Hohe Infektionsraten WHO warnt vor noch gefährlicheren Virusvarianten durch Omikron

5.1.2022

Mit der rasant schnellen Ausbreitung der Omikron-Variante wird laut der Weltgesundheitsorganisation auch das Entstehen neuer Mutanten wahrscheinlicher. Sorgen bereitet dabei vor allem die Entwicklung in Westeuropa.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat angesichts der weltweit grassierenden Omikron-Variante des Coronavirus vor der Entstehung noch gefährlicherer Virusvarianten gewarnt. Je stärker sich Omikron ausbreite und vermehre, «desto wahrscheinlicher ist es, dass es eine neue Variante hervorbringt», sagte die WHO-Notfallexpertin Catherine Smallwood am Dienstag in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP.

«Wir befinden uns in einer sehr gefährlichen Phase», betonte Smallwood. «Wir beobachten sehr stark steigende Infektionsraten in Westeuropa, deren Auswirkungen noch nicht ganz klar sind.»



Zwar sei das Risiko, bei einer Infektion mit Omikron ins Spital zu müssen, «individuell betrachtet» wahrscheinlich geringer als bei der bisher dominanten Delta-Variante, sagte Smallwood. Allerdings gehe von Omikron wegen seiner starken Ausbreitung insgesamt womöglich eine grössere Gefahr aus.

Im ÖV in Lissabon, Portugal, schützen sich im Dezember 2021 Menschen gegen Corona-Infektionen mit Masken. (Archiv)
Im ÖV in Lissabon, Portugal, schützen sich im Dezember 2021 Menschen gegen Corona-Infektionen mit Masken. (Archiv)
Bild: Keystone

Grossbritannien warnt vor massiven Personalengpässen

«Bei einem starken Anstieg der Fallzahlen gibt es wahrscheinlich sehr viel mehr Menschen, die schwer erkranken, ins Spital müssen oder möglicherweise sterben werden», sagte Smallwood. Die Expertin verwies auf den extremen Anstieg der Infektionsfälle in Europa allein in den letzten Tagen des Jahres 2021.



Seit Pandemie-Beginn wurden in Europa mehr als 100 Millionen Corona-Infektionen verzeichnet, mehr als fünf Millionen davon wurden nach WHO-Angaben in der letzten Woche 2021 registriert.

Grossbritannien warnte am Dienstag vor massiven Personalengpässen in der Gesundheitsversorgung aufgrund der Omikron-Welle. Ähnliche Szenarien seien auch in anderen Ländern möglich, betonte Smallwood. «Selbst in gut ausgestatteten und modernen Gesundheitssystemen gibt es im Moment echte Probleme – und es ist davon auszugehen, dass diese sich in der ganzen Region entwickeln, während Omikron die Infektionsfälle nach oben treibt.»

AFP/uri