Im Sudan haben erneut Zehntausende Demonstranten eine rasche Übergabe der Macht an eine zivile Übergangsregierung gefordert. Die Demonstranten strömten zur seit fast einem Monat andauernden Sitzblockade vor der Zentrale der Streitkräfte in der Hauptstadt Khartum.
Die Opposition sprach am Donnerstag von einem «Marsch der Millionen». Ein Reporter der Nachrichtenagentur DPA schätzte, dass Hunderttausende dem Protestaufruf gefolgt waren.
Drei Wochen nach dem Militärputsch im Sudan ringen Generäle und Opposition weiter um die Bildung einer Übergangsregierung. Die Opposition fordert eine zivile Übergangsregierung mit minimaler Beteiligung des Militärs.
Die Generäle hingegen wollen sich den Zugriff auf alle sicherheitsrelevanten Ministerien – wie Inneres und Verteidigung – sichern. Zudem beanspruchen sie das Präsidentenamt. Die Übergangsregierung soll den Weg zu freien Wahlen ebnen.
Die Sitzblockade in Khartum hatte am 6. April begonnen und war einer der Auslöser für den Militärputsch, mit dem am 11. April der Langzeitpräsident Omar al-Baschir abgesetzt wurde. Al-Baschir, der vom Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag mit Haftbefehl gesucht wird, war fast drei Jahrzehnte an der Macht.
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