Deutscher Vorschlag «reicht nicht aus» WWF fordert besseren Ausgleich für klimabedingte Schäden

Jan-Niklas Jäger

17.11.2022

Die Uno-Klimakonferenz COP27 findet bis am 18. November in Scharm el Scheich, Ägypten, statt.
Die Uno-Klimakonferenz COP27 findet bis am 18. November in Scharm el Scheich, Ägypten, statt.
Bild: Keystone / AP / Peter Dejong

Deutschland hat einen Schutzschirm gegen klimabedingte Schäden auf den Tisch gebracht, doch der WWF geht er nicht weit genug. Auch bei der Senkung der Emissionen sieht die Umweltschutzorganisation dringenderen Handelsbedarf.

Jan-Niklas Jäger

Die Umweltschutzorganisation WWF dringt auf einen Ausgleich für klimabedingte Schäden. «Es ist wichtig, dass wir ein Finanzierungsinstrument für klimabedingte Schäden und Verluste in den ärmsten und besonders betroffenen Staaten bekommen», sagte die Klimaexpertin von WWF Deutschland, Fentje Jacobsen, am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP im Rahmen der UN-Klimakonferenz in Scharm el-Scheich.

Deutschland müsse «Führungsstärke zeigen», forderte Jacobsen weiter. Der von Deutschland gegen klimabedingte Schäden vorgeschlagene weltweite Schutzschirm sei zwar nicht schlecht, «aber er reicht nicht aus, und es muss auch eine Finanzierung für klimabedingte Schäden und Verluste innerhalb des Rahmens des UN-Klimaprozesses geben».

Die Zeit drängt

Vor allem aber müsse die Klimakonferenz mehr Ehrgeiz bei der Senkung der Emissionen zeigen, verlangte die WWF-Expertin. «Es wird immer mehr Schäden und noch weitere Verluste geben, wenn wir nicht auf den 1,5-Grad-Pfad kommen», warnte sie mit Blick auf das Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen.

Allerdings dränge die Zeit, «daher muss es bei der Emissionssenkung auch an die Umsetzung gehen», forderte Jacobsen. «Es ist wichtig, dass es ein Arbeitsprogramm für mehr Klimaschutz zur Senkung der Emissionen gibt, das bis 2030 gilt», verlangte sie weiter. Ebenso notwendig sei auf der Klimakonferenz «ein Bekenntnis zur Abkehr von allen fossilen Energieträgern».