In Indien sind erneut Zehntausende Menschen gegen ein umstrittenes Einbürgerungsgesetz auf die Strasse gegangen. Demonstrationen gab es am Donnerstag unter anderem in Kolkata, Bangalore, Chennai und in der Hauptstadt Neu Delhi.
Bislang sind bei den Protesten nach Behördenangaben 25 Menschen ums Leben gekommen.
Das Gesetz erleichtert illegal eingereisten Migranten aus den drei mehrheitlich muslimischen Nachbarländern Bangladesch, Pakistan und Afghanistan die Einbürgerung – sofern sie keine Muslime sind.
Seit dem 10. Dezember gehen Menschen in dem überwiegend von Hindus bewohnten Land dagegen auf die Strassen. Kritiker sehen das Einwanderungsgesetz als Verstoss gegen die säkulare Verfassung Indiens, weil es Rechte an die Religion bindet.
Premierminister Narendra Modi von der hindu-nationalistischen BJP-Partei argumentiert hingegen, das Gesetz helfe lediglich religiös verfolgten Menschen aus Nachbarländern.
Die Wut der Bürger richtet sich auch gegen ein geplantes landesweites Bürgerregister (NRC). Dafür müssten die Einwohner Indiens nachweisen, dass sie rechtmässige Bürger des Landes sind. Bisher gibt es ein solches Register nur im nordöstlichen Staat Assam. Innenminister Amit Shah hat angekündigt, die Registrierung bis 2024 flächendeckend vornehmen zu wollen.
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