Er gehörte zu den Vätern der Comedy in Deutschland. Fips Asmussen war auch im hohen Alter noch auf Tour. Er starb mit 82 Jahren.
Er hat sich selbst gern einen Possenreisser mit Grütze im Kopf genannt. Das Komiker-Urgestein Fips Asmussen kannte keinen Ruhestand. Bis ins hohe Alter war er unermüdlich auf Tour. Jetzt starb der Alleinunterhalter im Alter von 82 Jahren.
Ob in Konzerthallen, auf Kleinkunstbühnen oder in Kinosälen – Asmussen fühlte sich da wohl, wo er sein Publikum mit Schenkelklopfern in der Taktung von wenigen Sekunden zum Lachen bringen konnte. «Ab heute wird gelacht», «Jetzt geht's rund», «Frei nach Schnauze» – die Titel seiner Alben waren Programm.
Zwar hatte er es mit der Zahl seiner Auftritte in den letzten Jahren etwas ruhiger angehen lassen, doch sein Credo war: «Solange ich gesund bin, arbeite ich.» Sein Privatleben hielt er eher unter Verschluss, sprach nicht gern darüber, wie der Mensch Fips Asmussen eigentlich tickt.
Geboren wurde Fips Asmussen, der eigentlich Rainer Pries hiess, am 30. April 1938 in Hamburg. Nachdem er zunächst in der Werbebranche gearbeitet hatte, legte er sich Ende der 60er Jahre in Hamburg die Kabarett-Kneipe «Violette Zwiebel» zu, in der er Wirt war und das Publikum unterhielt. Das war der Beginn einer grossen Karriere.
Seit mehr als 20 Jahren lebte er der Liebe wegen im sachsen-anhaltischen Querfurt. Seinen ausgeprägten Dialekt hatte sich der Hamburger Jung aber bis zum Schluss bewahrt.
«Es gibt immer noch Fans, die mich hören und sehen wollen», sagte Asmussen einmal. Sein Matrosen-Outfit als Markenzeichen legte er im Laufe der Jahre ab. Noch im hohen Alter blieb weiterhin der wilde Lockenkopf sein Markenzeichen.
Asmussen, der sich selber als «Vater der Stand-up-Comedy» sah, unterhielt sein Publikum in seinen Shows mit einem Dauerfeuer von Gags. Sein Anspruch? «Es gibt Kollegen, die lachen selbst am lautesten über ihre eigenen Witze, das mache ich nicht. Und ich erzähle nicht vom Elefanten und der Maus», wie er einmal sagte. Er nahm gern einmal menschliche Schwächen aufs Korn. Manche Witze klangen dann wie Lebensweisheiten: «Man kann verstehen, wenn die Kannibalen sagen: 'Wir haben die Menschen so satt.'»
So mancher Gag kam rasch zur Pointe: «Leitungswasser macht impotent, das hab' ich in der Zeitung gelesen. Männer, was schliessen wir daraus? Das Spülen den Frauen überlassen.» Nicht jeder fand jede Pointe komisch. So mancher Scherz ging auf Kosten von Schwulen, so mancher auf Kosten von Frauen. Viele im Publikum haben dann dennoch gelacht.
Und er war beliebt. Volle Häuser, Bücher, allein 7,5 Millionen verkaufte Tonträger. Wer mit ihm im hohen Alter sprach, bekam den Eindruck, hier ist einer, der sich nichts mehr beweisen muss. «Ich mach' das jetzt alles nur noch aus Spass», resümierte er.
In jüngeren Jahren hatte Asmussen in Hamburg die Kabarett-Bar, war Dauergast in Funk und Fernsehen, etwa in der «Haifischbar». Mit Stars wie Roy Black und Heino trat er in deutschen Clubs in den USA auf. «Viel von den Städten gesehen hab' ich nicht», bekannte er.
Später war das nichts mehr für ihn. «Ich hab' so viel Fernsehen gemacht», sagte er einmal und bekannte freimütig: «Ein TV-Auftritt ist heute so schlecht bezahlt, dass ich dafür gar nicht erst losfahre. Lieber mach' ich eine gute Veranstaltung vor meinen Fans.» Am Sonntag ist Fips Asmussen gestorben.
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