TerrorismusWieder Überfall auf Schule in Nigeria – Fast 40 Schüler vermisst
dpa
12.3.2021 - 21:14
Im westafrikanischen Staat Nigeria sind erneut zahlreiche Schulkinder verschleppt worden. Bewaffnete Angreifer stürmten nach Behördenangaben eine Schule im Norden des Landes und entführten mehrere Mädchen und Jungen. Am Abend gaben die regionalen Behörden die Zahl der Vermissten mit 39 an.
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12.03.2021, 21:14
dpa/tgab
Bei der Attacke auf die Afaka-Schule wurden in der Nacht zum Freitag zudem viele andere Schüler verletzt und auch Angestellte verschleppt, gab der regionale Sicherheitsminister Samuel Aruwan bekannt. Rund 180 Schüler und Mitarbeiter der Schule seien in Sicherheit gebracht worden. Sicherheitskräfte hätten die Verfolgung der Angreifer aufgenommen. Zu den Hintergründen der Attacke wurde zunächst nichts bekannt.
Der bevölkerungsreichste Staat Afrikas wird zur Zeit von einer Welle von Kindesentführungen im Zusammenhang mit Überfällen auf Schulen erschüttert. Im Kampf gegen terroristische Banden hatte Nigerias Präsident Muhammadu Buhari am Vortag daher einen Schiessbefehl auf alle illegalen Träger von Kalaschnikow-Sturmgewehren erteilt. Die automatischen Sturmgewehre mit der offiziellen Bezeichnung AK-47 gelten als Standardwaffe der Banden. Die islamistische Terrorgruppe Boko Haram sowie Splittergruppen und auch kriminelle Banden terrorisieren seit Jahren Nordnigerias Bevölkerung mit Massenentführungen. Offen bleibt meist, ob Lösegeld gezahlt wurde.
Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hatte im Vorjahr ein Aussteigerprogramm für Boko-Haram-Kämpfer in Aussicht gestellt. Aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage des Bundestagsabgeordneten Christoph Hoffmann (FDP) geht hervor, dass es nun zugunsten der Unterstützung eines Transitzentrums für die Rehabilitierung von Jugendlichen aufgegeben wurde. «Von einem zusätzlichen Aussteigerprogramm wurde daher aufgrund dieses sehr erfolgreichen Programms Abstand genommen», heisst es in dem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Schreiben der Staatssekretärin Maria Flachsbarth (CDU).