«Die Lage in Barcelona ist kritisch» Katalonien muss schon im Winter Wasser sparen

dpa

31.1.2024 - 19:41

Die nordöstliche Region Katalonien ist eine der beiden Regionen, die am stärksten von der seit mehr als zwei Jahren andauernden Dürre betroffen sind, die fast ganz Spanien betrifft. 
Die nordöstliche Region Katalonien ist eine der beiden Regionen, die am stärksten von der seit mehr als zwei Jahren andauernden Dürre betroffen sind, die fast ganz Spanien betrifft. 
Bild: Emilio Morenatti/AP

Die Behörden verhängen immer neue Verbrauchssperren. Doch angesichts der langen Dürre reicht das nicht aus.

31.1.2024 - 19:41

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  • Seit knapp drei Jahren leidet Katalonien unter einer historischen Trockenheit.
  • Bereits mitten im Winter werden Restriktionen beim Wasserverbrauch erteilt.
  • Die Behörden dürften am Donnerstag den Dürrenotstand für die Region mit rund sechs Millionen Menschen ausrufen.

Die spanische Region Katalonien steht wegen einer historischen Trockenheit und knapper Wasserreserven bereits mitten im Winter vor Restriktionen beim Wasserverbrauch. Die Behörden dürften am Donnerstag den Dürrenotstand für die Region mit rund sechs Millionen Menschen ausrufen. «Unsere Reserven liegen unter 16 Prozent» (der Kapazität), sagte die katalanische Vizeregierungschefin Laura Vilagrà dem Radiosender RNE am Mittwoch. «Die Lage in Barcelona und um Girona ist kritisch. Deshalb müssen wir zu härteren Massnahmen greifen.»

Es wurde erwartet, dass der tägliche Wasserverbrauch für private und kommunale Zwecke von 210 auf 200 Liter pro Person begrenzt wird. Der Verbrauch in Privathaushalten liegt der Wasserbehörde zufolge im Durchschnitt bei 116 Liter pro Person und Tag. Auch Landwirtschaft und Industrie müssen mit Einschnitten rechnen. Die Bewässerung in der Landwirtschaft soll um 80 Prozent, Wasser für Viehzucht um 50 Prozent und für die Industrie um 25 Prozent gekürzt werden.

Wassernutzung seit Monaten eingeschränkt

Das Verbot, den Rasen zu bewässern, private Swimmingpools zu füllen und Autos zu waschen, bleibt wohl bestehen. Die Stadtverwaltungen dürfen kein Trinkwasser verwenden, um Strassen zu reinigen.

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In Katalonien ist in 40 Monaten hintereinander weniger Regen gefallen als im langjährigen Durchschnitt. Die Wassernutzung ist seit Monaten eingeschränkt. Wegen sinkender Pegelstände werden die Regeln immer weiter verschärft. Zu den nächsten Schritten dürfte das Verbot zählen, öffentliche Schwimmbäder zu füllen. In Schwimmhallen dürfen die Becken wohl nur noch nachgefüllt werden, wenn an anderer Stelle Wasser gespart wird, etwa indem Duschen gesperrt werden.

Noch härtere Einschnitte hat Katalonien vermieden, weil mittlerweile 55 Prozent des in der Region genutzten Wassers aus Entsalzungs- oder Wiederaufbereitungsanlagen kommt. Die spanische Regierung gibt Millionen Franken für weitere derartige Anlagen aus.

dpa