Nach Urteil Wikileaks-Mitgründer: Assanges Lage weiterhin «katastrophal»

sda/dpa/toko

4.1.2021 - 19:17

Julian Assange, Gründer von Wikileaks, wird nicht in die USA ausgeliefert.
Julian Assange, Gründer von Wikileaks, wird nicht in die USA ausgeliefert.
Matt Dunham/AP/dpa

Ein Vertrauter Julian Assanges zeigt sich nach der Ablehnung des US-Auslieferungsantrages erleichtert. Dennoch sei Assanges Situation weiterhin «katastrophal».

Der Mitbegründer der Enthüllungsplattform Wikileaks Daniel Domscheit-Berg begrüsst die Entscheidung eines Londoner Gerichts, Julian Assange nicht an die USA auszuliefern. «Da fallen einem viele Steine vom Herzen», sagte Domscheit-Berg dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Dienstag). Allerdings sei Assanges Situation weiter katastrophal. «Daran hat das Urteil überhaupt nichts geändert.»

Wenn die britische Richterin auf die Haftbedingungen in den USA verweise, dann solle sie «mal in den Spiegel gucken». In Grossbritannien seien die Bedingungen kaum besser, sagte Assanges ehemaliger Mitstreiter. Domscheit-Berg war bis 2010 einer der Wikileaks-Sprecher und später bei der Piratenpartei aktiv.

Die Richterin Vanessa Baraitser hatte am Montag in London Assanges Auslieferung mit Verweis auf dessen Gesundheitszustand sowie der Furcht vor einem Suizid in US-Isolationshaft abgelehnt. Die US-Justiz wirft dem gebürtigen Australier vor, der Whistleblowerin Chelsea Manning geholfen zu haben, geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan zu veröffentlichen. Bei einer Auslieferung an die Vereinigten Staaten und einer Verurteilung dort in allen 18 Anklagepunkten würden Assange bis zu 175 Jahre Haft drohen.

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