Schwerste Verbrechen Sind Schweizer Spendengelder zu brutalen WWF-Wildhütern geflossen?

AFP/SDA/jfk

7.3.2019

Die Tierschutzorganisation WWF sieht sich schweren Vorwürfen ausgesetzt. (Archiv)
Die Tierschutzorganisation WWF sieht sich schweren Vorwürfen ausgesetzt. (Archiv)
Bild: Keystone

Die Tierschutzorganisation WWF soll in Asien und Afrika skrupellose Paramilitärs angeheuert haben. Von Folter und Mord ist die Rede. Die Schweizer Sektion zeigt sich «zutiefst bestürzt».

Die Tierschutzorganisation WWF will Berichte über Gewaltverbrechen von Wildhütern in Afrika und Asien überprüfen lassen. Mit der Ankündigung einer «unabhängigen Untersuchung» reagierte der WWF am Montag auf einen Bericht des Onlineportals Buzzfeed, demzufolge die Organisation im Kampf gegen Wilderer kriminelle paramilitärischen Einheiten finanziere. Diese hätten in Nationalparks in Afrika und Asien Dutzende Menschen gefoltert und getötet.

Der Bericht von «Buzzfeed» listet Gewalttaten von Wildhütern auf, denen häufig Ureinwohner zum Opfer gefallen seien: Diese seien mit Macheten angegriffen, bewusstlos geschlagen und sexuell missbraucht worden. Der WWF habe solche Wildhüter ausgerüstet und mit ihnen zusammengearbeitet. Der «Buzzfeed»-Bericht warf dem WWF vor, die Vergehen der Wildhüter ignoriert zu haben.

Seinen Hauptsitz hat WWF International in Gland VD. (Archiv)
Seinen Hauptsitz hat WWF International in Gland VD. (Archiv)
Bild: Keystone

Sollten sich die Angaben von «Buzzfeed» bestätigen, werde es rasch Konsequenzen geben, kündigte der WWF an. Es gebe bei der Organisation klare Regeln, um sicherzustellen, «dass sowohl wir selbst als auch unsere Partner die Rechte und das Wohlergehen indigener Völker schützen». Jeder Verstoss gegen diese Vorgaben sei inakzeptabel.

WWF Schweiz bestürzt

Auch für die Schweizer Sektion des WWF steht die Frage im Raum, ob mit Spendenmitteln und öffentlichen Geldern Gewaltverbrecher finanziert wurden. Dem Tages-Anzeiger zufolge gelangt ein grosser Anteil des 45-Millionen-Franken-Budgets von WWF Schweiz ins Ausland.

Dem «Tages-Anzeiger» gegenüber zeigt sich WWF Schweiz angesichts der gravierenden Vorwürfe schwer bestürzt. Man sei jedoch vor Ort nicht direkt in die betroffenen Projekte involviert und würde neben der Untersuchung durch WWF International keine eigene Prüfung anstreben.

Nicht der erste Vorwurf

Mitarbeitern von WWF Schweiz seien keine Verstösse bekannt. Allerdings könne man die Frage noch nicht beantworten, ob Spenden aus der Schweiz direkt oder indirekt in die Projekte geflossen seien, wie WWF-Sprecherin Corina Gyssler dem «Tages-Anzeiger» mitteilte.

Es ist nicht das erste Mal, dass sich der WWF mit Gewaltvorwürfen konfrontiert sieht. 2017 hätten laut «Buzzfeed» Ranger in Kamerun einen Elfjährigen vor den Augen seiner Eltern gefoltert. Die Reporter werfen dem WWF vor, sich in Nepal dafür eingesetzt zu haben, dass die Anklagen fallen gelassen werden. Einer der Beschuldigten sei später vom WWF eingestellt worden.

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