, hiess es. Wenn sie sich als praktikabel erweisen, erwäge man sie nach Befragung von Kunden in Flugzeugen einzuführen.
4.23 Uhr: Bald neue Konjunkturprognosen für Deutschland
Die deutsche Regierung will ihre Konjunkturprognosen für dieses und nächstes Jahr demnächst aktualisieren. Es werde voraussichtlich Anfang September eine Interims-Projektion geben, hiess es im aktuellen Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums, der am Donnerstag veröffentlicht wurde.
Wegen der Coronavirus-Krise rechnet die deutsche Regierung mit der schwersten Rezession der Nachkriegszeit. Bisher erwartet sie, dass das Bruttoinlandsprodukt 2020 um 6,3 Prozent einbreche. Für 2021 wird dann ein Wachstum von 5,2 Prozent vorausgesagt. Diese Schätzungen von Ende April wurden seitdem nicht mehr angepasst; vielerorts war daher Kritik an der Vorgehensweise laut geworden.
Die mexikanische Regierung will die dritte und entscheidende Testphase des russischen Coronavirus-Impfstoffkandidaten «Sputnik V» mit Tausenden Freiwilligen unterstützen. Dies schrieb der mexikanische Aussenminister Marcelo Ebrard am Mittwoch (Ortszeit) auf Twitter.
Er habe bei Gesprächen mit dem russischen Botschafter das Interesse daran bekundet, grossangelegte Studien am Menschen durchzuführen, «um den Impfstoff so bald wie möglich in Mexiko zu haben». Der mexikanische Präsident Andres Manuel Lopez Obrador erklärte sich zudem bereit, den neuen Coronavirus-Impfstoff freiwillig als Erster zu testen, falls er sich als wirksam erweise.